Rassismus hat viele Gesichter! – Aktion des „Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung“ anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21.03.2012

Am Mittwoch, den 21.03.2012, führte das Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung anlässlich des „Internationalen Tags gegen Rassismus“ in den Köln Arcaden in Köln-Kalk eine öffentlichkeitswirksame Aktion durch: Mit kurzen szenischen Darstellungen wurden die verschiedenen Dimensionen von Rassismus aufgezeigt; gleichzeitig stellte das Kölner Forum aber auch Möglichkeit von Gegenstrategien vor und präsentierte seine Arbeit.Am frühen Nachmittag hatten sich schon viele Menschen um den Stand des Kölner Forums versammelt und warfen einen Blick auf die zahlreichen Informationsmaterialien, die dort auslagen. Interessierte hatten bereits die Möglichkeit, mit Vertreterinnen der Mitgliedsorganisationen ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Kornelia Meder, Sprecherin des Forums, begrüßte dann die Leute und hieß alle herzlich willkommen.

Kurz darauf folgte die erste Aufführung einer Theatergruppe, die gemeinsam drei kurze Szenen erarbeitet hatte, die alle auf eigenen Erlebnissen beruhten. Die erste Szene sollte die Strapazen, denen Flüchtlinge auf ihrem beschwerlichen Weg nach Europa ausgesetzt sind, verdeutlichen. Mit den Worten „Rassisten gibt es auch hier: in Kalk“ wurde die zweite Szene eingeleitet: Zwei Freundinnen unterhielten sich über eine Gegendemonstration zu „pro Köln“ – im Gespräch sollte klar werden, wie schwierig es oftmals ist, den Protest auf die Straße zu tragen und sich aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung zu engagieren, obwohl ja eigentlich immer alle fordern, man müsse etwas unternehmen. Die letzte Szene handelte schließlich von einer alltäglichen Situation im Jobcenter: eine alleinerziehende Mutter, die für sich und ihre drei Kinder eine neue Wohnung gefunden hat, wird von einer Sachbearbeiterin schroff abgewiesen. Erst die Unterstützung von Antidiskriminierungsstellen führt zu einem Einsehen.

Nach den kurzen Inszenierungen richtete die Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln, Henriette Reker, ein Grußwort an die Anwesenden. Sie betonte, dass vor allem diejenigen, die von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, entscheiden könnten, wo ihre Grenze sei – auch, wenn andere diese Grenze vielleicht anders setzen würden. „Wenn jemand sagt, er sei von Rassismus betroffen, dann nehme ich das sehr ernst“, so Reker.

Danach wurde das Theaterstück noch einmal wiederholt, damit auch die mittlerweile neu Hinzugekommenen die Möglichkeit hatten, sich auf diese Weise dem Thema anzunähern. Viele Gäste, von jung bis alt, nahmen auch die Chance wahr, ihre Gedanken festzuhalten und an einer Pinnwand für die anderen zugänglich zu machen. So konnte man sehr bald viele eindrückliche Statements lesen: Rassismus ist… „sich über andere zu stellen“ und „leider immer noch ein strukturelles Problem“ und ich wünsche mir… „mehr Toleranz“ und „ein Miteinander, kein Gegeneinander“.

Insgesamt eine gelungene Aktion des Kölner Forums gegen Rassismus und Diskriminierung, das sich 2009 gegründet hat und viele verschiedene städtische Dienststellen, Nichtregierungsorgainsationen und weitere Initiativen vereint. Ziel des Forums ist es, Maßnahmen zur Information und Aufklärung der Bevölkerung über Rassismus und Diskriminierung zu fördern und zum Abbau und zur Verhinderung von Benachteiligungen von Kölnerinnen und Kölnern mit Migrationshintergrund beizutragen. Ein Schritt in diese Richtung wurde gestern getan – hoffentlich bleibt das Wissen, das vermittelt werden sollte, auch über den „Internationalen Tag gegen Rassismus“ hinaus präsent.

Weitere Informationen zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ unter www.internationale-wochen-gegen-rassismus.de

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