Am 12. September veranstaltete das christlich-fundamentalistische Bündnis „Demo für alle – Familie, Ehe, Leben” eine Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz am Kölner Hauptbahnhof. Die Initiative hetzt unter anderem gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und reist derzeit mit einem sogenannten „Bus der Meinungsfreiheit“ durch Deutschland mit dem Ziel, bundesweit insgesamt acht Veranstaltungen durchzuführen. Auf Transparenten forderten die knapp 25 Teilnehmenden unter anderem „Schützt unsere Kinder!“, „Elternrecht wahren“, „Übergriffige ‚Sexualpädagogik der Vielfalt‘ stoppen!“ oder „Schaukelspaß statt ‚Doktorspiele!“. Begleitet wurde die homo- und transfeindliche sowie antifeministische Kundgebung von lautstarken Protesten der ca. 450 Gegendemonstrant_innen. Zu einer Gegenkundgebung aufgerufen hatten „Cologne Pride“, der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sowie das antifaschistische Bündnis „Köln gegen rechts“.
Bereits im September 2017 veranstaltete „Demo für alle“ eine Kundgebung auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz. Seinen Anfang nahm das Bündnis 2014 im Zuge von Protesten gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg, damals noch als „Initiative Familienschutz“, die maßgeblich von der AfD-Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch gesteuert wird. Zentrale Kritikpunkte waren unter anderem eine geplante Aufklärung der Landesregierung über LGBTI sowie die Zielsetzung, sich für eine Akzeptanz von Homo- und Transsexuellen einzusetzen. Seitdem hetzt die erzkonservative Initiative gegen Nicht-Heterosexuelle und bekämpft deren gesellschaftliche Emanzipation mit Kampfbegriffen wie „Gender-Ideologie“ und „Frühsexualisierung“. (kl)