Vorträge: Toleranz an der Schmergrenze/Die Kölner Klagemauer und ihre strafrechtliche Bewertung

Wann: Dienstag, 27. Oktober 2015, 19 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, Köln

Bild1Sommer 2014: Neben israelfeindlichen Parolen auf bundesweiten Demonstrationen wurden rassistisch-antisemitische Sprüche wie „Juden ins Gas“ oder „Heil Hitler“-Rufe von jungen Menschen gegrölt. Grabschändungen auf jüdischen Friedhöfen nahmen zu, Synagogen wurden besudelt oder gar mit Brandsätzen attackiert, Juden in Berlin wurden auf offener Straße überfallen und schwer verletzt. Nimmt der Antisemitismus in Deutschland wieder zu, sind jüdische Mitbürger in Deutschland bedroht?
Micha Brumlik analysiert den Antisemitismus im Nachkriegsdeutschland bis heute und fragt, ob das Grundrecht der Meinungsfreiheit auch dann noch gilt, wenn Antisemitismus oder Islamophobie als verbreiteter Rassismus die Gesellschaft bedrohen und spalten?

Seit Jahren betreibt der inzwischen weit über Köln hinaus berüchtigte Walter Herrmann mit seiner „Klagemauer“ unbehelligt und bis heute ungestraft antiisraelische, antisemitische, den Holocaust relativierende Propaganda – im Schatten des Doms! Tausende Bürger und Touristen werden täglich damit konfrontiert. Ordnungsbehörden, Polizeiwie Staatsanwaltschaft sahen bisher keine Handhabe gegen den Betreiber der „Klagemauer“, die auf zahlreiche Proteste und massives Unbehagen der Kölner Zivilgesellschaft stößt.
Ulf Willuhn erläutert als juristischer Fachmann, warum dieses Treiben durch die Justiz nicht zu verhindern sei.

Prof. Dr. Micha Brumlik, geb.1947. Emeritierter Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. Seit Oktober 2013 Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Von 2000 bis 2005 Leiter des Fritz-Bauer-Institut Frankfurt/M., Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust.

Ulf Willuhn, geb. 1968. Jura-Studium in Marburg und Köln. Seit 1998 Staatsanwalt, seit 1. Januar 2012 Oberstaatsanwalt, seit 1. Dezember 2011 Leiter der Abteilung für politische Strafsachen bei der Staatsanwaltschaft Köln.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Toleranz an der Schmerzgrenze“ des Vereins EL-DE-Haus e.V. in Zusammenarbeit mit dem NS-DOK und dem Büro für Internationale Angelegenheiten im Amt des Oberbürgermeis-ters der Stadt Köln.

Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro

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