Die extrem rechte Burschenschaft der Raczeks und ihr Gedenken an Ernst von Salomon

Der Artikel wurde erstmals am 07.09.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Die extrem rechte Burschenschaft der Raczeks zu Bonn gedachte am 09. August 2022 den 50. Todestag von Ernst von Salomon und teilte ein entsprechendes Sharepic auf ihrem Instagram-Account. Doch wer war Ernst von Salomon?

Er war nicht nur Autor der sogenannten „Konservativen Revolution“, von 1935 bis 1945 Mitglied der Reichskulturkammer und Drehbuchautor von NS-Propaganda-Filmen. Er war auch Freikorpskämpfer, politischer Verbrecher und Rechtsterrorist in der Weimarer Republik.

Als junger Mann war Ernst von Salomon in verschiedenen nationalistischen Freikorps-Verbänden aktiv und nahm am Kapp-Putsch im März 1920 teil. Weiter stellte er ein zentrales Mitglied der rechtsterroristischen Organisation Consul dar und beteiligte sich an mindestens einem versuchten Mord. Auch an der Vorbereitung des tödlichen Attentats auf den Reichsaußenminister Walter Rathenau, einen deutschen Juden und liberalen Politiker der Deutschen Demokratischen Partei, war er involviert.

Die Organisation Consul, eine nationalistische und antisemitische terroristische Vereinigung und paramilitärische Organisation, war als regional gegliederter Geheimbund aufgebaut. Sie verübte politische Morde mit dem Ziel, das demokratische System der jungen Weimarer Republik zu destabilisieren, eine rechte, nationalrevolutionäre Militärdiktatur zu errichten und den Friedensvertrag von Versailles zu revidieren.

Der Account der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn verklärt von Salomon als „Preuße und Rebell“, der mit seinem „persönlichen Einsatz für Deutschland“ die „brennenden Grenzen des Reiches“ verteidigte. (dp)

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