Ausstellung: IM RECHTEN LICHT

Wann: Freitag, 15. Dezember 2017 bis Sonntag, 25. März 2018
Wo: Kölnisches Stadtmuseum, Zeughausstraße 1–3, Köln

Das Kölnische Stadtmuseum lädt ein:
Die Kölner Künstlerin und Fotografin Karin Richert hat zehn Jahre lang die rechtsgerichtete Szene in Köln und NRW mit ihrer Kamera beobachtet und dokumentiert. Die Fotos geben Einblick in Milieus, die ihren Hass und ihre Demokratiefeindlichkeit auf die Straße tragen. Begleitet werden die Fotografien in der Ausstellung von Texttafeln, die über Ziele und Vorgehensweise der einzelnen Gruppen und Parteien informieren. Auch die Appelle der Gegendemonstranten für eine offene und tolerante Gesellschaft werden fotografisch präsentiert.
Rechtes Gedankengut versteckt sich heute hinter vielen Masken. Karin Richerts Fotos zeigen: Die Anhänger dieses politischen Spektrums sind nicht nur Menschen mit Bomberjacken und Springerstiefeln. Rechte Weltanschauungen treten äußerlich in vielfältiger Gestalt in Erscheinung. Manche Gruppierungen adaptieren bewusst den Stil moderner Jugendkulturen, andere präsentieren sich sehr bürgerlich.

Seit vielen Jahren setzt sich die Kölner Künstlerin Karin Richert politisch für eine gerechte Welt ohne Unterdrückung und Rassismus ein. Zu ihren Hauptanliegen zählt der Widerstand gegen Rechtsextremismus und rechte Denkweisen.

Kuratorenführungen mit Karin Richert, Hans-Peter Killguss (Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus/NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) und Dr. Michael Euler-Schmidt (stellv. Direktor u. Kurator/Kölnisches Stadtmuseum):
Mittwoch, 10. Januar, 24 Januar und 14. März 2018, jeweils 15.30 Uhr

Für Schulklassen bieten wir kostenlose individuelle Führungen und Workshops an.
Bei Interesse melden Sie sich bitte an der Museumskasse unter 0221/221-22398 (außer montags).

Termine der öffentlichen Führungen durch die Ausstellung und weitere Informationen unter: www.museenkoeln.de/ksm

Eintritt: 5 Euro

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Vortrag: Israelsolidarität als Strategie der extremen Rechten

Wann: Dienstag, 12. Dezember 2017, 19 Uhr
Wo:
AZ Köln, Luxemburger Str. 93, Köln

Der AStA Uni Köln, das Anarchistische Kollektiv Köln und das Bündnis gegen Antisemitismus laden ein:
‚Israel ist unsere Zukunft […]’ sagte Marcus Pretzell, AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Germany, als er am 21. Januar 2017 in Koblenz bei der Konferenz der ENF-Fraktion (Europa der Nationen und der Freiheit) des Europa-Parlaments die Eröffnungsrede hielt. Diese Aussage löste eine Debatte über das Verhältnis von extrem rechten Parteien zum jüdischen Staat aus, inner- und außerhalb der Alternative für Deutsch-land. Oft wurde dieser Satz isoliert betrachtet, obwohl es wichtig ist ihn zu Ende zu bringen: ‘Israel ist unsere Zukunft in der Form wie man mit dem Islam umgeht’. Hier wird das strategtische Moment der Aussage deutlich. Die extreme Rechte ist seit ihrem Bestehen antisemitisch, aus ihr ging das größte Verbrechen der Menschheit hervor: Der Holocaust (Die Shoa). Seit vielen Jahren vollziehen Teile der extre-men Rechten nun einen strategischen Wandel. Eine unglaubwürdige Abgrenzung von Antisemitismus um sich in der politischen Mitte zu etablieren und nicht als extrem rechts zu gelten. Der Vortrag liefert einen geschichtlichen Überblick zum Verhältnis von extrem rechten Parteien und Organisationen zu Jüd*innen und zum jüdischen Staat, warum sich Teile der europäischen extremen Rechten heute als israelsolidarisch labeln, welche Strategie hinter diesem Vorhaben steht und welche Auswirkungen das auf den Aufstieg des europäischen Rechtspopulismus hat.

