Stolpersteine mit „NSU“-Kürzel beschmiert

Hiermit machen wir auf eine Veröffentlichung von unseren Kolleg*innen von der Fachstelle [m²] aufmerksam.

Im Kölner Stadtteil Altstadt-Süd wurden drei Stolpersteine mit dem Kürzel „NSU“ beschmiert. Die Stolpersteine erinnern an die Eheleute David und Carola Hirsch sowie deren Tochter Karola-Ruth Hirsch, die am 20. Juli 1942 zunächst ins Ghetto Minsk deportiert und anschließend im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet wurden.

Vorsätzliche Schmierereien an bzw. Beschädigungen von Stolpersteinen jüdischer NS-Opfer stellen per se immer einen antisemitischen Vorfall dar, da auf diese Weise versucht wird, das Erinnern an im Nationalsozialismus verfolgte Jüdinnen*Juden zu negieren und zu behindern. Das in dem hier geschilderten Fall verwendete Kürzel „NSU“ verschärft die aggressive Aussage dieser Schmiererei noch durch das Bekenntnis der Täter*innen zur neo-nazistischen Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Bis zu seiner Selbstenttarnung im Jahr 2011 ermordete der NSU neun Menschen aus rassistischen Motiven. In Köln verübte der NSU zwei der insgesamt drei Sprengstoffanschläge: 2001 in der Probsteigasse und 2004 in der Keupstraße; insgesamt wurden bei den Anschlägen über zwanzig Menschen z.T. schwer verletzt. Der schriftliche Bezug zu diesen abscheulichen, menschenverachtenden Gewalttaten auf den beschmierten Stolpersteinen stellt entsprechend eine massive Bedrohung nicht nur jüdischer Passant*innen dar.

Den ganzen Text finden sie hier.

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