Den Mord an einem achtjährigen Jungen am Frankfurter Hauptbahnhof nutzen viele rechte Gruppierungen zur Initiierung rassistischer Kampagnen – so auch in Köln. Für den zweiten August 2019 riefen zwei Personen aus dem Umfeld des rechten „Begleitschutz Köln“ zu einer Mahnwache auf. Der Initiator der Veranstaltung, die ursprünglich als „Trauermarsch“ geplant war, war bereits durch seine Aktivitäten bei der Facebook-Gruppe einer rechten Bürgerwehr bekannt, die bei sogenannten „Altstadtspaziergängen“ nach der Silvesternacht 2015/16 Jagd auf Migrant*innen gemacht hatte. Wie wenig es bei der Mahnwache um Anteilnahme und Trauer ging, zeigte bereits das Aufruf-Video. Darin wimmelte es von wüsten Beschimpfungen gegen die „Wichser von der Antifa“, gegen „linkes Dreckspack“ und den „linksfaschistischen Staat“ der die „Rechten“ fertigmachen will…“. Zwischenzeitlich hatte auch die Kölner NPD zur Teilnahme aufgerufen. 200 Personen fanden sich schließlich auf dem Bahnhofsvorplatz ein. Unter ihnen befanden sich die üblichen AktivistInnen des „Begleitschutz Köln/Internationale Kölsche Mitte“ mit besten Verbindungen in die extrem rechte Szene. Ebenso anwesend war der Kopf der extrem rechten „Bruderschaft Deutschland“ aus Düsseldorf, der am 17.11.2018 bei einer Demonstration der „Patrioten NRW“ in Düsseldorf GegendemonstrantInnen angegriffen und verletzt hatte. An der von „Köln gegen Rechts“ organisierten Gegenkundgebung unter dem Motto „Nein zu Hetze und Heuchelei! – Für Solidarität und Anteilnahme“ beteiligten sich 350 Menschen. Verschiedene RednerInnen distanzierten sich von dem Versuch der Rechten, die Tat von Frankfurt rassistisch zu instrumentalisieren.
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