Referent: Dennis Pesch, Journalist aus Düsseldorf

Eintritt: frei

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Buchpräsentation: Dekolonisierung des Denkens

Wann: Sonntag, 10. Dezember 2017, 13 Uhr
Wo: Allerweltshaus Köln, Körnerstr. 77-79, Köln

Eine Veranstaltung von stimmen afrikas im Rahmen des Tages der Menschenrechte im Allerweltshaus Köln:
Der kenianische Schriftsteller NgugiwaThiong’o (*1938) (Herr der Krähen, Träume in Zeiten des Krieges, Der gekreuzigte Teufel u.a.) war auch 2017 wieder für den Literaturnobelpreis nominiert. In ‚Dekolonisierung des Denkens‘ analysiert er die geistigen Folgen des europäischen Kolonialismus, der Unterdrückung der Sprachen Afrikas und die damit einhergehende Zerstörung von Kulturen. Europas Sprachen, sein Blick auf Geschichte und Gegenwart beeinflussen das afrikanische Selbstverständnis bis heute. Die Pflege afrikanischer Sprachen stellt für ihn daher ein we-entliches Mittel zur Befreiung von kolonialen Herrschafts- und Denkstrukturen dar.

Über Wirkungsgeschichte und aktuelle Bedeutung der Essays diskutieren: Dr. Lizzy Attree, Direktorin des „Caine Prize for African Writing“, Dr. Rémi Tchokothe, Akademischer Rat am Lehrstuhl Afrikanistik II der Universität Bayreuth
Moderation: Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst, Profesorin für Afrikanistik an der Universität zu Köln

Gerhardt Haag, künstlerischer Leiter des africo-logneFESTIVAL, liest aus den Essays vor.

Eintritt: frei

 

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Workshop: Rassismus im Alltag – Die Auseinandersetzung mit eigenen Bildern, Ressentiments und Sprechweisen

Wann: Freitag, 8. Dezember 2017, 17.30 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Der Solibund Köln lädt ein:
In den ersten Workshops der Reihe „Der Umgang mit Rassismus als Herausforderung“ haben wir uns mit rechten Argumentationslinien auseinander gesetzt und erprobt, wie man diese im Alltag argumentativ entkräften kann.
An diesem Termin nehmen wir nun unsere eigenen Vorstellungswelten in den Blick. Die Teilnehmenden sind dazu eingeladen, sich anhand verschiedener Übungen und Inputs mit der eigenen Positionierung in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft auseinanderzusetzen. Dazu wollen wir uns mit folgenden Fragen beschäftigen: Welche Vorstellungen und Bilder von ‚den Anderen‘ habe ich? Was haben diese mit Rassismus zu tun? Wie bin ich selbst gesellschaftlich geprägt? Welche Rolle spielt Sprache in diesem Zusammenhang? Von welcher Position aus spreche ich wie über wen? Die Veranstaltung soll einen vertraulichen Rahmen bieten, sich dazu auszutauschen.

Mit: Mercedes Pascual Iglesias, Integrationsagentur AWO Bezirksverband Mittelrhein und Hans-Peter Killguss, ibs

Teilnahmegebühr: frei

Anmeldung erforderlich unter: info@solibund.de

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Ausstellung: Black Germany

Wann: noch bis zum 18. Dezember 2017
Wo: Uni Köln/Philosophikum, Albertus-Magnus-Platz, Köln

Die Universität zu Köln lädt ein:
Anhand ausgewählter Biographien, illustriert durch Fotos und bisher wenig beachtetes Archivmaterial, rekonstruiert die Ausstellung „Black Germany“ die Entwicklung der Schwarzen Diaspora in Deutschland zwischen 1880 und 1945. Damit ermöglicht die Ausstellung tiefere Einblicke in die Beweggründe, Umstände und Reiserouten, die Schwarze Männer und Frauen aus den einst deutschen Kolonien ins Kaiserreich führten. Es wird aufgezeigt unter welchen Bedingungen sie in der Weimarer Republik lebten und arbeiteten und welches Schicksal sie und ihre in Deutschland geborenen Kinder im Nationalsozialismus erfuhren. Die Ausstellung wurde von Robbie Aitken produziert, der an der Universität Sheffield lehrt, zu diesem Thema vielfach veröffentlicht hat und die Ausstellung nun zusammen mit Ulrike Lindner in Köln präsentiert.

Eintritt: frei

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Newsletter Dezember 2017

Seit heute steht die Dezember-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter Dezember 2017 zum Download (pdf) bereit.

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Veranstaltung: Keine Nazi-Propaganda in Zollstock

Wann: Freitag, 8. Dezember 2017, 19:00 Uhr
Wo: Jugendzentrum Sülz, Sülzburgstr. 112-118, Köln

Kein Veedel für Rassismus lädt ein:
„Köln für Deutschen Sozialismus“ nennt sich eine Gruppierung, die in den letzten Wochen in Köln mehrere Infostände abhielt, um ihrer „Weltanschauung ein Gesicht zu geben und Informationsmaterial“ an ihre „Volksgenossen zu verteilen“.

