Prozess gegen russische Hooligans am Amtsgericht Köln

Für den 29. Juli war die Verhandlung gegen fünf russische Hooligans angesetzt, denen vorgeworfen wird, am 16. Juni zwei spanische Antifaschisten auf der Kölner Domplatte angegriffen und verletzt zu haben. Vier der Beschuldigten räumten die Tatvorwürfe ein und erhielten Haftstrafen von 10 bzw. 12 Monaten. Die Strafen wurden auf Bewährung ausgesetzt. Der fünfte Angeklagte gab über seine Anwältin an, nicht an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Sein Verfahren wurde ausgegliedert und findet am 17. August statt. Weiterlesen

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Tagung: Rassismus und Männlichkeiten

Wann: Freitag, 9. September 2016, 09:00-17:30
Wo: FORUM Volkshochschule im Kulturquartier, Cäcilienstraße 29-33, Köln

Das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Köln u.a. laden ein:

Nach den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und anderswo wird in Deutschland weniger über das Leid der Opfer der sexuellen Nötigungen diskutiert, sondern vor allem über die Herkunft der mutmaßlichen Täter und ihre problematischen Männlichkeitsvorstellungen. In Medienberichten kursieren bedauerlicherweise oft stereotype Pauschalisierungen über arabische bzw. muslimische, zugewanderte oder geflüchtete Männer, verstärkt werden antimuslimische Rassismen geäußert.

Rassismus ist kein Randphänomen: Rassistische Strukturen sind –offen oder unbewusst – auch in der Mitte der Gesellschaft wirksam und sorgen dafür, dass deren Effekte kulturell, sozial und politisch zum Tragen kommen. So zum Beispiel bei Entscheidungen darüber, wem Chancen zugeteilt oder verweigert, wessen Lebensrealitäten anerkannt werden oder nicht – Rassismus hierarchisiert Menschen nach Herkunft, Hautfarbe, Sprache, kulturellen und religiösen Praxen.

In der sozialen, pädagogischen und politischen (Männer-)Arbeit haben Fachkräfte mit Menschen zu tun, die von Rassismus und Sexismus profitieren oder betroffen sind. Die Situation in einer von zunehmender Migration und Geschlechtervielfalt geprägten Gesellschaft ist dabei komplex.

Dies erfahren insbesondere für Fachkräfte in ihrer täglichen sozialen und pädagogischen Arbeit. Die Tagung „Rassismus und Männlichkeiten“ bietet daher Akteur_innen aus der sozialen, pädagogischen und politischen Arbeit einen Reflexions- und Debattenraum, um ihre eigene Praxis kritisch zu hinterfragen und mit einem Fokus auf Männlichkeitsvorstellungen entlang verschiedener Fragestellungen das Verhältnis und Zusammenwirken von Rassismus und Geschlecht zu systematisieren:

Welche Folgen hat ein sensibler Blick auf Migration und Geschlecht für die soziale und pädagogische Praxis? Weshalb werden die Kritik an Rassismus und Sexismus noch so oft getrennt voneinander verhandelt, auch in männerpolitischen Kreisen? Wie können eigene Privilegien als weiße, heterosexuelle Frauen und Männer der Mehrheitsgesellschaft in der Praxis selbstverständlicher hinterfragt werden? Wie kann eine antisexistische und antirassistische Praxis aus männerpolitischer Perspektive aussehen?

Das vollständige Programm finden Sie hier

Anmeldung ist erforderlich per Email unter Angabe der Veranstaltungs-Nr. A-111224 an
vhs-kundenzentrum@stadt-koeln.de.

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Rechte Geschichtspolitik bei der AfD in Köln

Screenshot youtube

Screenshot: youtube

Unter dem Motto „Der deutsche Schuldkomplex – Auswirkungen auf die Politik der Altparteien“ fand am 4. August 2016 der erste Stammtisch des AfD-Bezirks Nippes statt. Dazu war das ehemalige CDU-Mitglied Martin Hohmann eingeladen worden.  Hohmann hatte am 03.10.2003 zum Tag der Deutschen Einheit eine Rede gehalten. Dabei zitierte er den bekennenden Antisemiten Henry Ford und gab an, dass man so auch „mit einer gewissen Berechtigung … nach der ‚Täterschaft‘ der Juden fragen“ und diese „mit einiger Berechtigung als ‚Tätervolk‘ bezeichnen“ könne. Dies sei allerdings genau so absurd wie die Deutschen als „Tätervolk“ zu bezeichnen. Auch der damit verbundene Vorwurf der „Kollektivschuld“ sei unangebracht. Der Kern der Hohmannschen Rede war der Versuch einer Täter-Opfer-Umkehr, wobei Hohmann dabei auch auf antisemitische Stereotype zurückgriff. Die Rede hatte damals große Empörung ausgelöst. Der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, sprach von einem „Griff in die unterste Schublade des widerlichen Antisemitismus“. Hohmann wurde nach längeren Diskussionen aus der CDU-Fraktion ausgeschlossen. Heutzutage sucht er seine politische Heimat bei der AfD. Weiterlesen

