Wann: Freitag, 6. Oktober 2017, 14 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln
Die menschenverachtende Anschlags- und Mordserie des NSU offenbarte im November 2011 eine neue Dimension des Rechtsterrorismus in Deutschland. Doch waren terroristische Strukturen in der extremen Rechten schon immer präsent. Gleichzeitig werden aber auch rassistische Anschläge verübt, ohne dass Verbindungen zu einem neonazistischen Untergrund oder organisierten extrem rechten Strukturen vorliegen. Im letzten Jahr gab es erneut einen Anstieg von Übergriffen auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte.
Rassistische Gewalt ist kein isoliertes Phänomen, sondern wird durch Ungleichwertigkeitsvorstellungen in der Gesellschaft begünstigt. Dazu trägt auch eine gewalttätige Sprache bei, die bestimmte Menschengruppen als „die Anderen“ und als „nicht zugehörig“ markiert. Dies können Geflüchtete, Menschen mit Zuwanderungsbiographie, People of Colour oder auch Personen sein, die nicht bestimmten Geschlechtervorstellungen entsprechen.
Daher wollen wir uns im Rahmen einer Tagung mit rechter Gewalt in ihren verschiedenen Facetten und Dimensionen auseinandersetzen. Wie ist die Gefahr rechter Gewalt aktuell zu bewerten? Wie sind die unterschiedlichen Formen von Gewalt in der Ideologie der extremen Rechten eingeschrieben? Welche Erscheinungsformen verbaler Gewalt begegnen uns?
Welche Zusammenhänge gibt es zwischen rassistischen Diskursen und Gewalt? Was bedeutet das für die Betroffenen? Wo sind Menschen mit institutionellem Rassismus konfrontiert? Was können wir tun? Diese und andere Fragen wollen wir mit Ihnen und euch diskutieren.
Auch in diesem Jahr lädt die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus wieder Akteur_innen aus Initiativen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verbänden, Bildungseinrichtungen, Politik und Verwaltung zur Workshoptagung ein.
Input I: Facetten rechter Gewalt: Taten und Täter_innen
Andrea Röpke, Diplom-Politologin und freie Journalistin mit dem Themenschwerpunkt Rechtsextremismus
Input II: Facetten rechter Gewalt: die Perspektive Betroffener
Kai Stoltmann,
Workshop I: Hate Speech
Alexandra Schuster, Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC)
Workshop II: Institutioneller Rassismus am Beispiel Schule
Anti-Rassismus Informations-Centrum – ARIC-NRW e.V.
Workshop III: Umgang mit rechter und rassistischer Gewalt im Kontext Flucht und Asyl
Johannes Gleitz und Walburga Hirschbeck, Opferberatung Rheinland (OBR)
Workshop IV: Perspektivwechsel – was brauchen wir für eine offene Gesellschaft
Christopher Vogel, Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus/Hessen
Die Teilnahme ist kostenfrei
Anmeldung bis zum 27.09.2017 unter: info@mobile-beratung-nrw.de
Das komplette Programm und weitere Infos finden Sie hier