Multimedia Lesung: Vom Gastarbeiter zum Gangster-Rapper. HipHop, Migration und Empowerment

Wann: Freitag, 4. Mai 2018, 18 Uhr
Wo: Allerweltshaus, Körnerstr. 77-79, Köln-Ehrenfeld

Mit ihrem Buch „Fear of a Kanak Planet“ haben Murat Güngör und Hannes Loh schon 2002 eine Debatte über HipHop, Migration, Rassismus und Verantwortung angestoßen. Inzwischen beschäftigen sich die beiden ehemaligen Rapper mit dem aktuellen Phänomen des Gangsta- bzw. Straßenrap und bringen dieses Genre in Verbindung mit der ersten Generation von Einwanderern in die BRD, den sogenannten Gastarbeitern.

Auf ihrer multimedialen Lesung bringen Güngör und Loh die kulturellen Empowerment-Strategien der ersten Einwandergeneration (der „Gastarbeiter“) in einen Zusammenhang mit der Entwicklung von HipHop in Deutschland. Dies soll helfen, das relativ junge Phänomen „deutscher Gangsta-Rap“ einzuordnen und den Einfluss von Migrationserfahrung, Marginalisierung und die daraus erwachsenden Konzepte der Selbstermächtigung besser zu verstehen. Auch die Werte und die Besonderheiten der ersten Hip-Hop-Generation in Deutschland, der „Alten Schule“, werden in diesem Zusammenhang diskutiert. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Aktuelles | Kommentare deaktiviert für Multimedia Lesung: Vom Gastarbeiter zum Gangster-Rapper. HipHop, Migration und Empowerment

„The world without Zionism“: Hass auf Juden verbindet auf Neonazi-Demonstration in Dortmund

Am 14. April 2018 fand eine große Neonazi-Demonstration in Dortmund statt. Auch die regionale Szene aus dem Regierungsbezirk Köln hatte sich daran beteiligt. Wir verweisen hier auf einen Beitrag auf Belltower News von Jennifer Marken.

Veröffentlicht unter Aktuelles | Kommentare deaktiviert für „The world without Zionism“: Hass auf Juden verbindet auf Neonazi-Demonstration in Dortmund

Vortrag: Beate Zschäpe – das Gesicht des NSU?

Wann: Donnerstag, 3. Mai 2018, 19:30 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Appelhofplatz 23-25, Köln

Das Verfahren gegen Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben, André Eminger, Holger Gerlach und Carsten Sch. begann am 6. Mai 2013 am Münchner Oberlandesgericht. Nach etwa fünf Jahren ist das Ende des so genannten NSU-Prozesses in Sicht.

Charlie Kaufhold beobachtet seit Beginn den NSU-Prozess aus der Gender-Perspektive. Sie referiert über die mediale Darstellung der Frau. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wird entweder verharmlost und etwa als unpolitische Hausfrau dargestellt – oder sie wird dämonisiert, als personifiziertes Böses, als Teufel. Wozu dient diese gegenderte Darstellung?
Edith Lunnebach, seit 1978 auch Strafverteidigerin in OLG-erstinstanzlichen Großverfahren, vertritt von Beginn an Opfer des NSU-Bombenanschlags im Prozess. Sie blickt auf den Prozess zurück.

Beide Referentinnen diskutieren mit dem Publikum, wie sie Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex nach der Urteilsverkündung aussehen könnte.

Sollte am Tag der Veranstaltung oder am folgenden Tag das Gericht in München tagen, wird die Veranstaltung verschoben. Informationen darüber erhalten Sie auf der Webseite des NS-DOK.

Eine Veranstaltung des Kölner Frauengeschichtsvereins in Kooperation mit dem NS-DOK.

Eintritt: 7 €, erm. 5 €

Veröffentlicht unter Termine | Kommentare deaktiviert für Vortrag: Beate Zschäpe – das Gesicht des NSU?

Fortbildung: Kinder gegen antimuslimischen Rassismus stärken!

