Rechte Gewalt in Deutschland

Dimensionen – Wahrnehmungen – Diskurse

Eine Tagung in Münster für Fachkräfte, MultiplikatorInnen und Interessierte

Mit dem Bekanntwerden der politischen Hintergründe der Morde an neun Unternehmern und einer Polizistin im vergangenen November rückte die rechtsextreme Gewalt einmal mehr in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Es waren aber nicht die Opfer, die im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit und gesellschaftlichen Auseinandersetzung standen. Reflexartig wurde und wird mit jedem neuen Mord der Ruf nach einem Verbot der NPD laut. Die Gewalt wird als Phänomen des (jugendlichen) gesellschaftlichen „Randes“ interpretiert, die rassistisch aufgeladenen Diskurse und Handlungen der „Mitte“ der Gesellschaft werden nicht problematisiert.

Mit den Beiträgen der ReferentInnen sollen diese Diskurse und Wahrnehmungen beleuchtet und diskutiert werden. Ausgehend von einem ersten Überblick über Dimensionen rechter Gewalt und ihrer Opfer seit den 1970er Jahren wollen wir dabei auch die Frage stellen, welche Rolle die Zivilgesellschaft in der Auseinandersetzung gespielt hat und heute übernimmt. Ebenso sollen blinde Flecken und Schräglagen der medialen und gesellschaftlichen Diskurse entlang der Frage diskutiert werden, warum Rechte Gewalt noch immer oft als „jung und unpolitisch“ eingeordnet wird.

Gemeinsam mit Ihnen und Euch wollen wir ins Gespräch kommen: Wie wird die Gewalt der extremen Rechten wahrgenommen und thematisiert, was wird verschwiegen? Mit welchen Strategien haben es die Parteien, Kameradschaften und Cliquen geschafft, sich vor Ort zu etablieren? Was bedeutet der Rechtsterror für Familienangehörige, Freunde und andere potenzielle Opfer? Wie ist ihnen solidarisch beizustehen? Unter welchen Bedingungen ist die Gegenwehr seitens der Zivilgesellschaft, der Medien, vielleicht sogar der Politik gelungen, wo ist sie gescheitert?

Datum: 7. und 8. September 2012

Tagungsort: Geschichtsort Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster

Veranstaltungsflyer

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