Gespräch: Der NSU-Prozess. Das Protokoll

Wann: Freitag, 15. November 2019, 18 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Zwischen 2000 und 2007 ermordete der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) zehn Menschen: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.
Erst nach den Selbstmorden der Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, die gemeinsam mit Beate Zschäpe den Kern der Terrorgruppe bildeten, flog der NSU auf. Den rechtsterroristischen Hintergrund der Taten hatten die Ermittler*innen zuvor jahrelang nicht erkannt.
Schließlich wurden Beate Zschäpe und vier Unterstützern des NSU am Oberlandesgericht München der Prozess gemacht, der sich als schmerzhaftes und aufwändiges juristisches Herantasten an die Wahrheit entpuppte. Der Prozess dauerte 438 Verhandlungstage, gehört wurden mehr als 600 Zeugen, es gab rund 90 Nebenkläger. Verhandelt wurden die zehn Morde, zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle. Am 11. Juli 2018 wurde das Urteil verkündet.
Da vom Prozess kein offizielles Protokoll gefertigt wurde, haben Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz, Rainer Stadler und Wiebke Ramm die Verhandlung für die Öffentlichkeit aufgezeichnet.
Im Rahmen der BuchPräsentation werden ausgewählte Verhandlungstage von Schauspieler*innen verlesen – auch, um ein Zeichen gegen die Kultur des Verdrängens zu setzen und die hermetische Welt eines Gerichtssaals für Bürger*innen zu öffnen.

Eine Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung, in Kooperation mit dem NS-DOK mit: Anette Ramelsberger (Gerichtsreporterin und leitende Redakteurin, Süddeutsche Zeitung), Rainer Stadler (Innenpolitik, Süddeutsche Zeitung; Veröffentlichung der Protokolle im SZ-Magazin), Wiebke Puls (Schauspielerin) und Malte Sundermann (Schauspieler)

Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro

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