Leverkusen. Um Solidarität mit der ehemaligen Presbyterin Maria Demann zu zeigen rief Pro NRW am Sonntagmorgen vor der evangelischen Christuskirche in Leverkusen zu einer Mahnwache auf. Außer Demann fanden sich noch ein Dutzend SympathisantInnen – aus Leverkusen, Köln, Bonn und dem Rheinisch-Bergischen Kreis – ein. Anfangs nahmen nur Polizisten und Journalisten die Versammlung wahr.
Nachdem Maria Demanns Mitgliedschaft bei Pro NRW und ihre Kandidatur für den Rat in Leverkusen bekannt wurde, schloss sie das Presbyterium der Wiesdorfer Christuskirche aus ihren Reihen aus. Seither wehrt sich Demann gegen ihren Ausschluss und hat Pro NRW-Chef und Rechtsanwalt Markus Beisicht mit der Wahrnehmung ihrer Interessen betraut. Beisicht, so heißt es auf der Homepage von Pro NRW, habe beim zuständigen Kreissynodalvorstand Rechtsmittel gegen den Ausschluss eingelegt. Sollte Demanns Ausschluss aus dem Presbyterium nicht aufgehoben werden, wolle man vor das Verwaltungsgericht ziehen.
Am Sonntag passierten weder BürgerInnen die Mahnwache, noch waren GegendemonstrantInnen in der Stadt. Lediglich nach der 10-Uhr-Messe nahmen die Gläubigen notgedrungen Notiz von den versammelten Rechten. Einige spotteten angesichts der geradezu erbärmlich anmutenden Mahnwache von Pro NRW, die meisten ignorierten sie gänzlich und traten kommentarlos den Heimweg an.
Pro NRW hielt weder Reden, noch verteilten sie Flugblätter. Nur zwei Spruchbänder ließen das Anliegen der Versammelten trotz Rechtschreib- und Grammatikfehler erahnen: „Kein Maulkorb für Patrioten!“ und „Meinungfreiheit auch in Evangelische Kirche!“ (sic!)