Der Artikel wurde erstmals am 13.06.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.
Am 16.05.2022 fand an der Gedenktafel Messegelände/ Messeturm (Rhein) eine Gedenkveranstaltung statt. Es wurde den ersten Deportationen von Sinti*zze und Rom*nja von Köln nach Polen am 16. Mai 1940 erinnert. Die Polizei zwang Sinti*zze und Rom*nja mit Gewalt ihre Lagerplätze und Wohnungen zu verlassen und trieb die Menschen zusammen. Sie mussten sich auf dem Sammelplatz an der Messehalle C im Messegelände einfinden. Hier wurden sie von Ärzt*innen und Pfleger*innen entlaust, untersucht und kategorisiert. Erst am 21. Mai wurden sie vom Deutzer Bahnhof aus nach Polen deportiert, bis dahin mussten die ca. 1.000 Menschen die Nächte auf dem Boden liegend verbringen. Dies war der Auftakt für weitere Massendeportationen von Köln in verschiedene Konzentrationslager.
Der 16. Mai stellt darüber hinaus den Roma Resistance Day dar. An dem Tag wird unter anderem dem Aufstand von 6.000 Sinti*zze und Rom*nja im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau erinnert. Am 16. Mai 1944 verbarrikadierten sich die verbliebenen Inhaftierten in den Baracken des „Z-Familienlagers“. Sie wurden vorab darüber informiert, dass alle im Lager ermordet werden sollten. Mit Werkzeugen, Steinen und bloßen Händen leisteten sie Widerstand und stellten sich der SS entgegen, als sie die Inhaftierten in die Gaskammern bringen wollten. Die SS musste ihre geplante Vernichtungsaktion abbrechen. (rh)