In Gedenken an Enver Şimşek

Vor 21 Jahren, am 09.09.2000, wurde Enver Şimşek an seinem Blumenstand in Nürnberg vom sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordet. Enver Şimşek immigrierte im Jahr 1986 aus der Türkei nach Deutschland, wo er sich nach der Arbeit in einer Fabrik mit einem Blumenhandel selbstständig machte. Şimşek galt als erfolgreicher Geschäftsmann, war verheiratet und Vater zweier Kinder. Er wohnte in Schlüchtern. Er ist 38 Jahre alt als er an seinem mobilen Blumenstand in einer Parkbucht am Rande einer Ausfallstraße im Osten Nürnbergs mit acht Schüssen aus zwei Pistolen niedergeschossen wird. Zwei Tage später stirbt er an den Verletzungen.

Enver Şimşek war das erste (bisher bekannte) Opfer der rassistischen Mordserie des NSU. Bis heute sind neben Enver Şimşek noch neun weitere Todesopfer des NSU bekannt. Die extrem rechte Terrorgruppe verübte im Zeitraum von 2000 bis 2007 neun rassistisch motivierte Morde an Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus ist der NSU für das Sprengstoffattentat am 19.01.2001 in der Kölner Probsteigasse verantwortlich, bei dem das Opfer nur mit viel Glück überlebte, sowie den Nagelbombenanschlag am 09.06.2004 in der Kölner Keupstraße, bei dem mehr als 20 Menschen schwer verletzt wurden.

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Newsletter September 2021

Seit heute steht die September-Ausgabe des monatlichen ibs-Newsletters zum Download bereit. Im Newsletter berichten wir über Veranstaltungen und Ausstellungen des NS-Dok sowie über weitere Veranstaltungen in Köln und Umland, die Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung sowie Rechtsextremismus oder Fragen der Einwanderungsgesellschaft behandeln. In der Rubrik „Am rechten Rand” informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten. Außerdem stellen wir in jeder Newsletter-Ausgabe eine oder mehrere Publikationen zum Thema vor.

Hier steht der Newsletter September 2021 zum Download (pdf) bereit.

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Online-Tagung: Antimuslimischer Rassismus. Erscheinungsformen, Hintergründe und Gegenstrategien vor Ort

Wann: Mittwoch, 29. September 2021, 10-15 Uhr
Wo: online

Ob Angriffe auf Moscheen oder Hassreden im Internet, ob Diskriminierungen auf dem
Arbeits- und Wohnungsmarkt oder Angriffe auf Muslim*innen im Alltag –
antimuslimischer Rassismus hat viele, oftmals verdrängte Gesichter. Dabei ist er längst
nicht nur am vermeintlichen rechten Rand anzutreffen: Er prägt den Alltag der
Betroffenen ebenso wie die gesellschaftliche Debatte und Medienlandschaft. Von der
Sarrazin-Kontroverse oder Berichte über die sogenannte „Clankriminalität“ bis hin zu
Aussagen aus der Politik, wonach der Islam nicht zu Deutschland gehöre – all diese
Beispiele zeigen, wie verbreitet das Feindbild ist.

Wie kann die demokratische Öffentlichkeit, wie kann die politische Bildung auf diese
Situation reagieren? Welche Strategien des Empowernment sind für Betroffene effektiv?
Wie kann sinnvolle Solidarisierung aussehen? Wie lassen sich antimuslimisch-
rassistische Stereotype effektiv kritisieren? Welche Möglichkeiten der Vernetzung
existieren? Wie lassen sich Hass-Botschaften im Internet bekämpfen? Und welche
anderen praktischen Handlungsmöglichkeiten gibt es gegen diese Variante des
Rassismus?
Unsere Fachtagung wird diese und andere Fragen in Vorträgen und Videoclips, in
Workshops und Diskussionsrunden behandeln.
Die Veranstaltung richtet sich an alle, die Gegenstrategien zum antimuslimischen
Rassismus entwickeln wollen. Eingeladen sind Fachleute, Multiplikator*innen und sowie
alle weiteren interessierten Personen. Weiterlesen

