Das Geschäft mit der Angst. Rechtspopulismus, Muslimfeindlichkeit und die extreme Rechte in Europa

ACHTUNG: Der Anmeldeschluss war am 30. September 2011. Die Tagung ist ausgebucht. Eine Teilnahme ist nur noch für NachrückerInnen möglich.

Europaweit sind Rechtsaußenparteien auf dem Vormarsch. Besonders in Westeuropa kommt in diesen Kreisen ein kulturreligiös verklausulierter Rassismus zum Vorschein: Mit Kampagnen gegen Moscheebauten, Minarette oder gegen das Kopftuch versuchen sie, Zustimmung zu gewinnen. Im Fokus der Agitation stehen dabei Muslime, die als Projektionsfolie für eine imaginierte Gefahr durch eine vermeintlich „fremde Kultur“ dienen: Zugewanderte = Islam = Gewalt = Bedrohung lautet dabei die rassistische Gleichsetzung.

Die Achse rechtspopulistisch aufgeladener Islamfeindlichkeit reicht von der traditionellen extremen Rechten bis weit hinein in die politische Mitte. Trotz der gemeinsamen Feindbilder stellt sich die Situation in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich dar:

  • Wo sind dabei die Grenzen zwischen sogenannten populistischen und extrem rechten Gruppierungen?
  • Wo liegen die Übergänge von Vorurteilen zu einem rassistischen Weltbild?
  • Vollzieht sich eine transnationale propagandistische Neuformierung von Rechtsaußen?
  • Welche Handlungsanforderungen lassen sich aus diesen Entwicklungen ableiten?
  • Was kann in Deutschland aus den Erfahrungen mit diesem Problem in anderen Ländern gelernt werden?

Diese Fragen werden nicht nur in Wissenschaft, Politik und Medien kontrovers diskutiert, sondern sind auch in der Praxis der Bildungs-, Antidiskriminierungs- und Sozialarbeit von großer Bedeutung. Auf der Tagung sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede rechtspopulistischer und rassistischer Formationen in Westeuropa analysiert werden. Insbesondere sollen dabei die islamfeindliche Propaganda und ihre Möglichkeiten und Grenzen vor dem Hintergrund eines gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozesses Gegenstand der Diskussion sein. Nicht zuletzt sollen städtische und zivilgesellschaftliche Aktivitäten gegen Rassismus verglichen und Möglichkeiten gemeinsamer Handlungsstrategien diskutiert werden.

Anmeldung bis zum 30. September 2011 erforderlich unter: ibs@stadt-koeln.de

Ort: Forum Volkshochschule im Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33, 50667 Köln

Ablauf

Freitag, 14.10.2011

Rechtspopulismus, Muslimfeindlichkeit und die extreme Rechte. Analyse der Situation in Westeuropa

9. 30 Anreise, Anmeldung

10.00
Begrüßung und Einführung
Dr. Werner Jung, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Gabriele Hammelrath, Volkshochschule Köln
Prof. Dr. Fabian Virchow, FH Düsseldorf

10.30 Die Panikmacher. Die deutsche Angst vor dem Islam
Patrick Bahners, Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

11.30 – 12.30: Impulsreferate

Nachholende Modernisierung? Muslimfeindlichkeit und die extreme Rechte in DeutschlandAlexander Häusler, FH Düsseldorf
Islamophobie und Parteien. Vom rechten Rand in die Mitte der österreichischen Parteienlandschaft
Dr. Farid Hafez, Universität Wien

12.30 Mittagspause

13.30 – 15.15 Impulsreferate

Meinungsäusserungsfreiheit – oder politischer Rassismus? Beispiel Schweiz
Doris Angst, lic.phil., DAS in Law, Eidg. Kommission gegen Rassismus
Biedermänner und Brandstifter. Beobachtungen zu Ideologie und politischem Stil der Lega Nord
Prof. Dr. Aram Mattioli, Universität Luzern
Das Ende der Stabilität und Toleranz? Rechtspopulismus in den Niederlanden
Prof. Dr. Friso Wielenga, Uni Münster

15.30 Podiumsdiskussion mit den Referierenden

Moderation: Dr. Frank Überall, Köln

17.00 Ausklang

Samstag, 15.10.2011

Kommunale Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus und Muslimfeindlichkeit

10.00 Begrüßung
Hans-Peter Killguss, Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus

10.15 Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime
Dr. Navid Kermani

10.45 – 13.00 Workshops

WS 1: Aktivitäten gegen Rassismus und Diskriminierung in Köln
Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung

WS 2: Kommunale Handlungsstrategien gegen antimuslimischen Rassismus und Rechtspopulismus im Berliner Wahlkampf
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin

WS 3: Kommunale Islamforen als Interventions- und Präventionsstrategie gegen Rechtspopulismus
Kommunales Islamforum Düren

WS 4: Antimuslimisch-rassistische Diskurse und die Lebenswirklichkeiten junger Muslime in Deutschland
Öffentlichkeit gegen Gewalt Köln/Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen Köln

WS 5: Interaktion mit muslimischen Verbänden in der kommunalen Integrationspolitik und die Problematik des politischen Fundamentalismus
Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. Köln

13:00 Ende der Veranstaltung, Ausklang

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