Desintegration: Neues Projekt zum kolonialen Erbe in Köln

Das ihaus Köln teilt mit:
In der deutschen Erinnerungskultur werden zumeist der Nationalsozialismus und die Kolonialzeit als historische Schlüsselereignisse markiert, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart spürbar und nicht zu verleugnen sind. Ein Verständnis von rassistischen und antisemitischen Strukturen, Denk-und Handlungsmustern als Phänomene, die nur Randgruppen und/oder Einzeltäter*innen zuzuordnen wären, greift zu kurz und verdeckt die systemische Verankerung von ungleichen Machtverhältnissen, die über individuelle Einstellungen hinaus ihre Wirkmächtigkeit entfalten.Vielmehr müssen diese als Teil eines historischen Erbes verstanden werden, das nur in gesamtgesellschaftlicher Aufarbeitung aufgedeckt und abgebaut werden kann.
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Pressemitteilung zum Revisionsverfahren im Prozess um den Wehrhahnanschlag

Das Revisionsverfahren im Wehrhahnprozess ist abgeschlossen, der BGH bestätigte die Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf. „Damit stehen Überlebende und Beobachter:innen vor einem Scherbenhaufen der Aufklärung“, kritisiert die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR). „Ein bedeutender rechtsterroristischer Akt in der Geschichte der Bundesrepublik bleibt damitungesühnt und unaufgeklärt“, so Dominik Schumacher, Prozessbeobachter der MBR im Wehrhahnverfahren. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) hat diesen 34 Verhandlungstage andauernden Prozess von der ersten bis zur letzten Minute begleitet und dokumentiert.

Die Pressemitteilung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Düsseldorf sowie  finden Sie auf www.mbr-duesseldorf.de oder hier im PDF-Format.
Die Dokumentation der Prozessbeobachtung finden sie auf der Homepage der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW.

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Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen

Wann: Montag, 25. Januar 2021, 20 Uhr
Wo: online

Verena Schäffer/MdL lädt ein:
Die Grüne Landtagsfraktion hat eine Große Anfrage zu rechtsextremen Organisationen und Strukturen in Nordrhein-Westfalen gestellt. Die Ergebnisse der Anfrage möchte ich gerne vorstellen sowie mit Ihnen und Euch diskutieren. Ich freue mich, dass Hendrik Puls(Nachwuchsforschungsgruppe ‚Rechtsextreme Gewaltdelinquenz und Praxis der Strafverfolgung der Hans-Böckler-Stiftung an der Ruhr-Universität Bochum) einen Input zur Einordnung der Antwort auf die Große Anfrage geben wird.
In den Jahren 2019 und 2020 haben wir eine neue Dimension rechtsextremer Gewalt erlebt. Die rechtsterroristischen Morde und Anschläge von Kassel, Halle und Hanau haben unsere Gesellschaft tief erschüttert. Gleichzeitig wissen wir, dass es in Deutschland und auch in NRW eine Kontinuität rechter Gewalt gibt. Dazu gehören die rassistischen Anschläge Anfang der 1990er Jahre, der Anschlag am S-Bahnhof Düsseldorf-Wehrhahn im Jahr 2000 bis hin zu den Morden und Bombenanschlägen des rechtsterroristischen NSU. Immer wieder wurden schwerwiegende rechtsextrem motivierte Straftaten verübt. Rechte Gewalt zeigt sich durch Bedrohungen, Körperverletzungsdelikte und andere Straftaten aber auch als alltägliches Phänomen: Statistisch gesehen wird jeden zweiten Tag ein Mensch Opfer einer rechten Gewalttat in NRW. Diese Gewalt geht in großen Teilen vom organisierten Rechtsextremismus aus. Das rechtsextreme Spektrum in Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Jahren verändert und sichtbar erweitert. Nach dem Verbot von vier neonazistischen Kameradschaften im Jahr 2012 organisieren diese sich unter dem Dach von ‚Die Rechte’. Zudem sind in den vergangenen Jahren neue rechtsextreme Organisationen, wie etwa die ‚Identitäre Bewegung’ oder die bürgerwehrähnlichen Gruppierungen entstanden.

Anmeldung unter: https://www.edudip.com/de/webinar/rechtsextremismus-in-nordrhein-westfalen/682414

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Newsletter Januar 2021

Seit heute steht die Januar-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter Januar 2021 zum Download (pdf) bereit.

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NRW-Jahresrückblick 2020 auf Belltower.News

Was wird uns von 2020 in Bezug auf Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit in Erinnerung bleiben? Für den Jahresrückblick befragen wir zivilgesellschaftliche Initiativen über die Situation in ihrem Bundesland. Heute: Nordrhein-Westfalen.

Ein Jahresrückblick von Michael Sturm, abzurufen auf Belltower.News.