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Extrem rechte Versammlungen am Sonntag in Köln

IMG_7300Pro NRW kündigt für Sonntag, den 31. Juli unter dem Motto „Keine Huldigung für Erdogan in Deutschland – Stoppt den islamistischen Autokraten vom Bosporus!“ eine Kundgebung am Kölner Hauptbahnhof an. In den sozialen Netzwerken wird für eine weitere Versammlung mobilisiert. Diese trägt den Namen „Zurück an den Anfang. Unpolitisch, Patriotisch,“ und scheint aus dem HoGeSa-Milieu zu kommen. Anlass ist eine Großdemonstration der „Union Europäisch-türkischer Demokraten“ (UETD). Weiterlesen

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„Vor Ort”-Texte aktualisiert

RG-Koeln-Karte-kleinWir haben die Hintergrund-Texte in der Rubrik „Vor Ort” für die Stadt Aachen, sowie für die Kreise Städteregion Aachen, Düren, Euskirchen, Heinsberg und Rhein-Erft aktualisiert. Die Informationen entsprechen dem Sachstand von Anfang Juli 2016. Neu aufgenommen wurden u.a. die Demonstrationen extrem rechter „Russlanddeutscher” in Euskirchen, Aachen und Düren, eine weitere Demonstration in Linnich (Kreis Düren), die „Record Release Party” der extrem rechten Hooligan-Band „Kategorie C” in Heinsberg und das Urteil gegen fünf Neonazis wegen Angriffen auf Asylbewerber in Wassenberg (Kreis Heinsberg).
Unter „Vor Ort” informieren wir über extrem rechte Gruppen und deren Aktivitäten in den Kreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Köln. Außerdem finden Sie hier Kontaktmöglichkeiten zu ausgewählten zivilgesellschaftliche Bündnissen und Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.
Hier geht es zur Rubrik „Vor Ort”.

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Urteil gegen Reker-Attentäter

Frank S., der die damalige OB-Kandidatin Henriette Reker am Tag vor der Wahl im Oktober 2015 bei einer Wahlkampfveranstaltung mit einem Messer angriff und sie sowie vier WahlkampfhelferInnen teils schwer verletzte, wurde am 1. Juli 2016 des versuchten Mordes schuldig gesprochen und zu 14 Jahren Haft verurteilt. Die Richterin blieb mit ihrem Urteil unter den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage, die lebenslang gefordert hatten. Als strafmildernd bewertete sie Frank S.s Persönlichkeitsstörung, die ihre Ursachen in seiner schweren Kindheit habe. Damit geht der Prozess am Oberlandesgericht Düsseldorf mit zwölf Prozesstagen und vielen – ziemlich wirren – Einlassungen des Angeklagten, etlichen Entpflichtungsanträgen gegen seine Verteidiger und bedrückenden Schilderungen der Geschädigten zu Ende. Weiterlesen

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Tagung: Ideen und Praxen der Ungleichheit. Islamismus und Rechtsextremismus im Vergleich

Wann: Donnerstag, 27. Oktober 2016, 09:30
Wo: Forum Volkshochschule, Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33, Köln

Bild1Islamismus und Rechtsextremismus erscheinen derzeit als zentrale Bedrohungen für demokratisch verfasste Gesellschaften, die auf Menschenrechten und grundlegenden Gleichheitsvorstellungen basieren. Beide Phänomene sind zugleich Teil eines breiteren Feldes, das beispielsweise auch ultranationalistisch-konservative Interpretationen des Islams oder den Rechtspopulismus umfasst. In diesen Feldern verortbare Bewegungen sind in sich zum Teil im hohem Maße heterogen und unterschiedlich, gleichzeitig bestehen jedoch auch Gemeinsamkeiten: So sind hier wie dort unter anderem Vorstellungen einer kulturellen, ethnischen und/oder religiösen (Kollektiv-)Identität, die es vor Bedrohungen zu schützen gelte, weit verbreitet.

Im Rahmen der Tagung werden Islamismus und Rechtsextremismus jenseits simpler Gleichsetzungen und kulturalistischer Trennungen in kritischer Weise verglichen, wobei sich der Fokus auch auf inhaltlich angrenzende richtet. Was sind verbindende, was sind trennende Elemente? Wo taugt der Vergleich für die Analyse und wo nicht? Zu Wort kommen auf der Tagung ExpertInnen, die sich der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen eines Vergleichs auf unterschiedlichen Ebenen nähern.

Verbindliche Anmeldung bis zum 30.09.2016 unter: ibs@stadt-koeln.de

Ein Teilnahmebeitrag fällt nicht an.

