Veranstaltung: Rechtsterrorismus in Deutschland, die immer noch unterschätzte Gefahr

Wann: Mittwoch, 30. September 2020, 19:00 Uhr
Wo: Halle 32, Raum L&C, Steinmüllerallee 10, 51643 Gummersbach

Das Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis gemeinsam mit der Inititiative Oberberg ist bunt nicht braun laden ein:

Die offiziellen Reaktionen auf die Attentate in Halle am 09. Oktober 2019 und in Hanau am 19. Februar 2020 fielen so hilflos aus wie in allen früheren Fällen gleicher Art: Überraschung, Staunen, Bestürzung, Trauer und der Ruf nach Stärkung der Exekutivgewalt. Gerade so, als handle es sich stets wieder um die unvorstellbare allererste Mordaktion gegen Juden und Menschen mit Migrationshintergrund im Nachkriegsdeutschland. Mit über 200 Todesopfern seit 1990 und der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ist der Rechtsterrorismus in den letzten Jahren besonders sichtbar geworden aber es gibt ihn schon seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Unsere Veranstaltung findet fast auf den Tag genau 40 Jahre nach dem Oktoberfest-Anschlag vom 26.9.1980 statt, bei dem 13 Menschen getötet und über 200 verletzt wurden.

In der Veranstaltung des Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis in Kooperation mit Oberberg ist bunt nicht braun, wird über die Geschichte des Rechtsterrorismus informiert und die aktuelle Situation beleuchtet. Außerdem soll über die Auswirkungen rechtsterroristische Anschläge für die Opfer und ihre Angehörigen, informiert werden.

Robert Andreasch, Journalist und Mitarbeiter des Antifaschistischen Informations- und Dokumentationsarchives München (A.I.D.A.), wird in seinem Vortrag die Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland beschreiben.

Yücel Özdemir, Journalist aus Köln (Evrensel, Neues Leben/Yeni Hayat), wirft einen Blick auf die Rolle der Medien. In den 90ern war „Das Boot ist voll“ ein gerne genommenes Titelthema, bei der NSU-Mordserie wurde von Dönermorden gesprochen und die Berichte über Clankriminalität in den Shishabars sorgen für eine Stimmung in der Bevölkerung, die Rechtsterroristen ermutigt.

– Eine Vertreterin der Initiative „Keupstraße ist überall“ aus Köln wird von den Folgen des Nagelbombenanschlags des NSU am 9. Juni 2004 berichten. In der 7-jährigen Ermittlungsarbeit bis 2011 (Selbstenttarnung des NSU-Komplexes), konzentrierte sich die Polizei ausschließlich auf einen Hinter-grund im Bereich der „Ausländerkriminalität“ es gab Überwachungen der Opferfamilien und Ermittlungen gegen sie. Eine Gedenkstätte gibt es bis heute nicht. Die Initiative „Herkesin Meydanı — Platz für Alle“ setzt sich dafür ein, ein Mahnmal einzurichten (https://mahnmal-keupstrasse.de/).

Anmeldung bitte unter: info@netzgegenrechts-oberberg.org

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