Rechte Gewalt und Angst nehmen zu

Wir dokumentieren eine Presseerklärung der Beratungsstellen für Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Nordrhein-Westfalen, OBR und Back Up:

Bild1Rassistische Gewalt steigt in Nordrhein-Westfalen seit 2010 Jahr für Jahr an und erreichte 2014 einen neuen Höchststand. Dies geht aus einer Antwort auf eine Bild2parlamentarische Anfrage der Partei „PIRATEN“ im Landtag NRW hervor. Betroffen sind Geflüchtete, Schwarze Deutsche und Menschen mit Migrationsgeschichte, die teilweise seit Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt in NRW haben. Diese Menschen wurden nicht nur von Täter_innen angegriffen, die mehr oder weniger der organisierten rechten Szene angehören. Viele Menschen, die von den beiden Opferberatungsstellen betreut werden, sind Opfer von Täter_innen aus der sog. Mitte der Gesellschaft. „Viele negativ von Rassismus Betroffene berichten uns, dass sich das Klima deutlich verschlechtert und rassistische Anfeindungen zu ihrem Alltag gehören“, so Birgit Rheims von der Opferberatung Rheinland. Weiterlesen

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Ein richtig „geiler Tag“

DüGIDA-TeilnehmerInnen an versuchtem Probsteigassen-Angriff beteiligt

Über 50 Personen aus dem HoGeSa-Spektrum hatten sich am Abend des 18. Januars in Köln versammelt, um sich auf den Weg zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung zu machen. Die Veranstaltung fand anlässlich des 14 Jahre zuvor verübten NSU-Bombenanschlags in der Kölner Probsteigasse statt. Glücklicherweise wurde die Gruppe kurz vor Erreichen ihres Zieles zufällig entdeckt, für 29 Personen endete die Aktion zirka 150 Meter vom südlichen Ende der Probsteigasse entfernt an einer Kirche im Polizeikessel. Der Rest flüchtete vor der Polizei in die umliegenden Seitenstraßen.

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„Gegen Sexualaufklärung und Gender Mainstreaming? Diskussion über konservative und rechtspopulistische Kampagnen gegen vielfältige Lebensweisen und Feminismus“

Wann: Dienstag, 14. April 2015, 19:30 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Regenbogenfahne DomSeit einiger Zeit mobilisieren verschiedene Initiativen durch Kampagnen oder Demonstrationen gegen Sexualaufklärung, Bildungspläne, Feminismus, vielfältige Lebensweisen und Gender-Mainstreaming. „Frühsexualisierung“, „ideologische Umerziehung“ oder „Genderismus“ sind Kampfbegriffe dieser neuen Bewegung. Gemeinsamer Nenner dieser unterschiedlichen Gruppen ist die Ablehnung von Gender-Mainstreaming und einer Sexual- und Antidiskriminierungspädagogik, die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt thematisieren und sichtbar machen will. Sowohl inhaltlich wie auch personell gibt es Verbindungen und Überschneidungen zur extremen Rechten, aber auch zu christlich-fundamentalistischen Gruppen sowie zur Alternative für Deutschland. Nach zwei Demonstrationen der „Besorgten Eltern“ im vergangenen Jahr, wurde für 2015 eine weitere in Köln angekündigt. Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir uns ein differenziertes Bild von diesen Gruppierungen machen. Wir wollen der Frage nachgehen, wie ausgeprägt ihre Nähe zur extremen Rechten ist und entlang welcher Themen sie sich aufeinander beziehen. Aber auch welche Auswirkungen die Mobilisierungen auf die LGBTIQ-Communities sowie den gesamtgesellschaftlichen Diskurs haben.

Vertreter/innen Aktivist/innen aus der Bildungs- und Beratungsarbeit werden ihre Erfahrungen schildern. In einer anschließenden Diskussion soll es aber auch um den Umgang innerhalb der Communities mit den genannten Themen gehen sowie um Strategien, Handlungsmöglichkeiten und Bündnisoptionen.

Eine Veranstaltung des Rubicon e.V. in Zusammenarbeit mit der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum

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Internationaler Tag gegen Rassismus. Aktionen – Informationen – Diskussionen

Wann: Samstag, 21. März 2015, 12:00-16:00 Uhr
Wo: Köln Arcaden, Kalker Hauptstraße 55, Köln

image_resizedDer 21. März ist der von den Vereinten Nationen/UN ausgerufene „Internationale Tag gegen Rassismus“. Die Demonstrationen der „Hooligans gegen Salafismus“ (HoGeSa), des lokalen PEGIDA-Ablegers „Köln gegen Islamisierung des Abendlandes“ (KÖGIDA), der Umgang mit den Opfern der NSU-Anschläge in der Probsteigasse und der Keupstraße sowie zahlreiche weitere Vorkommnisse mit rassistischem Hintergrund zeigen, dass ein Engagement gegen Rassismus auch in Köln notwendig ist.

