Tag des offenen Denkmals

Veranstaltungen im NS-Dokumentationszentrum, Sonntag, 9. September 2012


Führungsangebot

11 Uhr Was geschah im
EL-DE-Haus?
Familienführung für Familien mit Kindern ab 10 Jahren mit Barbara Kirschbaum, Museumspädagogin

Mitten in der Stadt liegt ein ganz besonderes Haus. Das dortige Museum und die Gedenkstätte Gestapogefängnis führen uns tief in die Geschehnisse während des Nationalsozialismus. Ausgerichtet auf die jüngsten Teilnehmenden wird die Geschichte des EL-DE-Hauses erzählt. Man erfährt, wie die Gestapo gearbeitet hat und welche Personengruppen im Gefängnis eingesperrt waren.
In der Gedenkstätte lesen wir die Inschriften und erfahren, was wir über das Schicksal einzelner Häftlinge wissen.


12 Uhr
Liebesgeschichten
Führung mit Dr. Jürgen Müller

Viele Wandinschriften im Gestapo-Gefängnis zeugen von Liebesbeziehungen – zwischen Mann und Frau, zwischen Mutter und Kind. Fünf dieser Geschichten werden näher vorgestellt, wie die Geschichte von Marinette, die „Briefe“ – gerichtet an ihre gerade geborene Tochter Christiane – an die Zellenwände schreibt. Die Liebe zur Tochter gibt ihr die Kraft zu überleben.


13 Uhr
Konzeption der Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“ und Gestaltung der Gedenkstätte Gestapo-Gefängnis
Führung mit Barbara Kirschbaum

Warum sehen die Räume der Ausstellung so aus und nicht anders? Welche Überlegungen stehen hinter der Auswahl bestimmter Materialien? Welche Rolle spielt die farbliche Gestaltung in den einzelnen Bereichen? Diese und andere konzeptionelle Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Führung.


14 Uhr
Dauerausstellung und Gedenkstätte Gestapo-Gefängnis, Schwerpunkt Jüdische Geschichte
Führung mit Dr. Barbara Becker-Jákli

Das jüdische Leben in Köln mit seinen religiösen, sozia­len und kulturellen Einrichtungen war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahr­hunderts sehr differenziert. Die jüdische Bevölkerung, die ca. 16.000 Personen umfasste, schien, trotz deutlicher antisemitischer Strömungen, akzeptiert und in die Kölner Gesellschaft integriert zu sein. Unmittel­bar nach der Machtübernah­me der Nationalsozialisten 1933 setzten systematische antijüdische Maßnahmen ein, die in den folgenden Jahren schließlich zu einer völligen Ausplünderung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung führten. Seit Herbst 1941 wurden Tausende jüdischer Frauen, Männer und Kinder in die Ghettos und Lager des Ostens deportiert. Nur wenige überlebten. Anhand vieler Exponate gibt die Führung einen Überblick über die Geschichte der jüdischen Bevölkerung von der Weimarer Zeit bis zum Ende des NS-Regimes und stellt darüber hinaus aktuelle Forschungsprojekte zu diesem Thema vor.


15 Uhr – Köln im Nationalsozialismus: Direktorenführung
Führung mit Dr. Werner Jung

Diese Führung durch die Dauerausstellung und die Gedenkstätte Gestapogefängnis vermittelt den Besucherinnen und Besuchern tiefe Einblicke aus erster Hand in die Geschichte des EL-DE-Hauses, die Entwicklung der Dauerausstellung, die Gestaltung der Gedenkstätte und in die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums.


16 Uhr – Gedenken in Kunst und Architektur

Führung mit Dr. Karola Fings

In, am und um das EL-DE-Haus herum finden sich verschiedene künstlerische Gestaltungen, die der Erinnerung an NS-Opfer gewidmet sind, etwa Arbeiten Gunter Demnigs, das Denkmal für die Opfer der NS-Militärjustiz, das Denkmal für Edith Stein oder der „Löwenbrunnen“. Bei der Führung geht es nicht nur um deren Geschichte, sondern auch um die Frage, ob es sich um eher gelungene und misslungene Formen des Gedenkens handelt.


17 Uhr
Köln im Nationalsozialismus:
Polizei, Gestapo und Justiz
Führung mit Dr. Thomas Roth

Die Geheime Staatspolizei war für die Unterdrückung des politischen Widerstands, die Kontrolle von Zwangsarbeitern und die Deportation der jüdischen Bevölkerung verantwortlich. Auch die Kriminalpolizei und die Strafjustiz waren an der Ausgrenzung von Personengruppen und der Rassenpolitik beteiligt. Die Führung veranschaulicht, wer die Täter waren und erzählt Geschichten der Opfer.

 

Ort für alle Veranstaltungen: NS-DOK/EL-DE-Haus
Appellhofplatz 23 – 25, 50667 Köln
Tel. 0221 – 221 26332, Kasse 0221 – 221 24340
Öffnungszeiten am 09.09.2011: 11 – 18 Uhr

Der Eintritt ist an diesem Tag frei.


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