Rechtsextremismus am Beispiel Fußball: Workshop mit aktiven Spielern

Inwieweit findet Rechtsextremismus im Fußball statt? Mit diesem Thema beschäftigte sich ein Workshop, der am 12.11.2011 im Sport Seminar Center in Radevormwald stattfand. Der Fußballverein SC Radevormwald 08 hatte die Mitarbeiter der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus eingeladen. Am Workshop nahmen aktive Jugendspieler und Trainer teil.

Mithilfe verschiedener interaktiver Methoden und theoretischen Inputs sollte den Teilnehmenden die Themen Rechtsextremismus und Rassismus, besonders in Bezug auf den Fußball, näher gebracht werden. Als Einstieg wurde ein Quiz gewählt, mittels dessen sich spielerisch dem Thema genähert wurde. Alle Fragen hatten einen deutlichen Bezug zum Fußball und zeigten den Sport in seinen vielfältigen Bezügen. Die Teilnehmenden konnten hier ihr Wissen testen, zugleich aber auch neue Denkanstöße und Informationen bekommen. So wurden beispielsweise die Verknüpfung von Migration und Fußball, die kosmopolitischen Ursprünge der Fußballpioniere und die wechselhafte Geschichte des Sports thematisiert. Ebenso wurde deutlich, dass Fußball keine reine „Männerdomäne“ sein sollte, obwohl sexistische Diskriminierungen weit verbreitet sind.

Durch ein Rollenspiel zur aktuellen Nationalmannschaft wurden Konsequenzen und Auswirkungen des Rassismus verdeutlicht. Würde die völkischen Vorstellung nazistischer Gruppen wie der NPD in die Wirklichkeit umgesetzt werden, würden Spieler mit Migrationshintergrund ausgeschlossen werden. Dann stünden nur noch wenige Fußballer nur noch auf dem Feld. Anhand von extrem rechten Plakaten und rassistischen Werbungen erarbeiteten sich die Teilnehmenden bei einem „Gallery Walk“ ein Verständnis der Ideologie des Rechtsextremismus.

Als es um Rechtsextremismus in der Umgebung ging, wurde deutlich, dass einige Teilnehmer bereits über Vorwissen verfügten sowie über Gewalttaten und Propagandadelikte von neonazistischen Gruppen in Radevormwald informiert waren.  Zum Abschluss wurden im Rahmen eines Planspiels über möglichen Gegenstrategien diskutiert. Insgesamt ein gelungener Workshop, der allen beteiligten Personen viel Spaß machte und auf großes Interesse stieß.

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