In Gedenken an Yeliz Arslan, Ayşe Yılmaz, Bahide Arslan und an alle Überlebenden des rassistischen Brandanschlags in Mölln 1992

Der Artikel wurde erstmals am 15.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Bei einem rassistischen Brandanschlag in Mölln vor dreißig Jahren wurden die zehnjährige Yeliz Arslan, die vierzehnjährige Ayşe Yılmaz und die einundfünfzigjährige Bahide Arslan in der Nacht vom 23. auf den 24. November ermordet.

Um ihnen zu gedenken finden seit 2013 die „Möllner Rede im Exil“ statt. Die Rede wird an wechselnden Orten „im Exil“ gehalten, da sie kein Teil des offiziellen Gedenkens der Stadt Mölln ist. Ein Grund dafür ist, dass die Familie der Ermordeten die Redner*innen auf der offiziellen Gedenkveranstaltung beispielsweise nicht selber wählen dürfen. Ihre Wünsche und Stimmen wurden von der Stadt Mölln kaum gehört und eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Gedenkveranstaltung wurde ihnen verwehrt. Vielmehr schien es, als wurde ihnen die Rolle von Statist*innen zugewiesen. Seit vielen Jahren setzen sich die Angehörigen und Überlebenden somit für ein selbstbestimmtes Gedenken von Betroffenen und Überlebenden rassistischer Gewalt ein. Weiterlesen

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Lukreta-Gründerin Boßdorf im EU-Parlament

Der Artikel wurde erstmals am 15.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Reinhild Boßdorf, ehemals Mitglied der sogenannten „Identitären Bewegung“ und Gründerin der rechten Frauengruppe „Lukreta“, wurde für den 25.10.2022 vom EU-Parlamentarier Gunnar Beck (AfD) ins EU-Parlament eingeladen. Dieser Einladung folgend nahm sie als Podiumsteilnehmerin an einer Veranstaltung zum Thema „Feminismus von Rechts“ teil.

Organisiert wurde die Podiumsveranstaltung von der EU-Parlaments-Fraktion „Identität und Demokratie“. In der fünftgrößten Fraktion im EU-Parlament sind unter anderem „Vlaams Belang“ (B), „Rassenblement National“ (FR, früher Front National), „Wahre Finnen“, „Lega“ (I), die „FPÖ“ und die „AfD“ vereint.

Zusammen mit den beiden EU-Abgeordneten Patricia Chagnon (Rassemblement National) und Christine Anderson (AfD) sprach Boßdorf über Frauenbilder und verbreitete ihre transfeindlichen Ansichten. Begleitet wurde Reinhild von ihrer Mutter Irmhild, die derzeit als stellvertretende Sprecherin des AfD-Kreisverbandes Rhein-Sieg agiert. Die Familie Boßdorf gilt als völkische Familie und ist europaweit gut vernetzt, unter anderem mit Burschenschaften, Identitären sowie rassistischen und faschistischen Organisationen wie dem belgischen „Vlaams Belang“ oder der italienischen „Lega“. Der Abstecher ins EU-Parlament dürfte der Vernetzung weiter Vorschub geleistet haben. (dp)

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Dritte Veranstaltung der Reihe „teach the teachers“

Der Artikel wurde erstmals am 22.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Die dritte Veranstaltung der Reihe „teach the teachers“ steht an:

  Wann: 13.12.2022, 17:30 Uhr
Wo: online

Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule

In dem interaktiv gestalteten Vortrag, in dem auch das gemeinsame Ausprobieren und Reflektieren von Methoden der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit nicht zu kurz kommen wird, stellen Robert Zenker und David Gilles (Mitarbeiter des Anne Frank Zentrums) eine Handreichung zum Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule vor, die das Anne Frank Zentrum im Jahr 2022 gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie veröffentlich hat. Die Publikation beinhaltet Hintergrundinformationen und Methoden zur Arbeit mit Grundschüler*innen zu den Themenfeldern ‚Alltag von Juden und Jüdinnen in Berlin‘, ‚Auseinandersetzung mit antisemitischen Vorurteilen und Diskriminierung‘ und ‚Holocaust‘. Weiterlesen

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84. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938

Der Artikel wurde erstmals am 10.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 brannten überall im Deutschen Reich sowie in Österreich und in der Tschechoslowakei Synagogen. Geschäfte von jüdischen Inhaber*innen wurden geplündert und zerstört. Tausende Juden_Jüdinnen wurden misshandelt, verhaftet, getötet und/oder in den Suizid getrieben. Was konkret in der Nacht passierte, ist bis heute nicht hinreichend bekannt. So gibt es beispielsweise keine verlässliche Zahl der Opfer und es ist nur wenig über die Täter*innen der Nacht bekannt.

