Als Kölner Neonazis 1998 eine Freie Kameradschaft gründeten, nannten sie diese „Kameradschaft Walter Spangenberg“. Als Namenspatron wurde ein Kölner SA-Mann gewählt, der 1933 im Straßenkampf mit Kommunisten umgekommen ist. Die NSDAP erklärte ihn zum Märtyer der Bewegung. An diese Verklärung anknüpfend ehren die Kölner Neonazis noch heute ihren Namenspatron als „Blutzeugen“, zuletzt im Februar 2012 mit einem „Heldengedenken“ auf dem Melaten Friedhof. Die neonazistische „Kameradschaft Walter Spangenberg“ firmierte in den vergangenen Jahren unter dem Label „Freies Netz Köln“. Sie wurde heute vom Innenministerium verboten.
Dr. Fritz Bilz und Dr. Ulrich Eumann vom NS-DOK der Stadt Köln veröffentlichten 2008 einen Aufsatz, der sich detailliert mit den getöteten SA-Männern Walter Spangenberg und Winand Winterberg, der Straßengewalt von SA und Kommunisten, dem Prozess gegen die mutmaßlichen Täter sowie dem Kampf um die Deutungshoheit der Nazis beschäftigt. Die beiden Autoren stellen ihren Text nun zum Download zur Verfügung.
Hier können Sie den Aufsatz herunterladen (pdf).