Den Flyer finden Sie hier

Eine Tagung der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, der Volkshochschule Köln, der Universität Bern und des Forschungsschwerpunkts Rechtsextremismus/Neonazismus der FH Düsseldorf.

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Tagung: Was Menschen zur Flucht bewegt

Wann: Samstag, 27. August 2016, 11 Uhr
Wo: Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, Köln

Die Heinrich Böll Stiftung NRW, das Eine Welt Netz NRW und der Flüchtlingsrat NRW laden ein:
„Weltweit sind über 60 Millionen Menschen auf der Flucht – So viele wie noch nie. Sie verlassen ihre Heimat und lassen zurück, was sie kennen, um in einem fremden Land ein neues Leben zu beginnen. Ziel der oft lebens-gefährlichen Fluchtwege ist in vielen Fällen Europa: Der Ort an dem ein besseres Leben möglich ist?

Doch was bewegt Menschen zur Flucht? So einfach diese Frage scheint, so schwer ist ihre Beantwortung. Ebenso wenig wie Menschen mit Fluchterfahrung zu einer homogenen Gruppe verallgemeinert werden können, gibt es eine pauschale Antwort auf diese Frage. Fluchtursachen sind komplex, von Region zu Region und vor allem von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Krieg, Klima, Armut, Perspektive, religiöse oder politische Verfolgung – die Liste von Gründen, die eine Flucht auslösen können, ist lang.

Am 27. August wollen wir uns diesem vielschichtigen Thema in Vorträgen, Workshops und Diskussionen interaktiv und aus verschie-denen Perspektiven nähern. Sowohl die globa-len Zusammenhänge, die regionalen Beson-derheiten als auch die persönlichen Beweggründe stehen im Fokus dieser Veranstaltung.“

Referent*innen:
Iris Biesewinkel, Opferberatung Rheinland, ehemals ROM e.V.
Emmanuel Ndahayo, Uni Siegen, Schwerpunkt Migrationssoziologie, ehemaliger Flüchtling aus Ruanda
Dr. Médard Kabanda, Uni Osnabrück, Schwerpunkt Entwicklungspolitik/Friedenssicherung
Wolfgang Grenz, Ehemaliger Generalsekretär und Asylexperte bei Amnesty International
Andreas Zumach, Journalist und UNO-Korrespondent für die taz und andere Medien mit Sitz in Genf
Patrick Fels, Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus

Weitere Informationen finden Sie hier

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Newsletter Juli/August 2016

Seit heute steht die Juli/August-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter Juli/August 2016 zum Download (pdf) bereit.

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Weitere Demo von „Bürger stehen auf“ in Linnich

Wir-sind-LinnichDie Gruppierung „Bürger stehen auf“ rief für den 26. Juni 2016 zu einer Demonstration nach Linnich (Kreis Düren). Nach einer ersten in Linnich und einer weiteren in Erkelenz war dies die dritte stattgefundene Veranstaltung der Formation, die anfangs versuchte, sich bürgerlich zu präsentieren, jedoch klar der extremen Rechten zuzuordnen ist. Organisiert wurde die Versammlung erneut von Patrick „Ricky“ Glogowskyi, der aus dem Umfeld der Hooligan-Band „Kategorie C“ stammt. Um die 65 TeilnehmerInnen folgten dem Aufruf, dies waren deutlich weniger als bei der vorherigen Veranstaltung im November 2015. Unter ihnen befanden sich auch einige Gäste von außerhalb NRWs. Traten bei den vergangenen Veranstaltungen noch hauptsächlich RednerInnen aus NRW auf, so gingen diesmal neben Glogowskyi nur „Auswärtige“ ans Mikrofon: Aus dem Saarland war beispielsweise Jacky Süßdorf angereist, die auch bei HoGeSa 2015 in Köln als Rednerin auf der Bühne stand. Ricarda Riefling aus Pirmasens, stellvertretende Landesvorsitzende der NPD in Rheinland-Pfalz, ließ sich schwerpunktmäßig über die angeblich schlimmen Folgen des Gender Mainstreamings aus und fürchtete eine „Verschwulung“ der Kinder durch Sexualpädagogik. Alexander Kurth, Landesvorsitzender von „Die Rechte“ Sachsen und LEGIDA-Aktivist beleidigte in seinen Redebeiträgen verschiedene PolitikerInnen und MedienvertreterInnen und träumte von Maßnahmen gegen diese „nach der Revolution“.
Etwa 250 Personen nahmen an einer Genekundgebung teil, die von einem breiten Bündnis unter dem Motto „Wir sind Linnich! Nazis sind es nicht!“ organisiert wurde. Auch die Bürgermeisterin unterstützte die Gegenproteste durch einen Redebeitrag. Bereits bei den letzten Aufmärschen in Linnich und Erkelenz gab es Gegenproteste.

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