Fachtagung: Hürtgenwald – Perspektiven der Erinnerung

Wann: Samstag, 13. September 2014, 09:30-17:00
Wo: Franziskus-Gymnasium, Franziskusweg 1, 52393 Hürtgenwald-Vossenack

hürtgenwaldDer Hürtgenwald war im Spätherbst 1944 der Schauplatz für schwere Kämpfe zwischen alliierten Soldaten und Soldaten der Wehrmacht. Die Kämpfe zählen zu den längsten und verlustreichsten Gefechten des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden im Westen. Sie hinterließen tausende Verwundete und Tote.
Nach 1945 blieb der Hürtgenwald mit seinen Gemeinden über viele Jahre von dem Kriegsgeschehen gezeichnet. Noch heute finden sich in den Wäldern Kriegsrelikte: gesprengte Bunker, überwachsene Laufgräben, gefährliche Blindgänger. Außerdem zeugen zwei Kriegsgräberstätten, Kreuze, Tafeln, zahlreiche Gedenksteine und künstlerische Objekte davon, welch tiefe Spuren die Kriegsereignisse in der Erinnerung der Menschen hinterlassen haben.
An den Kämpfen beteiligt waren auch Soldaten der 116. Panzerdivision („Windhund“division), die zuvor in Jugoslawien, an der „Ostfront“ in Russland und in Frankreich eingesetzt worden war. Veteranen der 116er-Division etablierten in der Region eine Erinnerungskultur, die bis in die Gegenwart bestand hat. Inzwischen leben nur noch wenige der Veteranen von 1944. Durch das Wegbrechen des Veteranenverbandes ist eine Lücke entstanden, die dem „wilden Gedenken“ Tür und Tor öffnet.
Betrachtet man die Erinnerungslandschaft Hürtgenwald als Ganzes, dann fällt auf, dass einerseits eine differenzierte Repräsentation der lokalen und regionalen Kriegserfahrung fehlt, während sich andererseits die Erinnerung an die „Windhund“division deutlich in der Landschaft wiederzufinden scheint.

Die Fachtagung „Hürtgenwald – Perspektiven der Erinnerung“ zielt vor diesem Hintergrund darauf ab:

  • die bisherige Debatte über eine angemessene Darstellung
    der regionalen Kriegsgeschichte zu erweitern;
  •  Elemente für ein Korrektiv zu der in Teilen täterfixierten und
    mythendurchsetzten Geschichtserzählung in der Region herauszuarbeiten;
  •  einen Perspektivwechsel in der Erinnerungspolitik der Region
    anzustoßen, der den Generationenwechsel berücksichtigt.

Die Anmeldung und das vollständige Programm finden Sie hier

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