Der Artikel wurde erstmals am 15.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.
Bei einem rassistischen Brandanschlag in Mölln vor dreißig Jahren wurden die zehnjährige Yeliz Arslan, die vierzehnjährige Ayşe Yılmaz und die einundfünfzigjährige Bahide Arslan in der Nacht vom 23. auf den 24. November ermordet.
Um ihnen zu gedenken finden seit 2013 die „Möllner Rede im Exil“ statt. Die Rede wird an wechselnden Orten „im Exil“ gehalten, da sie kein Teil des offiziellen Gedenkens der Stadt Mölln ist. Ein Grund dafür ist, dass die Familie der Ermordeten die Redner*innen auf der offiziellen Gedenkveranstaltung beispielsweise nicht selber wählen dürfen. Ihre Wünsche und Stimmen wurden von der Stadt Mölln kaum gehört und eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Gedenkveranstaltung wurde ihnen verwehrt. Vielmehr schien es, als wurde ihnen die Rolle von Statist*innen zugewiesen. Seit vielen Jahren setzen sich die Angehörigen und Überlebenden somit für ein selbstbestimmtes Gedenken von Betroffenen und Überlebenden rassistischer Gewalt ein. Weiterlesen