Die Reichspogromnacht kann als Einschnitt in die Geschichte der nationalsozialistischen Juden_Jüdinnenverfolgung gesehen werden, als Scharnier zwischen Ausgrenzung und Vernichtung, als Eskalationsstufe auf dem Weg in die Shoah. Weiter verdeutlicht sie die Rolle der vermeintlich passiven „Zuschauer*innen“ Weiterlesen

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Empowerment Workshop für Lehrer*innen und angehende Lehrkräfte

Der Artikel wurde erstmals am 10.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Am Sonntag den 11.12.2022 findet zum zweiten Mal unser Empowerment-Angebot für Bi_PoC Lehrkräfte im NS-Dokumentationszentrum in Köln statt. Der Workshop ist kostenfrei und richtet sich ausschließlich an Lehrkräfte und angehende Lehrkräfte, die von Rassismus betroffen sind, sprich Bi_PoC, migrantisierte und rassifizierte Menschen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Ankündigung hier.

Eine Anmeldung ist spätestens bis zum 07.12.2022 unter nidha.kochukandathil@stadt-koeln.de möglich.

Wir freuen uns über Ihre/ Eure Teilnahme und bitten zudem um Weiterleitung an Interessierte. Vielen Dank!

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​Vortrag: Antifeminismus – reaktionäre und rechte Kämpfe gegen Liberalisierung und Emanzipation

Der Artikel wurde erstmals am 10.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Debatten über „Rabenmütter“, Hetze gegen geschlechtergerechte Sprache und (rechte) Angriffe gegen politisch aktive Frauen und Queers machen deutlich: Entwicklungen rund um Geschlecht und Sexualität sind seit jeher umkämpft. Antifeminismus dient dabei als Werkzeug, um Liberalisierungen zu verhindern und konservative bis reaktionäre Geschlechterbilder (wieder) herzustellen. Zunächst wird Rebekka Blum eine Einführung geben, was unter Antifeminismus zu verstehen ist. Im Anschluss daran können die Teilnehmenden an interaktiven Stationen die Wirkungsweise und lange Kontinuität von Antifeminismus nachverfolgen. Dabei wird deutlich: Antifeminismus ist eine gefährliche Ideologie, die uns gesamtgesellschaftlich betrifft.

Rebekka Blum ist Soziologin und promoviert an der Universität Freiburg mit einem Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu „Antifeminismus in Westdeutschland zwischen 1945 und 1990“. Sie ist Mitglied im femPI-Netzwerk und arbeitet als Lehrbeauftragte und politische Bildnerin zu den Themen extreme Rechte, Verschwörungserzählungen und Antifeminismus.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Projekt „Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen“ statt.

Da die Platzanzahl begrenzt ist, empfehlen wir eine Anmeldung unter nsdok@stadt-koeln.de. Für: Erwachsene | Von: NS-Dokumentationszentrum | Preis: € 4,50 | ermäßigt: € 2,00

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Offener Brief zum Haushaltsplanentwurf 2023 des Landes NRW

Der Artikel wurde erstmals am 09.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Koalitionsvertrag ernst nehmen – Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus in NRW stärken!

Wir, die Mobilen Beratungen gegen Rechtsextremismus in NRW, die Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer und anderer menschenfeindlicher Gewalt (kurz: rechte Gewalt) BackUp und Opferberatung Rheinland (OBR), sowie die zivilgesellschaftliche Ausstiegs- und Distanzierungsberatung NinA NRW fordern die Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) sowie die Fraktionsmitglieder der Parteien CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf, ab 2023 zusätzliche Haushaltsmittel zur Stärkung der Beratungsstrukturen gegen Rechtsextremismus und Rassismus bereit zu stellen.

