Aachen: Angriffe nach Fußballspiel

Im Anschluss an das WM-Spiel Deutschland gegen Frankreich am Freitag, 5. Juli wurde in Aachen eine Person auf der Straße durch eine größere Gruppe von Hooligans und Neonazis angegriffen. Die Kneipe, in die er flüchtete und die sich darin aufhaltenden Personen, wurden dann ebenfalls attackiert.

Nach dem Spiel soll sich eine Gruppe von über 50 hauptsächlich männlichen Personen von der Kneipe „Fiasko“, die in Aachen als Treffpunkt rechter Hooligans bekannt ist, zum nahegelegenen Synagogenplatz begeben haben. Laut Aussagen von Zeuginnen und Zeugen wurde von einigen Personen aus der Gruppe der Hitlergruß gezeigt, eine Reichskriegsflagge sei geschwenkt worden. Außerdem sollen sie ein Transparent für eine Person aus dem Hooligan-Spektrum, die zur Zeit im Krankenhaus liege, gezeigt und Pyrotechnik gezündet haben.

Eine außenstehende Person sah dies und wollte daraufhin auf eine an der Synagoge postierte Streife zugehen, um diese auf die gezeigten Hitlergrüße hinzuweisen. Beim Überqueren des Platzes soll der Mann aus der Gruppe angegriffen worden sein, woraufhin er in eine Kneipe geflüchtet sei. Die Gruppe der Rechten verfolgte ihn in die Kneipe. Dort erlitten einige Gäste Verletzungen und eine Scheibe und „diverses Mobiliar“ ging zu Bruch.

Die Ermittlungsgruppe REMOK des Staatsschutzes Aachen ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Volksverhetzung. Mehrere Täter seien bereits identifiziert, darunter „ein hochrangiges Mitglied der Partei „Die Rechte“ in NRW sowie eine weitere Person, die dem rechten Spektrum zuzuordnen ist“. Nach dem mutmaßlichen Haupttäter wird mittlerweile per Öffentlichkeitsfahndung gesucht.

Dieser Vorfall stellt leider nur den letzten in einer ganzen Reihe von An- und Übergriffen durch Neonazis und rechtsoffene Hooligans in Aachen dar.

Aktualisierung
Die Aachener Polizei meldete am 10. Juli die Identitfizierung weiterer Personen, die an der „Schlägerei“ beteiligt waren. Diese würden nun in die Ermittlungen einbezogen. Bei dem per Öffentlichkeitsfahndung gesuchten mutmaßlichen Haupttäter soll es sich um einen 17-jährigen, polizeibekannten Jugendlichen aus dem niederländischen Kerkrade handeln, der in der Vergangenheit als Gewalttäter im Zusammenhang mit Fußballspielen aufgefallen“ sei.

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