Um welche „Weltanschauung“ es da geht, daraus machen sie keinen Hehl. „Deutscher Sozialismus“, „Volksgenossen“ – bleiben da noch Fragen offen, wird ihr selbstgefertigtes Transparent noch deutlicher: eine rote Fahne mit weißem Kreis ist abgebildet. In den leeren Kreis gehört das Hakenkreuz, das abzubilden jedoch eine Straftat darstellen würde. Die Botschaft kommt aber auch so an. Die Gruppierung steht damit für einen offenen Bezug auf den Nationalsozialismus, den sie verehrt und den sie wiederherstellen möchte.

Ein paar Infostände, zwei Demonstrationen in diesem Jahr in Köln, die entweder durch antifaschistisches Engagement verhindert werden konnten oder mit einer nur knapp zweistelligen Zahl ordentlich floppten, Besuche überregionaler Versammlungen und schwülstige Kommentare auf Facebook. Auch wenn vieles eher peinlich wirkt, das Ziel, Menschen einzuschüchtern gelingt leider trotzdem. Durch teils bedrohliches Auftreten oder das Hochhalten einer Ideologie, die für die Vernichtung von Millionen Menschen steht.

Zu dieser Gruppe gehört unter anderen Jan Fartas, der hier in Zollstock wohnt. Seit 2011 ist er offen Teil der Neonazi-Szene, reist zu Demonstrationen und Konzerten, ist immer wieder an Angriffen und Bedrohungen beteiligt und vorbestraft. Bei Hogesa mischte er ebenso mit wie bei Kögida, dem Kölner Abklatsch der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Seiner Überzeugung, Zollstock sei sein „Nazi-Kiez“ verleiht er mittels Stickern Ausdruck, die jedoch dankenswerter Weise immer schnell überklebt oder entfernt werden. Soviel zum „Nazi-Kiez“…

Unterstützung erfährt Fartas von Paul Breuer, einem langjährigen Neonazi aus Köln Porz. Breuer war in etlichen Organisationen aktiv, meldete 1999 bereits eine Demonstration in Köln gegen die sog. Wehrmachtsausstellung an und gehörte bis zu ihrem Verbot 2012 der „Kameradschaft Walter Spangenberg“ Köln an. Die Staatsanwaltschaft Koblenz wirft ihm die Unterstützung einer kriminellen Vereinigung sowie gemeinschaftlich begangene Straftaten vor. Deshalb wurde er mit 23 anderen Frühjahr 2012 im Kontext des Verfahrens gegen das „Aktionsbüro Mittelrhein“ in Untersuchungshaft genommen. Das Verfahren wurde nach mehr als 300 Verhandlungstagen im Mai 2017 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Auch wenn es aktuell gilt, gegen den gesellschaftlichen Rechtstrend und dessen Protagonisten aus AfD und Umfeld vorzugehen, so wollen wir dennoch den „harten Kern“ der militanten Neonazi-Szene nicht aus den Augen verlieren.

Daher laden wir alle Interessierten am Freitag, 08. Dezember ein, sich bei unserer Veranstaltung im Juzi Sülz, Sülzburgstr. 112-118, weiter zu informieren, sich zu vernetzen und über den Umgang mit extrem rechten Strukturen und Aktivitäten in Zollstock zu diskutieren.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen, und Personen, die extrem rechten Gruppen und Organisationen angehören oder in der Vergangenheit bereits durch rassistische, antisemitische, sexistische, LSBTI-feindliche oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung auszuschließen.

Kein Veedel für Rassismus bei Facebook

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Vortrag: Denk’ ich an Aufklärung, denk ich an… Arbeit und Ergebnisse des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum „NSU“ in NRW – Aufklärung oder Feigenblatt?

Wann: Donnerstag, 23. November 2017, 18:30 Uhr
Wo: Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., Lindenstraße 58, Siegburg

Die Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg / Bonn e.V. und der Arbeitskreis Antirassismus Siegburg laden ein:
Am 6.4.2017, am 11. Jahrestag der Ermordung von Mehmet Kubaşık, der im April 2006 mutmaßlich vom „NSU“ in seinem Ladengeschäft in der Dortmunder Nordstadt erschossen wurde, hat der Parlamentarische Untersuchungsausschuss im Landtag von NRW seinen Abschlussbericht veröffentlicht. Kurze 2½ Jahre haben sich die Ausschussmitglieder der Landtagsfraktionen von SPD,  CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Piratenpartei Zeit für Ihre Recherchen, Befragungen und Analysen genommen. Doch was ist geworden aus dem Plan, Aufklärung über ein „mögliches Fehlverhalten nordrheinwestfälischer Sicherheits- und Justizbehörden“ mitsamt der dafür politisch verantwortlichen und der zuständigen Behörden zu leisten? Weiterlesen

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Vortrag: „Wir sind das Volk und ich bin Volker.“ Grundgesetz und Grundwerte als Basis einer inklusiven und demokratischen Gesellschaft?

