Weitere Vernetzungsarbeit von Lukreta

Der Artikel wurde erstmals am 19.06.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Die Aktivist*innen von Lukreta arbeiten weiterhin daran, sich in der rechten Szene zu vernetzen und öffentlichkeitswirksame Inszenierungen von Frauen in der extremen Rechten durchzuführen.

So teilt die Gruppe seit einiger Zeit vermehrt die Beiträge einer neurechten Influencerin mit dem Pseudonym „Charlotte Corday“. Darüber hinaus nahm die neurechte Gründerin von Lukreta, Reinhild Boßdorf, mit „Charlotte Corday“ einen Podcast für das rechte Medienprojekt Krautzone auf. Dieser wurde am 1. Mai 2022 auch auf YouTube veröffentlicht.

Am 7. Mai 2022 organisierte Mary Khan-Hohloch (Lukreta Aktivistin und stellv. Bundesvorsitzende der Jungen Alternative) in Potsdam ein Treffen der sogenannten Programmgruppe „Feminismus von rechts“, wie Marie-Thérèse Kaiser von der AfD Brandenburg mitteilte. Reinhild hielt dort einen Vortrag über die historische Entwicklung der ‚Frauenbewegung‘. Bei der Gelegenheit besuchte sie außerdem in bekannter Lukreta-Manier eine temporäre Gedenkstätte in Berlin-Pankow, um den Femizid an Zohra G. für die eigene rassistische Agenda zu instrumentalisieren. Die geflüchtete Frau aus Afghanistan wurde am 29. April von ihrem Ex-Partner getötet. Wie am 10. Mai über Facebook, Twitter und Telegram bekannt wurde, stellte Boßdorf eine Kerze mit Lukreta-Aufkleber ab. Weiter versuchte Boßdorf auf ihrem Twitter-Privataccount einen Querfront-Schulterschluss, indem sie einen Aushang der linken, antiimperialistischen Frauengruppe ZORA/YoungStruggle abfotografierte und postete.

Auf Telegram postete Lukreta am 10. Mai außerdem ein Plakat der Berliner Ausstellung „Die Deutschen des 21. Jahrhunderts“ von Oliviero Toscani. Auf diesem ist eine Schwarze Frau abgebildet. Lukretas-Kommentar dazu: „Ein großer Austausch findet nicht statt!“. Hier bedienen sich die Aktivist*innen offen derselben rassistischen und antisemitischen Verschwörungserzählung, welche auch die Rechtsterroristen von Utoya, Christchurch, Halle und zuletzt Buffalo zu ihren rechtsterroristischen Anschlägen motivierte.

Des Weiteren startete am 22. Mai auf allen Lukreta-Kanälen die Bewerbung eines sogenannten „Frauenkongresses“, der am 11. Juni in Münster im LWL-Haus stattfand. Als „Redner“ [sic!] wurden die bayrische AfD-MdB Gerrit Huy, die eingangs erwähnte Influencerin „Charlotte Corday“ sowie Anna Rathert, eine Rechtsanwältin, „AfD Mitglied aus Recklinghausen und dreifache Mutter“ beworben. Rathert ist gemeinsam mit Roger Beckkamp auf Videos vom September 2021 zu sehen, wo sie in Dorsten Wahlkämpfer*innen und Teilnehmer*innen einer Demonstration für Toleranz provoziert. An der Veranstaltung nahmen insgesamt rund 45 Personen teil, es gab eine Gegenkundgebung mit etwa 100 Demonstrierenden. (dp)

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