„Migrantische Stimmen zu Rassismus, rassistischer Gewalt und Gegenwehr“ – Online-Lesung und -Podiumsgespräch im Livestream

Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in NRW (MBR NRW) organisiert jährlich unter dem Titel „Dagegen! …Und dann?!“ eine Tagung oder Veranstaltung, die sich an zivilgesellschaftliche Akteur*innen richtet und sich mit den Themen extreme Rechte und Rassismus, vor allem aber mit den Möglichkeiten und Perspektiven emanzipatorischer Handlungsstrategien auseinandersetzt. In diesem Jahr lädt die MBR NRW am 16. November von 19 bis 21 Uhr zu einer Livestream-Lesung aus dem Sammelband „Damit wir atmen können – Migrantische Stimmen zu Rassismus, rassistischer Gewalt und Gegenwehr“ und einem daran anschließenden Podiumsgespräch ein.

Wann: Dienstag, den 16. November von 19:00 bis 21:00 Uhr    Wo: Online als YouTube Livestream

Die Teilnahme ist kostenfrei und benötigt keine Anmeldung.

Die nunmehr zehn Jahre zurückliegende Selbstenttarnung des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) im November 2011 stellt den Ausgangspunkt der diesjährigen Veranstaltung dar. Die Kontinuitäten von Rassismus und rassistischer Gewalt sollen in den Blick genommen und Möglichkeiten der Gegenwehr diskutieren werden. Dabei wird der Frage Raum geben, welche Bedeutung die flächendeckende rassistische Gewalt der 1990er Jahre, die Taten und das Auffliegen des NSU oder der Anschlag von Hanau im Februar 2020 für diejenigen in unserer Gesellschaft spielt, die Rassismus erfahren. Welche Konsequenzen müssen daraus gezogen werden – gesellschaftspolitisch, aber auch im Alltag von Behörden, Schulen, Vereinen und Verbänden? Zu fragen ist zudem, welche Rolle staatliche finanzierte Beratungseinrichtungen wie die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in rassismuskritischen Auseinandersetzungen spielen können oder sollen. Was heißt: „erfolgreiche“ Gegenwehr gegen Rassismus und rassistische Gewalt, was müsste sie bewirken und wie sieht sie aus?

Diesen Fragen wollen wir uns im Gespräch mit den (Mit-) Herausgeber*innen des Sammelbandes„Damit wir atmen können – Migrantische Stimmen zu Rassismus, rassistischer Gewalt und Gegenwehr“ (PapyRossa Verlag, Köln 2021) widmen. Kemal Bozay ist Professor für Sozialwissenschaften und Soziale Arbeit an der IU – Internationale Hochschule in Köln, Orhan Mangitay ist Doktorand an der Universität zu Köln, Serpil Güner ist Masterstudentin an der Universität zu Köln und auch Gamze Kenger wird am 16. November dabei sein.

Die Lesung und das anschließende Podiumsgespräch werden moderiert von Berena Yogarajah.

Die Teilnahme ist kostenfrei und wird per Livestream übertragen. Den Link zur Veranstaltung erhalten Sie über Twitter und der Homepage der Mobilen Beratung NRW rechtzeitig vor der Veranstaltung.

Zum Sammelband „Damit wir atmen können – Migrantische Stimmen zu Rassismus, rassistischer Gewalt und Gegenwehr“:

Das »I can’t breathe« des Afroamerikaners George Floyd mündete in einen Aufschrei gegen Rassismus. Der von Polizisten verübte Mord in den USA vom Mai 2020 und damit das Bild, »nicht mehr atmen zu können«, trafen im Land selbst sowie international ins Mark. Auch in Deutschland haben Rassismus und rassistische Gewalt tiefe Spuren hinterlassen. In diesem Buch erheben Migrantinnen und Migranten ihre Stimmen: sie analysieren Ursachen und ideologische Spielarten von Rassismus. Und sie zeigen konkrete Erscheinungsformen auf – vom Klassenzimmer bis zum mutmaßlichen Mord in einer Dessauer Polizeizelle, vom »Social Media«-Bereich bis zu den Morden von Hanau. Gefragt wird zudem nach Formen von Gegenwehr, die über größere Protestaktionen hinaus auch im Alltag greifen. Der Band sammelt Erfahrungen aus dem Kreis von Betroffenen, die in Politik, Publizistik, Wissenschaft, Kultur und antirassistischen Initiativen arbeiten und aktiv sind. Neben den Herausgeber*innen kommen unter anderem Esther Bejarano und Kutlu Yurtseven, Eko Fresh, Fatih Çevikkollu, Karima Benbrahim, Reyhan Şahin, Marvin Oppong, Ismail Küpeli und Mehmet Daimagüler zu Wort.

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