Der Artikel wurde erstmals am 16.03.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.
Vor fast sechzig Jahren, am 21. März 1960, fanden sich an verschiedenen Orten der kleinen Stadt Sharpeville – 50 km südlich von Johannesburg – rund 20.000 Menschen zusammen, um gegen die Passgesetze des Apartheid-Regimes zu demonstrieren. Diese Gesetze sahen die scharfe Trennung von Wohn- und Geschäftsbezirken für weiße, Schwarze und Inder vor. Drei bis vier Millionen Afrikaner*innen wurden zwangsumgesiedelt, weil sie in den für die weißen vorgesehenen Gebieten lebten.
Die Demonstrierenden setzten sich in Richtung Polizeistation im Sharpeviller Zentrum in Bewegung. Die Polizei hielt die friedlich demonstrierende Menge mit niedrig fliegenden Flugzeugen und Tränengas in Schach. Schließlich eskalierte die Situation: 69 Menschen wurden getötet. Viele – die Angaben variieren von 180 bis über 300 Personen – wurden verletzt, teilweise schwer. Weiterlesen