Wann: Donnerstag, 24. April 2014, 19 Uhr
Wo: EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23-25, Köln
Das Vorgehen der Polizei gegen die „widernatürliche Unzucht“ während der NS-Zeit war von Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts und der rassebiologischen NS-Ideologie geprägt. Die Ermittlungen der Polizei zeugten von detaillierten Kenntnissen über die Strukturen der Homosexuellen-Subkultur der 1930er-Jahre; bei Bedarf wurden Strichjungen als Lockvögel eingesetzt oder traten Polizeibeamte selbst als Agent Provocateur in Aktion. Im Rahmen einer radikalen Kriminalpolitik wurden die Homosexuellen selektiert. Wer als erziehbar galt, der blieb nach der Strafhaft unbehelligt. Wer aber wiederholt als Homosexueller auffiel, wurde unter „planmäßige Überwachung“ gestellt, galt er als „gefährlicher Volksfeind“, wie Strichjungen oder sogenannte Verführer, drohte die Deportation in ein Konzentrationslager („Vorbeugungshaft“).
Dr. Jürgen Müller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des NS-DOK, Arbeiten u.a. zur Homosexuellenverfolgung. In Zusammenarbeit mit den Hirschfeld-Tagen Nordrhein-Westfalen.
Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro
Leitung: Jürgen Müller