Wann: Dienstag 17. und Dienstag 24. April 2018, 14 Uhr
Wo: Melanchthon Akademie Kartäuserwall 24B, Köln

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften Iädt ein:
Im öffentlichen Raum und in den Medien regiert das Bild von einem rückschrittlichen Islam, der Frauenunterdrückung und Gewalt rechtfertigt oder sogar verursacht. Dieses Bild beeinflusst unsere pädagogische Arbeit und die Kinder und Jugendlichen, mit denen wir arbeiten. Wie können wir eine Gleichwertigkeit von Religionen und Lebensentwürfen vermitteln? Wie können wir Kinder in ihren unterschiedlichen Zugehörigkeiten stärken und einen offenen und wertschätzenden Austausch in Gruppen fördern? Ziele des Workshops sind, antimuslimischen Rassismus zu erkennen und für das eigene Arbeitsumfeld Ideen zu entwickeln, wie Kinder und Jugendliche im Umgang mit antimuslimischem Rassismus unterstützt werden können.

Anmeldung: anmeldung@melanchthon-akademie.de oder 0221 9318030

Teilnahmebeitrag: 50 Euro

Methoden: Inputs, Gruppen- und Einzelarbeit, Gespräche und Übungen im Plenum

Referentinnen:
Michaela Schmitt-Reiners, Landesgeschäftsführerin des Verbands binationaler Familien- und Partnerschaften, Diplom-Übersetzerin, Trainerin

Bahar Dağtekin, M.A. Interkulturelle Kommunikation und Bildung, Trainerin Verband binationaler Familien und Partnerschaften NRW

Veröffentlicht unter Termine | Kommentare deaktiviert für Fortbildung: Kinder gegen antimuslimischen Rassismus stärken!

Vortrag: Antisemitismus und Stereotypie – Eine Einführung an Karikaturen

Wann: Montag, 16. April 2018, 19 Uhr
Wo: Im Hauptgebäude der Humanwissenschaftlichen Fakultät (216), Hörsaal 121 (1.Stock), Gronewaldstr. 2, Universität Köln

Die Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lädt ein:
Ob in mittelalterlichen Drucken oder aktuellen Karikaturen in arabischen Zeitungen: Die Bilderwelt des Antisemitismus ist von einer merkwürdigen Einheitlichkeit geprägt. Erprobte und eingeschliffene Erkennungszeichen sind überall gleich abrufbar: Hakennase, Messer, gieriger Blick. Von der Antike bis heute hat sich der Antisemitismus mit diesen Bildern angereichert, sie stets aufs Neue getestet und tradiert. Die politisch-religiöse Konkurrenz von Römern und Griechen fokussierte meist auf reale Sitten und Gebräuche, hatte aber Juden bereits als besonderen Feind markiert. Der christliche Antisemitismus entwirft dann eine theologische Opposition, die Juden mit dem Satan identifiziert. Mit der muslimischen Eroberung Spaniens entstehen auf beiden Seiten Verschwörungstheorien gegen die zwischen den Fronten stehenden Juden. Kleiderordnungen und Verhaltenspflichten in der islamischen und christlichen Welt zielen auf sofortige Erkennbarkeit ab und wollen Juden dem Spott und Übergriffen preisgeben. Im späteren Mittelalter entstehen dann Stereotypen von jüdischer Hexerei, Brunnenvergiftung, Christusmord und Ritualmordlegenden. Der moderne Antisemitismus greift die Stereotypen auf, modifiziert einige, belässt erprobte. Neu ist die Projektion kapitalistischer Widersprüche auf Juden, denen nun erneut die Rolle eines kalt planenden ‚Weltfein-des’ zugeschrieben wird, der sich aufgrund seiner realen Schwäche verfolgen und vernichten ließ. Nach dem Genozid an den europäischen Juden wurde Antisemitismus zu Unrecht als Phänomen der extremen Ränder wahrgenommen. In der Mitte der Weltgesellschaft lebten Stereotype fort, die sich in den Bilderwelten renommierter Tageszeitungen niederschlugen und als israelbezogener Antisemitismus einen neuen ‚Weltfeind’ entwarfen.

