Lesung: Kurt Holl. Ein unbequemer Kölner bis zum Schluss

Wann: Mittwoch, 6. März, 19:00 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Lesung mit Hannes Loh und Benjamin Küsters

Vor vierzig Jahren, am 6. März 1979, versteckten sich Kurt Holl und der Fotograf Gernot Huber im Keller des EL-DE-Hauses, um über Nacht Fotografien von den Zellen und den Inschriften anzufertigen und diese anschließend der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dadurch fiel die Forderung, in dem ehemaligen Hausgefängnis der Gestapo eine Gedenkstätte einzurichten, auf fruchtbaren Boden. Aber auch an vielen anderen erinnerungspolitischen Initiativen, wie den Stolpersteinen, hat Kurt Holl mitgewirkt.

In seiner Autobiographie beschreibt er seine politischen Aktionen von 1960 bis 2015 und zeigt die vielen Facetten eines Lebens als Berufsrevolutionär auf. In der Präsentation von Hannes Loh und Benjamin Küsters, die das Buch nach dem unerwarteten Tod ihres Vaters ergänzten und zur Veröffentlichung brachten, liegen die Schwerpunkte auf der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Auf der Lesung werden viele Fotos aus dem Leben Kurt Holls und bisher unveröffentlichte Filmaufnahmen aus einem Interview, das Martin Rüther mit ihm für das NS-DOK führte, gezeigt.

Eintritt: 4,50 €, erm. 2,00 €

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Tagung: Neue Wörter, alte Bilder. Zur Kontinuität rassistischer Sprache

Wann: Dienstag, 12. März 2019, 12:30-17:00
Wo: Horion-Haus des LVR, Hermann-Pünder-Str.1, Köln

Die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz  NRW (AJS NRW), das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) und der Landesjugendring NRW in Kooperation mit dem LVR-Landesjugendamt laden ein:
Rassismus hat viele Formen und Facetten: In der Alltagssprache haben sich so manche Redewendung eingeschlichen, die – wenngleich oft so nicht beabsichtigt – schlichtweg diskriminierend und rassistisch sind. Sprache schafft Wirklichkeit. Sie kann ungleiche Machtverhältnisse verfestigen oder herausfordern, Ungerechtigkeit verdecken oder aufdecken. Sie vermittelt Bilder und Vorstellungen, die über Generationen weitergegeben werden. Neue Wörter verändern nicht gleich gesellschaftliche Rahmenbedingungen, sondern sind im schlimmsten Fall lediglich eine neue Hülle für altes Denken. Andererseits wird durch die unreflektierte Weiterbenutzung von rassistischen Begriffen der bestehende Rassismus permanent reproduziert. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit Sprache und Begriffen kann ein Ausgangspunkt sein, das eigene Denken zu hinterfragen und zu ändern. Genau das muss unser Ziel sein.

Im Rahmen der Tagung geht es um die historische Kontinuität rassistischer Sprache im Alltag und damit in Verbindung stehende Bilderwelten, die wir in Medien und Literatur vorfinden. Durch kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Sprache wollen wir unsere Wahrnehmung schärfen.

Die Fachtagung versteht sich als Forum für Diskussion und Austausch zwischen Praktiker*innen aus der Jugendbildungs-, -sozial- und -verbandsarbeit, dem Jugendschutz, der politischen Bildungsarbeit und der Schule.

Programm

Ab 12:30 Anmeldung und Mittagessen

13:30 Begrüßung

13:45 Vortrag zur historischen Kontinuität rassistischer Sprache
María do Mar Castro Varela, Professorin Alice-Salomon Hochschule Berlin (angefragt)

14:30 Diskussion

15:00 Pause

15:30 Vortrag: Rassismuskritisch denken und sprechen, aber wie?
Tupoka Ogette, Autorin und Anti-Rassismus Trainerin

16:15 Diskussion

17:00 Ende

Bis zum 1. März können Sie sich hier anmelden.

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Gespräch: Wessen Erinnerung? Erinnern und Gedenken in der Migrationsgesellschaft

Wann: Donnerstag, 7. März 2019, 19:00 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

(c) Götz Schleser

Die Verbrechen des Nationalsozialismus markieren einen einmaligen Zivilisationsbruch. Die gezielte, minutiös organisierte Ermordung der Juden und Jüdinnen Europas sowie der Sinti und Roma ist mit keinem Ereignis in der Menschheitsgeschichte vergleichbar. Das Ziel und die Verantwortung der Weltgemeinschaft, insbesondere der deutschen Gesellschaft, kann daher unmissverständlich formuliert werden: Nie wieder!

