Sind Rechtsextremismus und Rassismus gesellschaftliche Probleme, die auch die Feuerwehr betreffen? Diese Frage stand am Samstag, den 5. November, im Mittelpunkt eines Seminars der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus mit der Kreisjugendfeuerwehr Euskirchen. 20 Jugend-feuerwehrwarte diskutierten leidenschaftlich über die Rolle der Feuerwehr und Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus.
Für alle Beteiligten war klar: Für die Jugendfeuerwehr als besonders in ländlichen Regionen wichtiger Träger der Jugendhilfe gehört die aktive Auseinandersetzung mit Demokratie zu den Aufgaben ihrer Jugendarbeit. Jugendliche sollen in der Feuerwehr gesellschaftliche Mitbestimmung und soziales Engagement lernen. Diskriminierende Verhaltensweisen stehen den Grundsätzen der Feuerwehr deshalb entgegen. Schließlich ist es die Aufgabe der Feu-erwehr allen Menschen in Notlagen zu helfen – ohne Ansicht der Person.
Doch was ist zu tun, wenn Feuerwehr auch für neonazistisch orientierte Jugendliche attraktiv ist? Fälle aus Hessen und NRW zeigten die Gefahren, die einer „Unterwanderung“ der Feuerwehren durch Mitglieder von extrem rechten Parteien und Kameradschaften drohen. Um mögliche Problemlagen erkennen zu können, ist erst einmal Fachwissen erforderlich. Das Team der Mobilen Beratung vermittelte das notwendige Wissen über Ideologie, Organisations- und Erscheinungsformen des Rechtsextremismus. Gesondert wurde sich mit „Marken, Symbole und Codes“ der extrem rechten Szenen und Jugendkulturen beschäftigt. Zugleich wurde aber auch darüber diskutiert, wie auf diskriminierende Sprüche und Alltagsrassismus reagiert werden kann.