Wann: Dienstag, 21. November 2017, 19:00 Uhr
Wo:
Forum VHS im Museum am Neumarkt, Cäcilienstr. 29-33, Köln

Die Melanchthon-Akademie lädt in Kooperation mit dem Friedensbildungswerk, dem Katholischen Bildungswerk, dem Runden Tisch für Integration und der VHS Köln ein:
‘Wir sind das Volk‘ – 1989 forderte dieser Ausruf Selbstbestimmung und Demokratie ein. Seit 2015 steht er für die nationalistische und antidemokratische PEGIDA. Migrant/innen und Geflüchtete, aber auch demokratische Parteien, Medien und andere werden zu Volksfeinden erklärt. Vornehmer spricht man von einer ‚Leitkultur‘, die sich auf eine deutsche Identität aufgrund von Sprache, Kultur, Werten und einer gemeinsamen Geschichte beruft. Die Kehrseite ist die Abwertung der Anderen, die sich um die Integration in eine weitgehend als homogen gedachte Gesellschaft zu bemühen haben. Reichen dabei das Grundgesetz der BRD und die Menschenrechte nicht völlig aus, um die Regeln und Gesetze des Zusammenlebens in einer Gesellschaft zu bestimmen? Wie bestimmen Grundgesetz und Grundrechte nicht nur das Verhältnis der Menschen in Deutschland zum Staat, sondern auch als ethische Normen die Gesellschaft?

Referent/in:
Prof. Dr. Christiane Woopen
Ayse Tekin

Eintritt: frei

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Vortrag: Denk‘ ich an Aufklärung, denk ich an… Arbeit und Ergebnisse des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum „NSU“ in NRW – Aufklärung oder Feigenblatt?

Wann: Donnerstag, 23. November 2017, 18:30 Uhr
Wo: Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., Lindenstraße 58, Siegburg

Die Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg / Bonn e.V. und der Arbeitskreis Antirassismus Siegburg laden ein:
Am 6.4.2017, am 11. Jahrestag der Ermordung von Mehmet Kubaşık, der im April 2006 mutmaßlich vom „NSU“ in seinem Ladengeschäft in der Dortmunder Nordstadt erschossen wurde, hat der Parlamentarische Untersuchungsausschuss im Landtag von NRW seinen Abschlussbericht veröffentlicht. Kurze 2½ Jahre haben sich die Ausschussmitglieder der Landtagsfraktionen von SPD,  CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Piratenpartei Zeit für Ihre Recherchen, Befragungen und Analysen genommen. Doch was ist geworden aus dem Plan, Aufklärung über ein „mögliches Fehlverhalten nordrheinwestfälischer Sicherheits- und Justizbehörden“ mitsamt der dafür politisch verantwortlichen und der zuständigen Behörden zu leisten?
Was hat der Ausschuss herausgefunden zur Polizei-, Geheimdienst- und Justizarbeit in den Ermittlungen zum Mord an Mehmet Kubaşık, zu den Sprengstoffanschlägen in der Kölner Probsteigasse und in der Keupstraße, zum bislang ungeklärten Tod des V-Mannes „Corelli“, zum Mord an drei Polizist*innen durch den Neonazi Michael Berger, zu rechten Netzwerken in NRW und weiteren Sprengstoffanschlägen, von denen wir bis heute (noch)nicht wissen, wer sie begangen hat?
Vortrag und Diskussion beleuchten wir, was der Ausschuss zu fragen bereit war, welche Positionen er zum Verhalten von Ermittlungs-, Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten eingenommen und welche Forderungen er für die Zukunft gestellt hat. Und wir fragen, wie sich der Ausschuss am Ende zu der Forderung der Angehörigen und Überlebenden der Morde und Anschläge des „NSU“ gestellt hat: Ihrer Forderung nach Aufklärung darüber, warum es möglich war, dass der NSU über Jahre morden und brandstiften konnte, bevor er sich am 4.11.2011 selbst enttarnte.

ReferentInnen:
Antje Feuerholz, NSU-Watch
N.N., wissenschaftlicher Mitarbeiter einer der NSU-Ausschuss-Fraktionen

Den Flyer gibt es hier

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