Seit Ende Juni ist bekannt, dass die „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) für den 25. Oktober 2015 eine Neuauflage der äußerst gewalttätig verlaufenen Demonstration von Oktober 2014 planen. Ihr Motto: „Köln 2.0 – friedlich und gewaltfrei gegen islamischen Extremismus“. Dominik Roeseler, stellvertretender Vorsitzender der nach internen Auseinandersetzungen deutlich geschrumpften Partei „pro NRW“, ist der Anmelder. Seit einigen Tagen wird nun auch offiziell mobilisiert – mit dem Slogan „Dergleiche Ort, Diegleiche Demoroute, Diegleiche Uhrzeit, Dergleiche Anmelder“ (Rechtschreibfehler im Orginal). Jetzt soll für den 24. Oktober, also den Vortag, noch eine zweite Demonstration angemeldet worden sein, von „Gemeinsam Stark Deutschland“.
Das „gesamte alte Orgateam“ organisiere die Veranstaltung am 25. Oktober, hatte Roeseler verkündet. Was erstaunlich wäre. Hatten sich die „Hooligans gegen Salafisten“ doch immer wieder zerstritten nach der Demonstration in Köln 2014. Mehrere Organisationen waren aus dem Spektrum entstanden, u.a. der Verein „Gemeinsam Stark Deutschland“ (GSD). Nach der Ankündigung der Demonstration Ende Juni distanzierten sich mehrere Gruppen von der Veranstaltung, auch GSD, als deren Pressesprecher Roeseler fungierte. Die Anmeldung sei nicht abgesprochen gewesen, man werde keine Veranstaltungen mehr mit Roeseler durchführen und habe sich von ihm als Presesprecher getrennt. Roeseler hielt an der Anmeldung fest.
Dann hieß es, man habe sich wieder auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt, es folgte der Mobilisierungsstart für den 25. Oktober. Nun mobilisieren GSD, „Hogesa – Bündnis deutscher Hools“ und „Berserker Deutschland“ jedoch für den 24. Oktober. „HoGeSa macht klar und deutlich darauf aufmerksam, dass es sich am 25.10. nicht um eine HoGeSa Veranstaltung handelt“, schreiben sie in einer Pressemitteilung. Sie kritisieren erneut den Alleingang Roeselers und distanzieren sich von ihm. Diese Spaltungen, Distanzierungen und das Beharren, nur man selbst sei die „echte“ Bewegung erinnert sehr an die Querelen bei PEGIDA NRW. Die direkte Konkurrenz zur Anmeldung Roeselers scheint den anderen Gruppen immens wichtig zu sein: Immerhin finden am 24. Oktober, einem Samstag, ein Großteil der Spiele der Fußball-Bundesliga statt. Die Hooligans und Fußball-Fans werden sich also entscheiden müssen: Fußball oder Demonstration.
Für das Wochenende sind bereits mehrere Gegenveranstaltungen geplant.