Verschwörungsidologische Proteste gehen unvermindert weiter

Der Artikel wurde erstmals am 03.08.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Unbeeindruckt vom Wegfallen fast aller relevanten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hält der Protest radikalisierter Maßnahme-Gegner*innen weiterhin an. So werden die Montagsproteste der Anmelderin Bianca Pfaffenholz immer noch von mehreren Hundert Verschwörungsgläubigen unterstützt. Mit dabei sind die bekannten Neonazis Thomas Breuer und Jan Fartas. Beide treten inzwischen offen und prominent in der Organisation auf.

Im Juli 2022 wurden zudem mehrere Infostände aus dem verschwörungsideologischen Milieu heraus organisiert und durchgeführt, etwa in Köln an der Bastei oder in Aachen.

Am 14. Juli fand der erste deutschlandweite Aktionstag des „medienkritischen“ Aktionsbündnisses Leuchtturm ARD statt, der sich seitdem wöchentlich wiederholt. Auf der Projektwebsite finden sich außerdem Anleitungen, um den Rundfunkbeitrag zu verweigern. Der Aktionstag wurde vor allem von dem deutschen Filmemacher Jimmy C. Gerum ins Leben gerufen. Ideologisch steht er der Querdenken-Bewegung nahe. An den Mahnwachen vor Gebäuden der öffentlich-rechtlichen Medien nahmen in Köln etwa 100, in Bonn ca. 20 und in Aachen um die 50 Personen teil. In Aachen wurde die Veranstaltung von der extrem rechten Streamerin Yennyfer Inden aka PatriotOnTour live gestreamt.

Auf all den Protesten ist eine Erweiterung des Themenfeldes sichtbar: Neben „Corona“ wird zunehmend versucht, auch gegen die Russland-Sanktionen, Waffenlieferungen an die Ukraine, steigende Preise, die Inflation und Ähnliches zu protestieren. Hier wird der Versuch unternommen, potentiell anschlussfähige Themen möglichst früh von rechts zu besetzen. (dp)

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