Antisemitischer Alltag und Holocaust – Rekonstruktion und Erinnerung

Wann: Freitag, 13. März 2015, 13:00 Uhr
Wo: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln

Kolloquium des NS-DOK

14616_allAuch 70 Jahre nach Kriegsende sind wichtige Aspekte der nationalsozialistischen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung nicht erforscht. Gedenkstätten haben hier eine Schlüsselposition inne, denn sie arbeiten als Schnittstelle zwischen Überlebenden und Angehörigen, Forschenden und interessierter Öffentlichkeit. Barbara Becker-Jákli, Karola Fings und Nina Matuszewski zeigen dies am Beispiel des NS-DOK und veranschaulichen, welch langjährige Grundlagenforschung nötig ist, um die Dimension des Holocaust für Köln und die Region zu rekonstruieren.

Die folgenden Beiträge widmen sich der Exklusion der jüdischen Bevölkerung als Voraussetzung des Völkermords. Birte Klarzyk skizziert am Beispiel Kölns die Ghettoisierung als vorbereitende Maßnahme für die Deportationen. Jonas Küssner stellt die Praxis des Kölner Familiengerichts vor und diskutiert die Bedeutung antisemitischer Muster in Ehescheidungsurteilen der NS-Zeit.

Zwei weitere Fallstudien untersuchen antisemitische Praktiken in der Gesellschaft. Marcus Leifeld berichtet über die Ausgrenzung von Juden aus dem Kölner Karneval und Sandra Dentler thematisiert am Beispiel Bonns das Verhalten der Mehrheitsbevölkerung gegenüber den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes.

Abschließend stellt Lisa Jenny Krieg einen Ausschnitt aus ihren Untersuchungen vor, die sich mit der Wahrnehmung von Nationalsozialismus und Holocaust in der politischen Bildungsarbeit befassen und auch die museumspädagogische Arbeit im NS-DOK berücksichtigen.

Eine schriftliche Anmeldung unter Angabe des Forschungsinteresses wird erbeten (nsdok@stadt-koeln.de).

Der Programmablauf unter www.NSDOK/Arbeitsbereiche/Forschung/Kolloquien.

Leitung: Dr. Thomas Roth

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