Fortbildung: Antisemitismus als Problem in der politischen Bildungsarbeit. Pädagogische und didaktische Perspektiven für MultiplikatorInnen

Wann: Dienstag/Mittwoch, 1.-2. Dezember 2015, ab 10 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Das Thema Antisemitismus stellt die Politische Bildungsarbeit vor große Herausforderungen: Neben scheinbar ‚neuen’ antisemitischen Stereotypen (islamisch-arabischer, sekundärer oder israelbezogener Antisemitismus) bestehen auch historisch tradierte Ideologien gegenüber Juden und Jüdinnen weiter fort, sodass sich PädagogInnen, PraktikerInnen der politischen Bildungsarbeit und politisch Interessierte zumeist mit einer komplexen Gemengelage an antisemitischen Ressentiments konfrontiert sehen. Selbst engagierte und erfahrene Menschen sind häufig unsicher, wie sie mit diesem Thema umgehen können, das auch noch mit Schuld und Tabus verknüpft ist. Vielen ist das Thema Antisemitismus zu „heiß“, vor allem dann, wenn es spontan von Jugendlichen an-geschnitten wird. Dabei gibt es unterschiedlichste Problembereiche: Wie kann ich auf Positionen und Fragen von Jugendlichen eingehen, ohne ungewollt antisemitische Ressentiments zu transportieren oder neu zu beleben? Wie kann ich mit provokantem SchülerInnenverhalten im Unterricht zum Thema Holocaust umgehen? Wie reagiere ich auf antisemitische Äußerungen von SchülerInnen mit muslimischem Hintergrund? Wie soll der komplexe Nahost-Konflikt thematisiert werden?

Diese Schwierigkeiten aufgreifend, versucht das Seminar praktische und inhaltliche Herausforderungen rund um das Thema Antisemitismus zu reflektieren. Es richtet sich vor allem an Personen, die in der schulischen und außerschulischen politischen Bildungsarbeit tätig sind, aber auch an andere Interessierte, die über das Problem des Antisemitismus genauer nachdenken wollen und Anregungen für die Praxis suchen.

Das Seminar wird von PädagogInnen der Bil-dungsstätte Anne Frank geleitet und findet im Rahmen des Projektes „Jederzeit wieder! Zu-sammen gegen Antisemitismus“ der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam-menarbeit e.V. in Kooperation mit IDA NRW und der Info- und Bildungsstelle gegen Rechts-extremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln statt.

Zeit: 01.12.2015 von 10 – 17 Uhr und 02.12.2015 von 10 – 16 Uhr

Weitere Informationen über und Anmeldung an: katja.bauch@koelnische-gesellschaft.de

Kosten: 10 Euro

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Newsletter November 2015

Seit heute steht die November-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter November 2015 zum Download (pdf) bereit.

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Rassistische Mobilisierung in Linnich, Kreis Düren

Screenshot: Facebook-Seite „Bürger stehen auf“

Screenshot Facebook-Seite „Bürger stehen auf“

Das Tarnen und Täuschen funktionierte nur vier Tage. Spätestens, als Journalisten darüber berichteten, dass eine „Bürger“-Initiative aus Linnich im Kreis Düren, die am 8. November eine Demonstration gegen die „Asyl-Invasion“ abhalten will, der rechtsextremen Szene nahe steht, lüfteten auch Teile der Macher langsam den Schleier. Die Nähe zur NPD und zur rechtsradikalen Hooligan-Szene wurde Ende Oktober also noch offensichtlicher, auch wenn die „Bürger“ derlei als nicht wirklich problematisch ansahen und entsprechende Vorwürfe der „Gutmenschen“ und „Lügenpresse“ als unbegründet einstuften. Weiterlesen

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Köln 2.0 – kein Erfolg für HoGeSa

Mit „Köln 2.0“ wollte HoGeSa den „Erfolg von 2014“ wiederholen, als Hooligans, Neonazis und andere Rechtsgerichtete stundenlang die Straße dominieren konnten. Das ist ihnen in diesem Jahr jedoch nicht gelungen. Nachdem der Anmelder Dominik Roeseler erfolglos gegen das Verbot eines Demonstrationszuges und auch gegen die Verlegung vom Breslauer auf den Barmer Platz gerichtlich vorgegangen war, musste sich HoGeSa mit einer Kundgebung auf der rechten Rheinseite zufrieden geben.