Der Bildvortrag wird in die Geschichte der antisemitischen Stereotypie einführen und an Bildern von Kraken, Haien und Heuschrecken das Problem des ‚strukturellen Antisemitismus’ und an Schriften und Bildern aus dem Nahostkonflikt das Problem des ‚sekundären Antisemitismus’ diskutieren.

Der Referent Dr. Felix Riedel ist Ethnologe und freiberuflich in der Politischen Bildungsarbeit und als freier Autor tätig.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Bündnis gegen Antisemitismus, dem Studierendenausschuss der Vollversammlung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Deutsch Israelischen Gesellschaft AG Köln

Veröffentlicht unter Termine | Kommentare deaktiviert für Vortrag: Antisemitismus und Stereotypie – Eine Einführung an Karikaturen

Multimedia Lesung: Vom Gastarbeiter zum Gangster-Rapper. HipHop, Migration und Empowerment

Wann: Freitag, 4. Mai 2018, 18 Uhr
Wo: Allerweltshaus, Körnerstr. 77-79, Köln-Ehrenfeld

Mit ihrem Buch „Fear of a Kanak Planet“ haben Murat Güngör und Hannes Loh schon 2002 eine Debatte über HipHop, Migration, Rassismus und Verantwortung angestoßen. Inzwischen beschäftigen sich die beiden ehemaligen Rapper mit dem aktuellen Phänomen des Gangsta- bzw. Straßenrap und bringen dieses Genre in Verbindung mit der ersten Generation von Einwanderern in die BRD, den sogenannten Gastarbeitern.

Auf ihrer multimedialen Lesung bringen Güngör und Loh die kulturellen Empowerment-Strategien der ersten Einwandergeneration (der „Gastarbeiter“) in einen Zusammenhang mit der Entwicklung von HipHop in Deutschland. Dies soll helfen, das relativ junge Phänomen „deutscher Gangsta-Rap“ einzuordnen und den Einfluss von Migrationserfahrung, Marginalisierung und die daraus erwachsenden Konzepte der Selbstermächtigung besser zu verstehen. Auch die Werte und die Besonderheiten der ersten Hip-Hop-Generation in Deutschland, der „Alten Schule“, werden in diesem Zusammenhang diskutiert.

Manifestierte sich die Selbstermächtigung der 1. Generation von Einwanderern vor allem auf einer ökonomisch-sozialen Ebene, weil für diese Menschen die Themen Arbeit und Wohnen zentral waren, so reflektierte die 2. Generation ihre Situation schärfer und stellte auf einer politisch-gesellschaftlichen Ebene die Frage nach Staatsbürgerschaft, Identität und Teilhabe. Gangsta-Rap, so wie er sich in Deutschland in den letzten 15 Jahren entwickelt hat, steht für eine hybride, indirekte Form der Selbstermächtigung: Hier tauchen als Versatzstücke auch die Themen auf, die die 1. und 2. Generation beschäftigt haben, sie verkörpern sich aber eher in Haltung, Style, Sprache und Auftreten – also in ästhetischen Kategorien. Dabei ist Gangsta-Rap mehr als andere kulturelle Phänomene ein Kind der Diaspora – und zwar im wörtlichen Sinne. Die Erfahrung von Migration und Marginalisierung in der postfordistischen Gesellschaft ist konstituierend für Gangsta-Rap.

Auf ihrer Lesung präsentieren die beiden Autoren viele Texte, Bilder, Songs, Videos und Filme. Im Anschluss laden sie ihre Gäste ein, über ihre Thesen zu diskutieren.

Eine Veranstaltung der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt e.V.) an der Universität Köln sowie der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Eintritt: frei

 

Veröffentlicht unter Termine | Kommentare deaktiviert für Multimedia Lesung: Vom Gastarbeiter zum Gangster-Rapper. HipHop, Migration und Empowerment

Newsletter April 2018

Seit heute steht die April-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter April 2018 zum Download (pdf) bereit.