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Online-Tagung: Antimuslimischer Rassismus. Erscheinungsformen, Hintergründe und Gegenstrategien vor Ort

Wann: Mittwoch, 29. September 2021, 10-15 Uhr
Wo: online

Ob Angriffe auf Moscheen oder Hassreden im Internet, ob Diskriminierungen auf dem
Arbeits- und Wohnungsmarkt oder Angriffe auf Muslim*innen im Alltag –
antimuslimischer Rassismus hat viele, oftmals verdrängte Gesichter. Dabei ist er längst
nicht nur am vermeintlichen rechten Rand anzutreffen: Er prägt den Alltag der
Betroffenen ebenso wie die gesellschaftliche Debatte und Medienlandschaft. Von der
Sarrazin-Kontroverse oder Berichte über die sogenannte „Clankriminalität“ bis hin zu
Aussagen aus der Politik, wonach der Islam nicht zu Deutschland gehöre – all diese
Beispiele zeigen, wie verbreitet das Feindbild ist.

Wie kann die demokratische Öffentlichkeit, wie kann die politische Bildung auf diese
Situation reagieren? Welche Strategien des Empowernment sind für Betroffene effektiv?
Wie kann sinnvolle Solidarisierung aussehen? Wie lassen sich antimuslimisch-
rassistische Stereotype effektiv kritisieren? Welche Möglichkeiten der Vernetzung
existieren? Wie lassen sich Hass-Botschaften im Internet bekämpfen? Und welche
anderen praktischen Handlungsmöglichkeiten gibt es gegen diese Variante des
Rassismus?
Unsere Fachtagung wird diese und andere Fragen in Vorträgen und Videoclips, in
Workshops und Diskussionsrunden behandeln.
Die Veranstaltung richtet sich an alle, die Gegenstrategien zum antimuslimischen
Rassismus entwickeln wollen. Eingeladen sind Fachleute, Multiplikator*innen und sowie
alle weiteren interessierten Personen.

Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Klaus Kaiser

Keynote
(K)eine Glaubensfrage? Warum es wichtig ist, von antimuslimischem Rassismus zu sprechen.
Nabeela Khan, Bildungsstätte Anne Frank e.V. – Zentrum für politische Bildung und Beratung Hessen

Moderation
Sami Omar, Referent für Diskriminierungs- und Rassismusfragen

Workshops
1 Empowermentimpulse für muslimische Frauen
2 Zwischen Wissen über und Handeln gegen Antimuslimischen Rassismus im Zusammengang mit Intersektionalität
3 Allyship – Was bedeutet weiße Solidarität und Bündnisarbeit gegen Rassismus?
4 „Clankriminalität“ – Eine gesamtgesellschaftliche Gefahr?
5 Antimuslimischer Rassismus – Erscheinungsformen und Gegenstrategien

Das vollständige Programm finden Sie hier
Anmelden können Sie sich bis zum 26.09. hier

Eine Veranstaltung der NRWeltoffen-Projekte Aachen, Städteregion Aachen, Düren, Euskirchen, Heinsberg, Oberbergischer Kreis und Rhein-Erft-Kreis in Zusammenarbeit mit der ibs.

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Antisemitische Gewalttat

Die Fachstelle m² teilt mit: Am vergangenen Freitag, den 20. August 2021, kam es in einer Parkanlage am Kaiser-Wilhelm-Ring in Köln zu einer schweren antisemitischen Gewalttat. Medienberichten zufolge wurde ein aus dem Iran stammendender 18-Jähriger, der aufgrund seiner Kippa als Jude zu erkennen war, aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe als „Judenschwein“ beleidigt und brutal zusammengeschlagen. Außerdem raubte die Gruppe dem Betroffenen seine Kippa vom Kopf. Im Krankenhaus wurde ein Joch- und Nasenbeinbruch diagnostiziert.

