Ausstellungseröffnung: Wessen Freund und wessen Helfer? Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus

Wann: Montag, 7. April 2014, 19 Uhr
Wo: EL-DE-Haus, Appelhofplatz 23-25, Köln

1536783009Die Polizei als „Freund und Helfer“, als „Diener des Volkes“. Dieses von der NS Propagandagemalte Bild wird in der Ausstellung des NS DOK dekonstruiert. Es wird gezeigt, wie Kriminal- und Schutzpolizei von den Nationalsozialisten in Dienstgenommen wurden undbereitwillig mit wirkten an der Schaffung einer politisch und sozial gleichgerichteten NS-„Volksgemeinschaft“.
Die Besucherinnen und Besucher können sich in der Ausstellung auf Spurensuche begeben,Fotos und Plakate „studieren“, Vorschriften und Erlasse „erforschen“, sich in Akten vertiefen und Bemerkenswertes, Erstaunliches und Erschreckendes entdecken. DieAusstellungsarchitektur erinnert an riesige Pappkartons und verschachtelte Büroschränke – in Anlehnung an die Aufbewahrungsorte der Dokumente, die lange nach dem NS-Regimeim Keller des Kölner Polizeipräsidiums gefunden wurden. Die Besucherinnen und Besucherbegeben sich damit auf einen Weg, den bereits Ende der 1990er Jahre HistorikerInnen, Polizisten, Journalisten und interessierte Kölner betreten haben, um die damals noch unbekannte NS-Vergangenheit der Kölner Polizei zu erforschen.
Allmählich setzt sich ein neues Bild von der Rolle der Polizei im NS-Staat zusammen: Wieder einzelne Beamte in das neue Regime eingebunden wurde, wie der Dienstalltag aussah,wie Polizisten ausgebildet wurden, welche Aufgaben sie übernehmen mussten. Deutlichwird, wie eng Schutz- und Kriminalpolizei mit der Gestapo zusammenarbeiteten, welchesVerhältnis sie zu SA und SS hatten. Und es werden die Verbrechen der Polizei vor Augen geführt: Die Schutzpolizei begleitete Transporte in die Konzentrationslager; die Kriminalpolizei verfolgte Sinti und Roma, Homosexuelle oder „Asoziale“. Und in denPolizeibataillonen beteiligten sich Kölner Polizisten während des Zweiten Weltkrieges anMordaktionen in den besetzten Gebieten.

Die Ausstellung ist vom 8. April bis 3. August 2014 im EL-DE Haus zu sehen.

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