Wie aber können wir in dieses „Nie wieder!“ verschiedene Perspektiven einbringen – ohne den Holocaust, aber auch das Leid aus anderen Kontexten zu relativieren? Welche Vielfalt der Narrative prägt das Gedenken in Deutschland? Und warum ist es gefährlich, das Gedenken für deutsche Identitätspolitik und Rechtspopulismus zu instrumentalisieren?

Der Buchautor und Journalist Mohamed Amjahid diskutiert mit dem Publikum über die Vorstellung eines angeblich „importierten Antisemitismus“, über „Erinnerungsüberlegenheit“ und wie Gedenken in pluralen Gesellschaften über Grenzen hinweg funktionieren kann.

Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro

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Fachtagung: Echte Kerle – brave Gefährtinnen? Geschlechterverhältnisse im Rechtsextremismus

Wann: Dienstag, 19. Februar 2019, 09:00 Uhr
Wo: Lensing-Carrée Conference Center, Silberstraße 21, 44137 Dortmund

Die Landeszentrale für politische Bildung und das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW laden ein:
Frauen spielen im Rechtsextremismus eine beachtliche Rolle – Beate Zschäpe ist dafür das bekannteste Beispiel. Doch auch weil Männer weiterhin einen Großteil der rechtsextremen Straftaten verüben, wird die direkte oder indirekte Beteiligung von Mädchen und Frauen noch häufig unterschätzt. Selbst im Fall Zschäpe wurden die politische Motivation und ihre potenzielle Verantwortlichkeit lange ausgeblendet.
Dabei nehmen die Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen in der Ideologie der extremen Rechten selbst einen zentralen Platz ein. Traditionelle Rollenbilder, Vorstellungen vom „richtigen Mann“ und der „sich aufopfernden Mutter“ prägen den Rechtsextremismus bis heute. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die extreme Rechte sich verstärkt in Debatten um Geschlechter- und Gleichstellungspolitik einmischt.
Gleichzeitig kommen neue Akteure der extremen Rechten hinzu. Neben neo-nazistischen Gruppierungen gewinnen vor allem Gruppen aus der Neuen Rechten immer mehr an Einfluss. Auch hieraus ergibt sich eine Veränderung der Wahrnehmung von Frauen und Geschlechterverhältnissen.
Die Veranstaltung „Echte Kerle – brave Gefährtinnen?“ möchte zum einen die Rolle von Frauen in verschiedenen Ausprägungen des aktuellen Rechtsextremismus in den Blick nehmen. Zudem wird die Thematisierung von Geschlechterpolitik durch die extreme Rechte untersucht. Dabei geht es auch um die Konstruktion von Männlichkeit.

Das Programm finden Sie hier

Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt online unter der Adresse: url.nrw/echtekerle
Bitte melden Sie sich spätestens bis zum 29. Januar 2019 an. Anschließend bestätigen wir Ihnen den Eingang Ihrer Anmeldung per E-Mail.

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Buchvorstellung und Gespräch: Deutschland Postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit

Wann: Samstag, 16. Februar 2019, 19:30 Uhr
Wo: Allerweltshaus, Körnerstraße 4, Köln

Das Allerweltshaus Köln lädt ein:
Wie gehen wir in Deutschland mit der kolonialen Vergangenheit um? Diese Frage wird mittlerweile sehr viel breiter diskutiert als noch vor wenigen Jahren. Dabei unterliegt der Umgang mit der Kolonialgeschichte, die allzu lange im Schatten der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Holocaust stand, hierzulande einem grundlegenden Wandel.
Zwar zählt auch Deutschland faktisch zu den postkolonialen Gesellschaften Europas; doch ist diese Tatsache in das Bewusstsein einer Mehrheit der Menschen vorgedrungen und reagiert die Politik adäquat darauf? Beispiele liefern die aktuellen Debatten um den Völkermord an den Herero und Nama oder koloniale Beutekunst im geplanten Humboldt Forum in Berlin, die ein ums andere Mal den Fokus auf eine koloniale Vergangenheit richten, die nicht vergehen will.
Der Sammelband DEUTSCHLAND POSTKOLONIAL? zieht Bilanz und will gleichzeitig die notwendige Auseinandersetzung um eine Dekolonisierung globaler wie lokaler Machtverhältnisse anregen und eine Dekolonialisierung der immer noch dominierenden Wissens- und Deutungsmacht des „Westens“ weiter voranbringen.