Eine in der Nähe der Grünanlage befindliche Polizeikamera konnte den Übergriff zumindest teilweise aufzeichnen. Nach nur wenigen Stunden konnten so zwei mutmaßliche Täter von Beamten der Polizeileitstelle identifiziert werden und von einer Polizeistreife festgenommen werden. Die Tatverdächtigen sind 18- und 19 Jahre alt. Gegen den 18-Jährigen läuft bereits ein Verfahren wegen Körperverletzung vor einem Kölner Jugendgericht. Weiterlesen

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Forum: … kommt selten allein. Ein selbstkritischer Blick auf den Zusammenhang von Rassismus, Antisemitismus und Sexismus

Wann: 8. und 9. Oktober 2021
Wo: CJD Bonn Castell, Internationales Tagungs- und Gästehaus Bildungs- und Ausbildungszentrum, Graurheindorfer Straße 149, 53117 Bonn

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus in Kooperation mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW u.a. laden ein:
Rassismus, Antisemitismus und Sexismus – oft treten sie gemeinsam auf, werden aufgrund ähnlicher Überzeugungen vertreten und auch wer ihnen entgegentritt, muss sie gemeinsam in den Blick nehmen. Wie und warum sie zusammenhängen und wie wichtig ein intersektionaler Blick für das kirchliche und zivilgesellschaftliche Engagement ist – damit wollen wir uns beim diesjährigen Forum in Bonn beschäftigen.

Nach vielen Monaten der Pandemie, in denen wir ein Wiedersehen immer wieder aufschieben mussten, ist uns vor allem der Austausch vor Ort sehr wichtig. In Gesprächsformaten und Workshops werden zahlreiche Möglichkeiten geschaffen, Gehörtes gemeinsam zu besprechen und um eigene Erfahrungen und Ideen zu ergänzen. Von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den Kolonialverbrechen bis hin zu Fragen nach theologischer Rassismuskritik, neuen digitalen Formaten, Verschwörungserzählungen und zivilgesellschaftlichen Möglichkeiten im Kampf gegen neue rechte Mischszenen – wir wollen uns aktuelle Entwicklungen  anschauen und gleichsam Perspektiven für die Praxis eröffnen.

Das Forum der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus findet statt in Kooperation mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Evangelischen Akademie zu Berlin, dem Arbeitskreis Christ*innen gegen Rechtsextremismus Dortmund, der Evangelischen Akademie im Rheinland, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW, RIO Rheinischer Dienst für Internationale Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Evangelischen Forum Bonn.

Das Programm finden Sie hier.

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Veranstaltung: „Germanisches“ in Film und Literatur

Wann: 30. September und 7. Oktober 2021, jeweils um 19 Uhr
Wo: online

Die ibs informiert:
Auch noch heute ist die Idee eines germanischen Volkes weit verbreitet – nicht selten gekoppelt mit der wissenschaftlich haltlosen Vorstellung einer direkten Traditionslinie zu den heutigen ‚Deutschen‘. Damit einhergeht – nicht nur, aber vor allem auch in extrem rechten und rechtspopulistischen Milieus – die Konstruktion eines ethnisch homogenen Volkes und einer entsprechenden ‚deutschen Kultur‘. Grund genug für die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-DOK der Stadt Köln sich diesem Thema zu widmen. Dafür laden wir Sie zum online-Double-Feature „Germanisches“ in Film und Literatur bestehend aus zwei Vorträgen am 30. September und 7. Oktober 2021 ein. Der Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Veranstaltungen können auch unabhängig voneinander besucht werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weiterlesen

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Vortrag und Diskussion: „Die Verwüstung der Friedhöfe ist keine Ausschreitung des Antisemitismus, sie ist er selbst.“

Wann: Dienstag, 14 .September 2021, 19 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln und als Live-Stream

Molotowcocktails vor der Bergischen Synagoge in Wuppertal. Drei junge Männer verübten 2014 einen Brandanschlag auf das jüdische Gotteshaus. Foto: (c) Holger Battefeld, dpa/picture alliance

Antisemitismus existierte bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten und ist bis in die Gegenwart ein virulentes antidemokratisches Phänomen in der deutschen Gesellschaft. Er manifestiert sich wiederkehrend auch in Form von Beschädigungen und Zerstörungen von jüdischen Institutionen wie Friedhöfen, Synagogen und Bildungseinrichtungen.

