Nicht erst die Thesen Thilo Sarrazins und Peter Sloterdijks haben gezeigt: Der Debatte um „Elite“ wohnt die Tendenz inne, vom Bestehen gesellschaftlicher Funktionseliten auf die Existenz einer generell höher begabten Menschengruppe zu schließen. Die Befähigung zur „Elite“ wird schließlich auf die biologische Beschaffenheit einer privilegierten Gruppe zurückgeführt: ihre „Rasse“, vererbte Intelligenz oder genetische Veranlagung. Zugleich wird ein apokalyptisches Untergangsszenario entworfen, das Wirklichkeit werde, sollten sich die „Leistungsträger“ bevölkerungspolitisch nicht durchsetzen. Diese Vorstellungen sind nicht neu, denn sie stehen in Tradition der republikfeindlichen Theoretiker der Weimarer Zeit und einer „neuen“ Rechten. Neu ist vielmehr ihr medialer und gesellschaftlicher Erfolg.
Die Thesen von Volker Weiß sollen an diesem Abend mit Blick auf aktuelle Fragen der Rechtsextremismusforschung und der Entwicklung von Strategien gegen »alte« und »neue« Formen der Ausgrenzung diskutiert werden.
Dr. Volker Weiß ist Historiker und Autor des Buches „Deutschlands Neue Rechte. Angriff der Eliten – Von Spengler bis Sarrazin“ (2011)
Donnerstag, 24. November 2011 | 19.00 Uhr | NS-Dokumentationszentrum | Köln
Eintritt: 4,20 Euro / 1,80 Euro ermäßigt
Eine Veranstaltung der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dok der Stadt Köln.
Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.