Das Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung wird auch in diesem Jahr am 21. März mit zahlreichen Beiträgen auf die in Deutschland weit verbreiteten Ressentiments gegenüber Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen aufmerksam machen und die Öffentlichkeit darüber informieren, was man dagegen tun kann.

Ab 12 Uhr gibt es in den Köln Arcaden ein Programm mit einem Flash-Mob, Kabarett, Musik und Tanz. Zwischen den einzelnen Beiträgen berichten Menschen aus Köln über ihre Diskriminierungserfahrungen oder erzählen aus ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Es beteiligen sich zahlreiche Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Kölner Einrichtungen und Schulen.

Den Flyer gibt es hier

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Lebenswege und Jahrhundertgeschichten. Erinnerungen jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion in NRW

Wann: Sonntag, 22. März 2015, 15.00 Uhr
Wo: LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen, Mühlenend 1, 52445 Titz-Rödingen

Layout 1Das LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen lädt ein:

„Seit Beginn der 1990er-Jahre haben über 200.000 Menschen jüdischer Herkunft die frühere Sowjetunion in Richtung Deutschland verlassen. Vor allem die älteren jüdischen ZuwandererInnen haben vielfältige Erinnerungen und historische Erfahrungen mit nach Deutschland gebracht. Aufgewachsen im sowjetischen Regime, haben sie unter dem Stalinismus gelitten und Krieg und Holocaust oft nur knapp überlebt.
In einem Interviewprojekt haben 40 zwischen 1911 und 1938 geborene Frauen und Männer, die heute in NRW leben, über ihre „Lebenswege“ berichtet. In einem Buch und auf einer Website (www.juedische-lebensgeschichten.de) sind sie in Russisch und Deutsch nachzulesen und nachzuhören.
Über das Projekt und die beeindruckenden „Jahrhundertgeschichten“ erzählen Ursula Reuter und Thomas Roth, die die Interviews 2010-2012 geführt haben.

Dr. Ursula Reuter ist wissenschaftliche Geschäftsführerin des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte in Essen. Sie lehrt, forscht und publiziert zur europäisch-jüdischen Geschichte und Kultur von der Frühen Neuzeit bis heute sowie zum jüdischen Köln.
Dr. Thomas Roth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Forschungsschwerpunkte: NS-Zeit und Erinnerung an den Nationalsozialismus, Polizei-, Justizgeschichte und Geschichte sozialer Ausgrenzung.

Eintritt 3,– Euro
(inkl. Besichtigung der Gebäude und der Dauerausstellung)“

www.synagoge-roedingen.lvr.de

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Lebenswege und Jahrhundertgeschichten. Erinnerungen jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion in NRW

Wann: Sonntag, 22. März 2015, 15.00 Uhr
Wo: LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen, Mühlenend 1, 52445 Titz-Rödingen

Layout 1Das LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen lädt ein:

„Seit Beginn der 1990er-Jahre haben über 200.000 Menschen jüdischer Herkunft die frühere Sowjetunion in Richtung Deutschland verlassen. Vor allem die älteren jüdischen ZuwandererInnen haben vielfältige Erinnerungen und historische Erfahrungen mit nach Deutschland gebracht. Aufgewachsen im sowjetischen Regime, haben sie unter dem Stalinismus gelitten und Krieg und Holocaust oft nur knapp überlebt.
In einem Interviewprojekt haben 40 zwischen 1911 und 1938 geborene Frauen und Männer, die heute in NRW leben, über ihre „Lebenswege“ berichtet. In einem Buch und auf einer Website (www.juedische-lebensgeschichten.de) sind sie in Russisch und Deutsch nachzulesen und nachzuhören.
Über das Projekt und die beeindruckenden „Jahrhundertgeschichten“ erzählen Ursula Reuter und Thomas Roth, die die Interviews 2010-2012 geführt haben.

Dr. Ursula Reuter ist wissenschaftliche Geschäftsführerin des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte in Essen. Sie lehrt, forscht und publiziert zur europäisch-jüdischen Geschichte und Kultur von der Frühen Neuzeit bis heute sowie zum jüdischen Köln.
Dr. Thomas Roth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Forschungsschwerpunkte: NS-Zeit und Erinnerung an den Nationalsozialismus, Polizei-, Justizgeschichte und Geschichte sozialer Ausgrenzung.