In ihrem Vortrag skizzieren Daniel Vymyslicky und Stefan Hößl Kerncharakteristika des Antisemitismus und zeichnen auf der Basis exemplarischer Beispiele die Geschichte antisemitischer Gewalt seit 1945 nach – in Köln und darüber hinaus. Anhand aktueller Geschehnisse verdeutlichen sie die Bedeutung der Dokumentation antisemitischer Vorfälle, wie sie in der Stadt Köln in Form der [m²]-Meldestelle antisemitismus-melden.koeln existiert.

Referenten: Daniel Vymyslicky & Dr. Stefan Hößl, wissenschaftliche Mitarbeiter der Fachstelle [m²] miteinander mittendrin. Für Demokratie – Gegen Antisemitismus und Rassismus des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln

Eintritt: frei

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Veranstaltung: „Germanisches“ in Film und Literatur

Wann: 30. September und 7. Oktober 2021, jeweils um 19 Uhr
Wo: online

Die ibs informiert:
Auch noch heute ist die Idee eines germanischen Volkes weit verbreitet – nicht selten gekoppelt mit der wissenschaftlich haltlosen Vorstellung einer direkten Traditionslinie zu den heutigen ‚Deutschen‘. Damit einhergeht – nicht nur, aber vor allem auch in extrem rechten und rechtspopulistischen Milieus – die Konstruktion eines ethnisch homogenen Volkes und einer entsprechenden ‚deutschen Kultur‘. Grund genug für die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-DOK der Stadt Köln sich diesem Thema zu widmen. Dafür laden wir Sie zum online-Double-Feature „Germanisches“ in Film und Literatur bestehend aus zwei Vorträgen am 30. September und 7. Oktober 2021 ein. Der Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Veranstaltungen können auch unabhängig voneinander besucht werden. Die Teilnahme ist kostenfrei.

„Germanisches“ in Film und Literatur

Eine ursprüngliche Verbundenheit mit der Natur, ein kriegerischer Habitus und die Zeitlosigkeit der Sprach- und Kulturgemeinschaft – damit sind zentrale Bausteine des populären Germanenbildes benannt, die freilich eine lange Vorgeschichte haben: Ihre Anfänge liegen in den romantisch eingekleideten, nationalkonservativen Geschichtsdarstellungen des 19. Jahrhunderts, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wiederholt kritisch hinterfragt, mehrheitlich jedoch fortgeschrieben und forciert wurden. Erst nach 1945 sind die Grundlagen für das antike und frühmittelalterliche Bild Germaniens allmählich und substantiell von der Forschung in Frage gestellt worden. Doch bei aller Kritik und Reflexion bleiben manche Aspekte in unterschiedlichen Medien auf je spezifische Weise bis in die Gegenwart präsent. Besonders deutlich wird dies im Vergleich von zwei Spielarten des ‚Edutainments‘, von Dokumentarfilmen einerseits und Kinder- und Jugendbüchern andererseits.