Veröffentlicht unter Aktuelles | Kommentare deaktiviert für Newsletter April 2018

„Vor Ort”-Texte aktualisiert

Wir haben die Hintergrund-Texte in der Rubrik „Vor Ort” für die Städte Bonn und Leverkusen, sowie für die Kreise OberbergRheinisch-Bergisch und Rhein-Sieg aktualisiert. Die Informationen entsprechen dem Sachstand von Anfang Januar 2018.
Unter „Vor Ort” informieren wir über extrem rechte Gruppen und deren Aktivitäten in den Kreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Köln. Außerdem finden Sie hier Kontaktmöglichkeiten zu ausgewählten zivilgesellschaftliche Bündnissen und Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.
Hier geht es zur Rubrik „Vor Ort”.

Veröffentlicht unter Aktuelles | Kommentare deaktiviert für „Vor Ort”-Texte aktualisiert

Bonner Landgericht bestätigt Schuldspruch gegen Akif Pirinçci

Vor einem Jahr war der 58-jährige Akif Pirinçci in seiner Heimatstadt Bonn zu einer Geldstrafe von 5.100 Euro (170 Tagessätze à 30 Euro) verurteilt worden. Dagegen hatte der prozesserfahrene Autor Widerspruch eingelegt. Bei dem Berufungsverfahren zog er den Widerspruch mangels Erfolgsaussichten zurück, nachdem der Richter ihm deutlich seine Grenzen gezeigt hatte.

Hintergrund der Entscheidungen war eine rechtsradikale Hetzschrift, die Pirinçci am 10. Januar 2016 unter dem Titel „Freigabe des Fickviehs“ veröffentlicht und in der er über eine „Invasion krimineller Lüstlinge“ fabuliert hatte. Weiterhin wurde bei dem Urteil im März 2017 ein Facebook-Post Pirinçcis aus dem Jahr 2014 eingebunden, in dem dieser eine Kasseler Sexualforscherin als „sexbesessene Zwangsjacken-Kandidatin“ bezeichnet hatte, die ihre Professur „offenkundig in einem arabischen Puff erlangt“ habe. Das Urteil sah die Menschenwürde von Teilen der Bevölkerung verletzt. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Aktuelles | Kommentare deaktiviert für Bonner Landgericht bestätigt Schuldspruch gegen Akif Pirinçci

Schöffenwahl in NRW – Opferberatungsstelle fordert gründliche Überprüfung von Bewerber*innen auf das Laienrichteramt

Wir dokumentieren eine Pressemitteilung der Opferberatung Rheinland vom 06.04.2018:

In Deutschland werden aktuell tausende Schöff*innen, also Laienrichter*innen, die je nach Verfahren gemeinsam mit einem oder mehreren hauptamtlichen Richter*innen tätig sind, gesucht.

Aus diesem Anlass rufen rechte Gruppierungen und Parteien ihre Mitglieder auf, sich als Schöff*innen zu bewerben. Es steht zu befürchten, dass hierdurch gezielt Einfluss auf Strafprozesse genommen wird und rechte Laienrichter*innen Zugang zu sensiblen, personenbezogenen Daten politischer Gegner*innen, erhalten.

Mit dieser Sorge steht die Opferberatung Rheinland (OBR) nicht alleine da [1]. Gegenüber der Rheinischen Post vom 05.03.2018 äußerte sich Ursula Sens, Vorsitzende des Landesverbands ehrenamtlicher Richter in NRW, dass sie keine Chance für eine solche Kampagne sehe. Sie begründete dies mit dem Verweis darauf, dass es solche Aufrufe früher schon ohne größere Auswirkung gegeben habe [2]. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Aktuelles | Kommentare deaktiviert für Schöffenwahl in NRW – Opferberatungsstelle fordert gründliche Überprüfung von Bewerber*innen auf das Laienrichteramt