Gekommen waren deutlich weniger als im Vorjahr. Mit insgesamt 900 Personen wurden sogar noch die mehr als 2.000 Zusagen bei Facebook unterschritten. Prägten im letzten Jahr noch viele Menschen aus der rechten Hool-Szene das Erscheinungsbild von HoGeSa, so waren es jetzt vor allem rassistische gewaltaffine Männer (und Frauen), die nur bedingt Rückbindung an die Fanszenen haben, sich aber entsprechende Hooligan-Inszenierungen zu Eigen machen. Aus der organisierten extremen Rechten waren lediglich eine Handvoll Mitglieder von „pro NRW“ und der NPD sowie einige Neonazis aus Dortmund, Wuppertal, Aachen und anderen Regionen angereist. Weiterlesen

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Tagung: Die Partei „Die Rechte“ – Ideologie, Aktionsformen, Gegenstrategien

Wann: Mittwoch, 25. November, 11 Uhr
Wo: Kulturort Depot, Immermannstraße 29, 44147 Dortmund

Bild1Die Partei „Die Rechte“ ist ein Auffangbecken für Aktivisten verbotener neonazistischer Organisationen. Das gilt vor allem für den Landesverband in Nordrhein-Westfalen. Durch die äußere Form als Partei will sich „Die Rechte“ vor Verboten schützen. Ihre ideologischen Muster sind mit dem historischen Nationalsozialismus eng verwandt, die rassistische Propaganda richtet sich gegen Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslime, Sinti und Roma und zurzeit besonders aggressiv gegen geflüchtete Menschen.

Drohung und Einschüchterung gegen Andersdenkende sollen ein Klima der Angst verbreiten. Gleichzeitig bemühen sich die Aktivisten, unterhalb der Grenze der Strafbarkeit zu agieren.

  • Welche Ziele, Strategien und Aktionsformen prägen diese Partei?
  • In welchem Maße und in welchen Formen bedroht sie die demokratische Kultur?
  • Was können Staat und Zivilgesellschaft tun?

Diesen Fragen geht die Fachtagung nach.

Die Tagung möchte

  • viele Perspektiven zusammenführen,
  • Raum zur Diskussion geben,
  • Gelegenheit bieten, um gemeinsam nach Gegenmaßnahmen zu suchen,
  • Möglichkeiten zum Handeln von Kommunen, Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden in den Blick nehmen.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus landesweiten oder örtlichen Bündnissen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie, alle weiteren Fachkräfte aus der Arbeit gegen Rechtsextremismus, aus Wissenschaft und Bildungsarbeit sowie Vertreterinnen und Vertreter der Justiz- und Sicherheitsbehörden sind zu dieser Fachtagung herzlich eingeladen.

Programm und Anmeldemodalitäten finden sich hier

Eine Veranstaltung des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes NRW und der Stadt Dortmund

 

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Podiumsdiskussion: Jugend in Köln im Gespräch: Begegnungen statt Rassismus und Antisemitismus. Identitäten in kultureller Vielfalt

Wann: Dienstag, 24. November 2015, 19 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Copyright: Jorn Neumann Dieses Lichtbildwerk ist urheberrechtlich geschutzt. Abdruck nur gegen Honorar, Namensnennung und Belegexemplar.