Teil I, 30. September 2021, 19 Uhr

Im Norden nichts Neues? Neun Jahrzehnte „Germanisches“ im deutschen Dokumentarfilm

Dr. Martin Lindner, Altertumswissenschaftliches Filmarchiv „Sammlung Stern“, Göttingen

Dokumentarfilme und Dokudramen zum Thema Germanien haben im deutschen Sprachraum eine Geschichte, die bis in die Anfänge der lokalen Filmindustrie zurückgeht. Der Vortrag soll anhand von kommentierten Filmvorführungen ein Bewusstsein für Kontinuitäten und Wandel bei Erzählstrukturen, Begriffen und Bildsprache schaffen. Ein erster Teil widmet sich den Produktionen der 1920er bis 1950er Jahre. Ein zweiter hinterfragt, wie auch moderne Produktionen sich an diesen Traditionen abarbeiten – oder diese unkritisch fortschreiben. Die oft emotionale Aufladung aktiviert dabei gezielt Fremdheits- und Vertrautheitserfahrungen, wobei gerade die scheinbar unverdächtigen Aspekte die größte „Sprengkraft“ besitzen. Eine besondere Rolle kommt der Alltagsgeschichte und der Objektdarstellung zu, die daher im Zentrum der Präsentation stehen werden. Nach den jeweiligen Teilen ist eine Dialogphase mit allen Anwesenden vorgesehen, um gemeinsam die Relevanz auch für andere Formen der Geschichtswahrnehmung und -darstellung auszuloten.

Teil II, 7. Oktober 2021, 19 Uhr

Reichweiten des Mythos. Zum Germanenbild im Jugendbuch gestern und heute

Prof. Dr. Heike Sahm, Göttingen

Fast zeitgleich mit der Gründung des Kaiserreichs (1871) entsteht ein neuer Sammlungstypus von Texten, Jugendbücher mit ‚deutschen‘ oder ‚germanischen Heldensagen‘, die die überlieferte mittelalterliche Heldendichtung für ein zeitgenössisches Publikum aktualisieren und illustrieren. Ausdrücklich werden darin männliches Kriegertum und weibliche Leidensbereitschaft als vorbildlich und genuin ‚germanische‘ Eigenschaften beschworen. Der Vortrag zeichnet in seinem ersten Teil Entstehung, Programm und Verbreitung dieser Jugendbücher nach, im zweiten Teil sollen Beispiele einerseits für die ungebrochene Popularität dieser Sammlungen und andererseits für die Auseinandersetzung mit den Texten und ihrer Geschichte diskutiert werden.

 

Anmeldung:
Wir bitten um Anmeldung unter ibs@stadt-koeln.de bis zum 20.09.2021.
Bitte geben Sie dabei Ihren Namen und ggf. ihre Organisation an. Alle angemeldeten Personen erhalten in der Woche der jeweiligen Veranstaltung einen Zugangslink.
Ihre angegebenen Daten verwenden wir ausschließlich im Rahmen der Veranstaltungsanmeldung, sie werden nicht an Dritte weitergegeben.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie unter https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=1586

 

 

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Spendenaufruf und Diskussionsveranstaltung

Im Januar 1994 starben die 61järige Raina J. und die zwölfjährige Jasminka J. nach einem Brandanschlag in Köln. Sie und ihre Familie gehören der Minderheit der Roma an und flohen wie so viele vor dem Krieg im damaligen Jugoslawien bis nach Deutschland. Die Tat konnte bis heute nicht aufgeklärt werden und ist Teil einer Sammlung von mutmaßlich rassistischen Tötungsverbrechen, deren Hintergründe immer noch nicht vollständig geklärt werden konnten. Auch die Mobile Beratung war bereits mit dem Fall befasst. Mit Hilfe von Spenden konnte die Familie J. im Jahre 2019 nach Serbien reisen und dort einen würdigen Grabstein für Jasminka aufstellen. Obwohl die Familie gerne in Deutschland bleiben möchte, drohte ihr bereits unmittelbar nach der Tat die Abschiebung. Diese Gefahr besteht bis heute und damit seit über 27 Jahren. Aktuell unterstützt vor allem die Opferberatung Rheinland die Familie und sammelt Spenden, damit im Falle einer Abschiebung ein bewohnbares Haus in Serbien zur Verfügung steht oder falls es doch eine Bleibeperspektive geben sollte, es eine Unterkunft in der Nähe des Grabes von Jasminka gibt und damit regelmäßige Besuche möglich sind.

Den Spendenaufruf finden Sie hier.
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