Eintritt 3,– Euro
(inkl. Besichtigung der Gebäude und der Dauerausstellung)“

www.synagoge-roedingen.lvr.de

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Neonazis am Eigelstein

Erneut traten Anhänger der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) mit Naziparolen, Drohungen und Angriffen in Köln auf. Nach den schweren Ausschreitungen im Rahmen der HoGeSA-Demonstration im Oktober 2014, den diversen Zwischenfällen bei den KÖGIDA-Demonstrationen (s. Newsletter 3/2015) und dem mutmaßlichen Angriffsversuch auf eine Gedenkveranstaltung für die NSU-Opfer in der Probsteigasse, marschierte nun am Samstag, den 28. Februar 2015 eine Gruppe von sieben bis acht Personen am Eigelstein in der Kölner Innenstadt auf. Durch ihr Auftreten waren sie erkennbar der rechten Szene zuzuordnen, wie ein Augenzeuge der ibs berichtet. Parolen wie „…Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ wurden mehrmals hintereinander gerufen, auch „Heil Hitler“ soll angeblich gefallen sein, ebenso soll der Hitlergruß gezeigt worden sein. Offenbar wurden zudem Flaschen in Richtung von Personen geworfen, die als dem linken Spektrum zugehörig ausgemacht wurden. Der Zeuge berichtet gegenüber der ibs, dass die Gruppe mehrheitlich alkoholisiert war und äußerst aggressiv auftrat. Auch gegenüber der herbeigerufenen Polizei. „Mich hat am meisten schockiert, dass sich so etwas am Samstagnachmittag auf einem frequentierten Platz mitten in der Kölner Innenstadt ereignen kann, im öffentlichen Raum“, so der Augenzeuge.

Die Polizei nahm fünf Personen in Gewahrsam, die allesamt aus dem Kölner Umland stammen, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Sie müssen sich nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten. (kg)

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Neue Handreichung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus

Position beziehen! Handreichung zu möglichen Konflikten um die Unterbringung von Geflüchteten

ibs broschüre_position beziehenWird in einem Stadtteil eine neue Unterkunft für Geflüchtete eröffnet, gibt es immer Menschen, die sich engagieren wollen, die die neuen Nachbar_innen unterstützen wollen oder die sich einfach sorgen, dass sich in ihrer Umgebung eine flüchtlingsfeindliche Stimmung verbreitet und dem vorbeugen oder darauf reagieren wollen. Auch wenn mittlerweile bereits viele Willkommens- und Stadtteilinitiativen bestehen, fällt der erste Schritt doch manchmal schwer, wenn die Diskussion plötzlich vor der eigenen Haustür stattfindet. Weiterlesen

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Auftragsvergabe

Im Rahmen des vom Land NRW geförderten Projektes „Qualifizierung und Begleitung von Institutionen, Organisationen und Einrichtungen für mehr Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ plant das NS-Dokumentationszentrum, mehrere Aufträge zu vergeben. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Ausschreibungen.

  1. Beratung und Weiterbildung: Ausschreibung
  2. Qualifizierung und Dokumentation: Ausschreibung
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Zwischen Abgrund und Aufbruch. Wie antisemitische Vorurteile im Fußball ein Ventil finden – und wie man ihnen frühzeitig begegnen sollte

Wann: Donnerstag, 12. März, 19 Uhr
Wo: Deutsches Sport & Olympia Museum, Im Zollhafen 1, Köln

Das Kölner Fanprojekt und Bildung und Beratung im Sport (BiberiS) laden ein:

Für die Bundesrepublik ist 2015 ein Jahr. Die Befreiung von Auschwitz und das Ende des Zweiten Weltkrieges liegen siebzig Jahre zurück. Doch noch immer leben antisemitische Vorurteile in der Gesellschaft fort. Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung glauben mehr als 15 Prozent der Befragten, dass Juden in Deutschland zu viel Einfluss hätten. Wie äußern sich diese Klischees im Fußball? Immer wieder sagen Funktionäre, der Antisemitismus in den Stadien sei verschwunden.
Ronny Blaschke beschreibt eine andere Wahrnehmung: Der Berliner Journalist macht anhand vieler Vorfälle aus jüngerer Vergangenheit deutlich, wie sich die Judenfeindschaft im Fußball gewandelt und verlagert hat – verschwunden war sie nie.
Blaschke klärt über Hintergründe auf – und nennt Beispiele, wie das Medium Fußball gegen Antisemitismus genutzt werden kann.

2015 werden die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland fünfzig Jahre alt. Noch bevor sich Politiker die Hände reichten, hatte es einen Austausch zwischen Fußballern aus beiden Ländern gegeben – der Sport hat bis heute hunderte Partnerschaften ermöglicht, zwischen Schulen oder Universitäten. Auch deshalb finden in diesem Sommer erstmals die Europäischen Makkabi-Spiele in Berlin statt. Wo Hitler bei Olympia 1936 sein Regime bejubeln ließ, werden nun mehr als 2000 jüdische Athleten ihre Wettkämpfe austragen. Ronny Blaschke stellt die jüdische Sportbewegung vor – zwischen Abgrund und Aufbruch.

Eintritt: frei

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