Copyright: Jorn Neumann

Podiumsteilnehmer und -teilnehmerinnen (im Alter von 17 bis 35 Jahren): Angelika, Anton, Ernst Otto, Irina, Merfin, Dilara, Randa, Yusuf

Deutschland ist ein Einwanderungsland, Deutschland ist multikulturell, das Rheinland und Köln sowieso. Aber was bedeutet das für junge Menschen? Wie sind sie aufgewachsen? Wie entsteht Identität bei Wurzeln in anderen Kulturen, in anderen Religionen, als die deutsche Mehrheitsgesellschaft sie über Jahrzehnte hatte? Wie gut kennen sich junge Menschen und ihre unterschiedlichen Wurzeln, ihre aktuellen Lebensumstände und die dazu gehörige Kultur oder auch Religion?

Junge Menschen jüdischen, alevitischen, christlichen, muslimischen Glaubens oder Nicht-Religiöse mit Wurzeln in unterschiedlichen Kulturen tauschen sich an diesem Abend über die Geschichten ihrer Leben aus.

Die Reihe »Toleranz an der Schmerzgrenze« will sich mit der letzten Veranstaltung nicht historisch, nicht wissenschaftlich mit dem Thema Antisemitismus und Rassismus auseinander setzen, sondern Raum und Zeit für Begegnungen, für Kennenlernen schaffen. Für Begegnungen, die vielleicht der Anfang wunderbarer Freundschaften sind…

Der Einsatz, der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus kann nur gelingen, wenn wir uns miteinander beschäftigen, neugierig auf die Lebensgeschichten der anderen sind und miteinander, vielleicht auch übereinander, lachen können.

Fünfteilige Veranstaltungsreihe des Vereins EL-DE-Haus e.V. in Zusammenarbeit mit dem NS-DOK und dem Büro für Internationale Angelegenheiten im Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Köln

Eintritt: 4 €, ermäßigt, 2 €

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Vortrag: 70 Jahre Kriegsende. 20 Jahre Wehrmachtsausstellung.

Das Ende der Legende von der „sauberen Wehrmacht“ und die neuen Legenden

Wann: Freitag, 6. November 2015, 19 Uhr
Wo:
NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

15536_allIm März 1995 präsentierte das Hamburger Institut für Sozialforschung erstmals die Ausstellung »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944«, die vier Jahre lang in 34 deutschen und österreichischen Städten zu sehen war und von fast einer Million Menschen besucht wurde. Die Präsentation löste einen Schock aus: Sie zerstörte die Legende, wonach ausschließlich die SS für alle Verbrechen verantwortlich gewesen, die Wehrmacht aber in Erfüllung ihrer militärischen Pflicht »sauber und anständig« geblieben sei.

Die Ausstellung wies nach, dass der Holocaust bereits 1941 in der besetzten Sowjetunion begonnen hatte, mit den von der Wehrmacht unterstützten Massenerschießungen der SS-Einsatzgruppen hinter der Front. Außerdem wurde die Dezimierung der als ›minderwertig‹ geltenden sowjetischen Bevölkerung geplant und umgesetzt – fast 30 Millionen Menschen verloren ihr Leben. All dies geschah maßgeblich durch die Institution Wehrmacht, die auf der Grundlage entsprechender Befehle und mit 10 Millionen Soldaten dafür verantwortlich war.

Hannes Heer, inhaltlicher Leiter der Ausstellung, zieht Bilanz über die kontrovers geführten Debatten, die die Ausstellung in der Bundesrepublik auslöste und liefert einen Ausblick auf die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema Täterschaft.
Hannes Heer ist Historiker, Regisseur und Publizist.

Eintritt: 4 €, ermäßigt: 2 €

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Fachtagung: Legal Proceedings against Right-Wing Terrorism – Perspectives from Political Sociology and the Sociology of Law

Wann: 4. und 5. Dezember 2015
Wo: Hochschule Düsseldorf

Several countries have witnessed severe acts of right-wing terrorism in the past decades. Be it the bank robberies and murder of Alan Berg by ‘The Order’ in the U.S., the mass killing by Anders Behring Breivik in Norway, the racist murders by John Ausonius who became known as the ‘Laserman’ in Sweden, or the racist crimes perpetrated by a group of neo-Nazis in Hungary – not to forget the bombing of Bologna railway station in 1980 and the assassination of Jitzchak Rabin by Jigal Amir. In all these cases, suspects were tried and eventually sentenced. Also, many observers expect a conviction of the defendants in the present proceedings against the NSU in Germany.