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Kaum Distanzierung zur extremen Rechten: Querdenken in Düsseldorf

©rh, Düsseldorf 6. Dezember 2020

Für den 6. Dezember 2020 hatten „Querdenken Düsseldorf“ und „Querdenken Dortmund“ zu einer weiteren Veranstaltung gegen die Coronaschutzmaßnahmen aufgerufen. War anfangs von einer Giga-Demo mit 20.000 Teilnehmer*innen die Rede gewesen, wurden nach einer eher schleppend verlaufenden Mobilisierung diese großmündig verkündigten Zahlen wieder nach unten korrigiert. Auch von dem ursprünglich geplanten Corona-Info-Tag mit mehreren Bühnen, auf denen Stars der Stars der Verschwörungsszene wie Bodo Schiffmann, der sich mit der vermeintlichen Wissenschaftlichkeit eines Arztes umgibt und Michael Ballweg, einem der führenden Köpfe der Querdenken-Bewegung, sprechen sollten, blieb schließlich nicht mehr als eine Kundgebung übrig. Insgesamt waren schließlich rund 1500 Menschen in den Rheinpark Golzheim gekommen. Darunter wieder die übliche Mischung aus Esoteriker*innen, Verschwörungserzähler*innen, bürgerlichen Familien, fundamentalistischen Christ*innen, Rechtspopulist*innen und Neonazis. Weiterlesen

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Böllerwerfer von Köln muss 3 Jahre in Haft

Der „Böllerwerfer von Köln“ und Aktivist des rechtsextremen „Begleitschutz Köln“ wurde am Donnerstag, den 3.12.2020, vom Kölner Landgericht wegen Körperverletzung sowie dem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion zu drei Jahren Haft verurteilt.
Marcel Shaggy Sch. hatte im September 2019 durch den Wurf eines Böllers beim Rhein-Derby des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach 22 Personen verletzt (s. ibs-Newsletter Oktober 2019). Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte uneinsichtig und präsentierte die Ausrede, er habe den Böller auf der Toilette des Stadions gefunden. Im Zusammenhang mit dem „Begleitschutz Köln“ ist der Angeklagte polizeibekannt und ist bereits mit dem Zeigen des Hitlergrußes aufgefallen. Darauf vor Gericht angesprochen, stritt Sch. auch dies ab. Die Strafkammer verließ sich jedoch auf die Beobachtung von zwei Polizeibeamten, die sich bei der Kundgebung des „Begleitschutz“ im Oktober 2018 im Einsatz befunden hatten.

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Newsletter Dezember 2020

Seit heute steht die Dezember-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter Dezember 2020 zum Download (pdf) bereit.

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Vortrag: Anti-asiatischer Rassismus: Von aktuellen Ausprägungen und kolonialen Kontinuitäten

Wann: Freitag, 11. Dezember 2020, 17-19 Uhr
Wo: online

Anlässlich der Stigmatisierung und dem damit einhergehenden Anstieg rassistischer Übergriffe auf südost-/ostasiatisch gelesene Personen im Zuge der Corona-Pandemie, erfährt das Thema „anti-asiatischer Rassismus“ wachsende gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Für viele Asiatische Deutsche, Asiatisch Diasporische oder andere asiatisch gelesene Personen in Deutschland sind rassistische Erfahrungen sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene jedoch keine Neuheit, sondern Teil ihres Alltags.

In diesem Vortrag mit anschließender Diskussion werden wir unseren Blick auf eine spezifische Ausprägung von anti-asiatischem Rassismus richten und darauf, wie er historisch, kulturell und gesellschaftlich in Deutschland (ein)gewachsen ist. Dabei soll nicht vergessen werden, dass es auch immer schon asiatische Menschen und Gruppen gab, die in Deutschland Widerstand gegen Unterdrückung geleistet haben, sei es im Kampf gegen Kolonialismus, Sexismus oder Rassismus. Weiterlesen

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Rechter Aufmarsch in Remagen

Am 14. November fanden sich trotz der im Vorfeld fehlenden öffentlichen Mobilisierung ca. 60 Teilnehmer*innen der extremen Rechten in Remagen zusammen.
Schon zum 12. Mal führt die extreme Rechte in Folge am 14. November 2020 in Remagen ein „Totengedenken“ durch und versucht damit einen geschichtspolitischen Ankerpunkt in der Region zu setzen.

Nach dem Sieg über die Wehrmacht in der Region wurden gegen Kriegsende entlang des linken Rheinufers mehrere Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten errichtet – die so genannten „Rheinwiesenlager”. Eines dieser Lager befand sich in Remagen. Die Neonazis konstruieren hier jedoch einen Opfermythos, der von mehr als einer Million Toten als Folge eines organisierten „Massenmordes” an den „unschuldigen“ deutschen Soldaten erzählt. Dabei werden neben Wehrmachtssoldaten auch Mitglieder der Hitlerjugend und der Waffen-SS glorifiziert, die NS-Verbrechen und die Shoa werden relativiert.

Remagen 14. November 2002 / © Hans-Jürgen Vollrath

Zu dem Gedenkmarsch 2020, der dieses Jahr durch den Düsseldorfer Manfred B. angeleitet wurde, kamen jedoch lediglich rund 60 Neonazis zusammen. Unter ihnen Michael Brück und Tom Mattig aus Dortmund, Markus Walter („Die Rechte Rhein-Erft“) und auch die neonazistischen Aktivist*innen Cindy Kettelhut und Samy Musari aus Köln. Wie auch in den vergangenen Jahren blieb auch das diesjährige Ereignis in Remagen nicht ohne Gegenprotest. So fanden sich verschiedene zivilgesellschaftliche und antifaschistische Gruppierungen zusammen, um gegen den Aufmarsch in Remagen zu protestieren. Unterschiedliche Bündnisse, wie „Köln gegen Rechts“ und „blockzhg“ berichten von massivem und teilweise gewaltvollen Einschreiten der Polizei gegen Gegendemonstrant*innen. (rh/kt)

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