Wann: Freitag, 18. November 2016, 10:30 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln
„Im Karneval ist alles erlaubt“, so sagen viele. „Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit meines Gegenübers beginnt“, ist ein anderes bekanntes Sprichwort. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“, so beginnt das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland.
Aber wo wird im Karneval die Grenze der Freiheit des Gegenübers überschritten und seine Würde verletzt? Wo fängt der Spaß an und wo hört er auf? Welche Persiflage ist angebracht, um zu kritisieren und zu provozieren und wo ist sie verletzend und re_produziert stereotype Bilder, welche Ungleichheit_en in der Gesellschaft stärken? Wo ist Brauchtum wichtig und richtig und wo gilt es, Veränderungsprozesse anzuregen?
Im Rahmen der Tagung werden diese und ähnliche Fragen diskutiert. Mit Hilfe eines Blicks in die Geschichte des Kölner Karnevals sollen Antworten und Argumente gefunden werden. Rassismus- und diskriminierungskritische Positionen, die im Gelächter des Karnevals häufig untergehen, werden abseits des karnevalistischen Geschehens hörbar gemacht. So wollen wir den Blick schärfen, Denkmuster reflektieren und durchbrechen – mit dem Ziel, dass in Zukunft auch wirklich alle an Karneval zusammen Spaß haben können.
Wir laden Sie herzlich dazu ein!
Programm
10:30 Anreise und Stehcafé
11:00 Begrüßung: Dr. Werner Jung (NS-DOK) und Ilka Simon (Antidiskriminierungsbüro Köln)
11:10 Einführung: Die Kölner und ihr Karneval, Wilfried Schmickler (Kabarettist)
11:30 Impulsvortrag und Diskussion: Macht und Ausgrenzung im Kölner Karneval, Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst (Universität zu Köln)
13:00 Mittagspause
14:00 Vier parallel laufende Panels
1. Karneval in der NS-Zeit, Dr. Marcus Leifeld (Historiker)
2. Nicht nur im Karneval – Wie koloniale Bilder vom „Fremden“ unsere Alltagskultur bestimmen, Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst (Universität zu Köln)
3. Zwischen Brauchtum und Veränderung: Braucht der Kölner Karneval Rassismus(kritik)?, Sanata Nacro (Antirassismustrainerin)
4. Kamelle statt Sexismus, Dr. Mithu Melanie Sanyal (Journalistin und Autorin)
16:00 Kaffee und Kommunikation
16:30 Podiumsdiskussion: Wo fängt der Spaß an?
mit
Dr. Mithu Melanie Sanyal
Aaron Knappstein (StattGarde Colonia Ahoj e.V.)
Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst
Senol Arslan (Immisitzung)
18:00 Verabschiedung
Anmeldungen bitte an: ibs@stadt-koeln.de
Den Flyer gibt es hier
Eine Veranstaltung der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus und des Antidiskriminierungsbüros Köln/Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.