Although these crimes have hit the respective societies deeply and created a huge amount of attention, so far there is little sociological research on the impact of these crimes. There is even less academic knowledge about the subsequent court proceedings although those are considered an important contribution to the elucidation of the crimes and the circumstances that made them possible. For some, the trial is also a contribution to justice.

The conference offers the opportunity to discuss questions such as

  • What had been the expectations of the wider public or particular groups regarding the course and the outcome of the legal proceedings. Did they materialize? If not what had been the cause?
  • How did the media cover the trials and those participating in it?
  • How was the balance of power between the actors involved in the criminal procedure? Has it changed over the course of the process? If so, in which way and for what reason(s)?
  • What kind of reactions did the legal proceeding provoke from racist/neo-Nazi groups? Did the trial or its outcome influence the political strategy and/or the choice of arms?
  • Did the state authorities react to these severe crimes by discussing or adopting new penal codes? Did the society or particular groups find the trial adequate according to their particular understanding of justice?
  • How did the behaviour of the accused look like, not least in comparison with other criminal proceedings?
  • Have the trials been influenced by the particular political and legal culture? If so, in which way?
  • Which aspects of the crimes had been addressed in the course of the trials, which had not been made a topic? For what reasons?
  • What are the broader contexts of state responses to the extreme right?

Die Konferenz wird auf Englisch stattfinden.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 30 €.

Anmeldung: Prof. Dr. Fabian Virchow
fabian.virchow@hs-duesseldorf.de

Das Programm gibt es hier

 

 

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Fachtagung: Die Rolle von Gewerkschaften in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rechtspopulismus

Herausforderungen, Chancen, Instrumente

Wann: Mittwoch 11. und Donnerstag, 12. November 2015
Wo: Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn, Godesberger Allee 149, Bonn

 

Ansprechpartner bei der Friedrich Ebert Stiftung:
Sebastian Serafin, Projekt „Gegen Rechtsextremismus“
Sebastian.serafin@fes.de
Tel.: 030 26935 7324

Das Programm gibt es hier

 

 

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UPDATE zu „Köln 2.0“

Update 2 (24. Oktober 2015, 14.20 Uhr)

Nach der Abweisung der Klage gegen die Verlegung auf den Barmer Platz durch das Verwaltungsgericht Köln hat Anmelder Dominik Roeseler beim Oberverwaltungsgericht Münster Beschwerde eingelegt. Auch das OVG hat die Klage abgewiesen.

Scheinbar plant HoGeSa am Sonntag auch einen Auftritt der extrem rechten Hooligan-Band Kategorie C. Sänger Hannes Ostendorf trat bereits 2014 mit Gitarrenbegleitung auf. Die Band veröffentlichte im vergangenen Jahr einen Soundtrack zu HoGeSa und vertreibt Pullover mit „Hooligans gegen Salafisten“-Schriftzug.

Auf Facebook schreibt Ostendorf, „Köln 2.0“ sei ein „Pflichttermin für jeden Patrioten“ und kündigt eine „Überraschungsband ;-)“ an. Auch 2014 war sein Auftritt als Überraschungsband angekündigt worden. In einigen anderen Bundesländern und Städten darf „Kategorie C“ nicht auftreten.

Auch Roeseler schreibt auf der Veranstaltungsseite: „Und ja, selbstverständlich wird auch die Band „Kategorie C“ mit ihrem Sänger Hannes Ostendorf am Sonntag bei ‪#‎Köln20‬ mit dabei sein.“
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