Stolpersteine in Kölner Innenstadt beschmiert

Am späten Nachmittag des 30.04.2021 bemerkte ein Passant, dass drei Stolpersteine in der Ehrenstraße 19 in der Kölner Innenstadt mit dem Buchstabenkürzel „BDS“ beschmiert worden waren. Die Stolpersteine erinnern an die Familie Kochmann, die 1942/1943 von den Nazis deportiert und ermordet wurde. Der Vorfall wurde der Fachstelle [m²] gemeldet und mit Fotos dokumentiert. Das Kürzel „BDS“ steht für „Boykott, De-Investitionen, Sanktionen“ und ist eine international agierende Initiative, die sich gegen den Staat Israel richtet. Dabei wird der Nahostkonflikt auf ein simples Gut-Böse-Schema reduziert und Israel einseitig dämonisiert. Völlig unabhängig davon kann die willkürliche Haftbarmachung von Jüdinnen*Juden für israelische Politik, besonders dann, wenn die betreffenden Personen die israelische Staatsgründung gar nicht mehr erleben konnten, nur als antisemitisch bewertet werden. Verschärfend kommt hinzu, wenn dafür auch noch Gedenkorte für Opfer des Nationalsozialismus herhalten müssen. Glücklicherweise wurde die Schmiemerei schnell entfernt.
Die Meldestelle der Fachstelle [m²], die antisemitische Vorfälle in Köln dokumentiert, erstattete Anzeige beim Staatsschutz der Polizei.

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