Buchvorstellung und anschließendes Gespräch mit den Herausgeber*innen Marianne Bechhaus-Gerst, Afrikanistin an der Universität Köln, und Joachim Zeller, Historiker in Berlin

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Gedenkabend: 12. Todestag des Journalisten Hrant Dink

Wann: Samstag, 19. Januar 2019, 18.30 Uhr
Wo: Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, Köln

Das KulturForum TürkeiDeutschland und TÜDAY e.V, mit Unterstützung der Deutsch-Armenischen Gesellschaft und der Armin T. Wegner Gesellschaft laden zu einer Gedenkveranstaltung ein:
Mit Celal Başlangıç, Aslı Erdoğan, Mihran Dabag, Raffi Kantian und Günter Seufert. Moderieren wird Berivan Aymaz und musikalische Untermalung kommt vom Pariser Collectif Medz Bazar. Zudem präsentieren wir die Fotoausstellung ‚Im Herzen so ängstlich wie eine Taube‘.

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Film & Vortrag zum Bombenanschlag in der Probsteigasse

Wann: Donnerstag, 17. Januar 2019, 19:00 Uhr
Wo: Kölner Fanprojekt, Gereonswall 112, Köln

Die „Initiative Keupstraße ist überall“ lädt ein:
Dieser Bombenanschlag war der erste des sog. Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Köln. Der zweite traf 2004 die Keupstraße. Gerade der Anschlag in der Probsteigasse zeigt, dass das NSU-Netzwerk Helfer in Köln gehabt haben muss. Den kleinen Laden der iranischen Familie in der unscheinbaren Straße konnten nur Ortskundige kennen, zumal er noch mit dem deutschen Namen des Vorinhabers gekennzeichnet war. Wer war der Bombenüberbringer? Denn das Phantombild hat keinerlei Ähnlichkeiten mit Mundlos oder Böhnhardt, den beiden Männern der NSU Kerngruppe.

Warum wurde nicht in Richtung Kölner Neonazis ermittelt?

Nach dem Ende des NSU-Prozesses darf kein Schluss-Strich unter die Aufklärung der NSU-Verbrechen und die Verquickungen von Verfassungsschutz, Polizei und sonstigen staatlichen Behörden gezogen werden.

Sprechen wir darüber, was diese Anschläge und der mangelnde Aufklärungswille bedeuten und welches Leid, welche Verunsicherungen und Ängste fortbestehen. Finden wir uns zusammen gegen zunehmende Angriffe extrem rechter Kräfte auf das friedliche, gleichberechtigte Zusammenleben Aller.

Programm
Filmausschnitte aus „Nachbarn fürs Leben“ über die Probsteigasse, Auszüge aus dem Nebenklage-Plädoyer beim NSU-Prozess in München, Bericht eines Überlebenden des Bombenanschlags in der Keupstraße und etwas Musik und viel Zeit für Diskussion.

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Vortrag: Das Deportationslager Köln-Müngersdorf. Vom „vergessenen“ Ort des NS-Terrors zum würdigen Gedenkort

Wann: Donnerstag, 17. Januar 2019, 19:00 Uhr
Wo: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstraße 26 (Erick-Klibansy-Platz), 50667 Köln

Der Jugendclub Courage e.V. und der Lern- und Gedenkort Jawne laden ein:
Kaum ein Ort in Köln ist mit der Entrechtung, Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung so eng verbunden wie das ehemalige „Judenlager Müngersdorf“, das Ende 1941 in den Kasematten des „Fort V“ (aus den 1870er Jahren stammende preußische Befestigungsanlage) und als dort in der Nähe gelegenes Barackenlager existierte. Das Lager wurde 1941 von der Stadt Köln in Abstimmung mit der Gestapo als Lager für die zu diesem Zeitpunkt noch verbliebene jüdische Bevölkerung Kölns und der Umgebung geplant und errichtet. Zwangsfinanziert wurde es aus dem Vermögen der jüdischen Gemeinde, die mehrere hunderttausend Reichsmark zur Verfügung stellen musste. Weiterlesen

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Newsletter Januar 2019

Seit heute steht die Januar-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter Januar 2019 zum Download (pdf) bereit.

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Straßenpolitische Aktivitäten einer rechten Mischszene

„Was bleibt uns von 2018 in Erinnerung? Die extreme Rechte in NRW entfaltete im Jahr 2018 zahlreiche, vorwiegend straßenpolitische Aktivitäten. Dabei sind Neonazis, „Die Rechte“, lokale und regionalen Netzwerke und Gruppierungen, die Kundgebungen, „Mahnwachen“, „Spaziergänge“ und Demonstrationen veranstalten.“

Lesen Sie den Jahresrückblick von Michael Sturm auf der Seite Belltower News

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