Mit Bestürzung haben wir wahrgenommen, dass im Haushaltsplanentwurf 2023 des Landes NRW keine zusätzlichen Mittel für Beratungsleistungen gegen Rechtsextremismus und Rassismus (Titel 684 22) vorgesehen sind.

Den kompletten offen Brief finden Sie hier

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Jahrestag der Selbstenttarnung einer extrem rechten Terrorgruppe

Der Artikel wurde erstmals am 04.11.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Am 4. November 2011 enttarnte sich eine extrem rechte Terrorgruppe, die unter dem Namen „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) bekannt wurde. Die Täter*innen des NSU verübten im Zeitraum von 2000 bis 2007 mindestens zehn Morde, neun davon waren rassistisch motiviert. Wir gedenken den Opfern und den Betroffenen der rassistischen Mordserie und der Anschläge des NSU:

Enver Şimşek

Abdurrahim Özüdoğru

Süleyman Taşköprü

Habil Kılıç

Mehmet Turgut

İsmail Yaşar

Theodoros Boulgarides

Mehmet Kubaşık

Halit Yozgat.

Michèle Kiesewetter

Viele weitere Menschen wurden durch die Taten des NSU verletzt und traumatisiert. Weiterlesen

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Junge Alternative mit offenem Schulterschluss zur sogenannten „Identitären Bewegung“

Der Artikel wurde erstmals am 31.10.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Am 15. und 16.Oktober 2022 fand der Bundeskongress der Jungen Alternative (JA) im Thüringischen Apolda statt.

Carlo Clemens trat nicht mehr zur Wahl an. Stattdessen wurde Hannes Gnauck, ein vom MAD als ‚Extremist‘ eingestufter „schneidiger Unteroffizier für die Führung der patriotischen Jugend Deutschlands“ (O-Ton JA), zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind Sven Kachelmann, Tomasz Froelich und Nils Hartwig (ehemals bei der sogenannten Identitären Bewegung, kurz IB). Neuer Schriftführer ist Jochen Lobstedt und die Position seines Stellvertreters übernimmt Adrian Maxhuni. Als neuer Bundesschatzmeister agiert nun Franz Schmid, sein Stellvertreter ist Manuel Wurm. Komplettiert wird der neue Bundesvorstand der JA durch die Beisitzer*innen Anna Leisten (die immer wieder bei Lukreta aktiv war), Kevin Michalzik, Eric Engelhardt und Fabian Küble. AfD rechtsaußen Björn Höcke und der AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla waren als Gäste vor Ort, sowie zahlreiche Projekte aus dem so genannten vorpolitischen Feld, also dem Arbeitsbereich der IB. Gnauck selbst kommentiert in einer Pressemitteilung der JA, die „Einbindung des rechtspatriotischen politischen Vorfelds, das vor Ort stark vertreten war“ sei „ein starkes Signal der Einigkeit. Sowohl nach Innen, als auch nach Außen.“ Weiterlesen

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Neonazistisches „Heldengedenken“ in Remagen abgesagt

Der Artikel wurde erstmals am 27.10.2022 auf der neuen Seite der mbr Köln veröffentlicht.

Nachdem sich die Teilnehmer*innenzahlen beim jährlich stattfindenden geschichtsrevisionistischen „Trauermarsch“ in Remagen in den letzten beiden Jahren halbierten, kündigten die Dortmunder Organisatoren des Aufmarsches an, dieses Jahr keine Demonstration mehr durchführen zu wollen. Dies wundert kaum, folgten zuletzt nur noch etwa 50 militante Neonazis dem Aufruf.

Ins Leben gerufen wurde der ritualisierte und überparteiliche rechte Aufmarsch 2009 vom mittlerweile zerschlagenen „Aktionsbüros Mittelrhein“. Danach wurde er von Kadern der Dortmunder Kleinstpartei „Die Rechte“ fortgeführt. Alljährlich nahmen unter anderem Mitglieder von den Parteien „Die Rechte“, „Der III. Weg“ und der „NPD“ sowie Mitglieder von „Pegida NRW“ und den „Freien Kameradschaften“ teil. Weiterlesen

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