Vortrag: Subkulturelle Farbenlehre: Die Grauzone. Rechte Lebenswelten in Punk, OI und Deutschrock

Wann: Montag, 19. Mai, 2014, 19 Uhr
Wo: DGB-Haus, Großer Saal, Hans-Böckler-Platz 1, Köln

Ein Vortrag von Michael WeißEs laden ein: „Rote Karte gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus“, des AK Antifa von ver.di Köln und der DGB-Jugend Köln:

Am 20. und 21. Juni feiern die Böhsen Onkelz mit zwei Konzerten auf dem Hockenheimring nach neun Jahren ihr Comeback, beide Termine waren innerhalb von Minuten ausverkauft. Die Rückkehr der umstrittenen Band ist Anlass, einen genaueren Blick auf rechte Lebenswelten im Punk und Deutschrock zu werfen.

Immerhin: „Gegen Nazis“ sind viele, die sich in Subkulturen oder in der Populärkultur bewegen – Frei.wild-Fans auf der Fußball-Fanmeile oder auch OI-AnhängerInnen, die die Politik sowieso ablehnen. Doch jenseits der White-Power-Rockmusik etablieren sich rechte Lebenswelten,  für die die Kategorie „Nazis“ genauso wenig zutrifft wie das Label „unpolitisch“. Sie sind irgendwo dazwischen, in der Grauzone. Diese Grauzone reicht weit hinein in „alternative“ Szenen und bedeutet einen zunehmenden Raumverlust für emanzipatorische Ideen.

Die Veranstaltung wird den folgenden Fragen nachgehen:

Wo beginnt die Grauzone, wo hört sie auf?
Wieso erlebt sie heute Dynamik?
Und was sind eigentliche „rechte Lebenswelten“?
Entsprechende Strömungen in Punk und OI sind ebenso Thema wie die Popkultur von Böhse Onkelz und Frei.wild. Zum Einen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie eng manch „unpolitische“ KünstlerInnen aus der Grauzone mit extrem rechten Milieus verwoben sind. Zum Anderen gibt es unappetitliche Einblicke in reaktionäre Männerwelten, spießbürgerliche Rebellionsfantasien und in Wertebilder, die auf Ballermann-Partys und in Bildzeitungs-Leserbriefen wahrlich besser aufgehoben wären als in links codierten Szenen.

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